Optimales Porto für größere Sendungen ab Deutschland

in #deutsch6 years ago

Oftmals ist der Unterschied zwischen der "Deutschen Post" und "DHL" nicht klar, insbesondere weil man die Sendungen am selben Ort, nämlich der umgangssprachlichen "Post", aufgibt. Das führt dazu, dass viele Sendungen unnötig teuer per DHL verschickt werden, obwohl sie noch als Brief hätten durchgehen können. Hier beschreibe ich wie man optimal frankiert, sowohl innerhalb Deutschlands als auch von Deutschland ins Ausland.

Innerhalb Deutschlands

muss man zunächst unterscheiden:

Post Maxibrief: Ist die Sendung

  • höchstens 35,3cm x 25 cm x 5 cm groß und
  • maximal 1kg schwer?

Wenn dem so ist, qualifiziert sich die Sendung als "Maxibrief" welcher mit der "Post" für €2.60 verschickt werden kann. Die Dicke von 5cm führt allerdings dazu, dass sie nicht einfach in einen Briefkasten eingeworfen werden kann; die Sendung muss in einer Filiale abgegeben werden. Hier passt erstaunlich viel hinein, was oftmals als viel teureres Paket verschickt wird.

  • 25, 50 oder 100 genau passende Maxibrief-Kartons bei Amazon kaufen

Post "Großbrief National": Ist dieselbe Sendung (35,3cm x 25 cm)

  • höchstens 2 cm dick und
  • maximal 500g schwer?

Dann ist es ein "Großbrief National", welcher für €1.45 verschickt werden und sogar in jeden Briefkasten eingeworfen werden kann.

  • 25, 50 oder 100 genau passende Großbrief-Kartons bei Amazon kaufen

Ausschliesslich Großbriefe und Maxibriefe können, obwohl "Post"-Produkte, auch direkt an eine DHL-Packstation adressiert sein. Sie werden dort wie ein Paket ausgeliefert. In der Praxis scheitert das allerdings gelegentlich, weil der Zusteller (Befüller der Packstation) sich dem nicht bewusst ist und die Sendung an der Packstation nicht einlegt sondern zurückweist. Auch die Annahme solcher Sendungen wird gelegentlich verweigert, weil der Schalterbeamte diese Feinheit nicht kennt. In diesem Fall verweist man auf diese Seite der Post.

Eine Sendung als Post-Brief zu verschicken ist günstig, jedoch ohne Versicherung und/oder Sendungsverfolgung. Für €2.50 Aufschlag kann der Brief per Einschreiben verschickt werden, dann aber nicht mehr an eine Packstation, und die Versicherungssumme beträgt im Schadensfall nur €25. Ein Aufschlag von €4.30 macht die Sendung zu einer "Wertsache". Dann ist die Haftung auf €500 begrenzt, welche jedoch bei Überschreitung des Wertes auf 0 reduziert wird. Ist die Ware also €500,01 oder mehr Wert, ist die Versicherung sinnlos. Porto + Wertaufschlag zusammen entsprechen dann ohnehin einem DHL-Paket, so dass man bei Versicherungswunsch besser auf ein solches ausweicht.

Zusammenfassung:

  • Gegenstände ohne Versicherung oder Zustellnachweis können mit diesen Briefformaten massiv günstiger versendet werden als via DHL.
  • Einen Zustellnachweis bekommt man durch hinzufügen der Option "Einschreiben".
  • Eine Versicherung lässt sich zwar mit der Option "Wert" hinzufügen, lohnt sich aber im Vergleich zu einem DHL-Paket nicht deutlich.

Spezialtipp:

Kennt man einen Empfänger persönlich, weiss also dass dieser wirklich an der Adresse wohnt die man angibt, kann man als "Absender" die gleichen Daten wie für den "Empfänger" angeben. Geht das Paket dann aus Grund xyz (Briefträger hat keine Lust, findet den Briefkasten nicht oder sonstiges) zurück an den Absender, geht das Paket direkt wieder dahin wo es eigentlich hinsoll. Alternativ gibt man, natürlich nur nach entsprechender Absprache, die Adresse eines Nachbarn als "Absender" an.

Von Deutschland ins Ausland

ist das spannende an der "Post" gegenüber DHL, dass Zielländer nicht unterschieden werden. Die Post kennt nur "Inland" und "Ausland". Sendet man also einen Brief von Kehl/Deutschland nach Straßburg/Frankreich (das sind sage und schreibe 6 km), oder von Berlin/Deutschland nach Sydney/Australien (das sind immerhin 16000 km), kostet der Spaß identisch viel (oder wenig).

Als "Maxibrief International" geht hier jeder Karton durch der in allen 3 Längen, also Breite+Höhe+Tiefe addiert, weniger als 90cm mißt. Somit funktionieren nicht nur alle oben genannten Kartons, sondern auch viel größere.

Wirklich unterscheiden muss man dann nur noch das Gewicht:

  • bis 500g €3.70
  • bis 1000g €7.00
  • bis 2000g €17.00

Da DHL Zielländer unterscheidet, sind hier die Einsparungspotentiale unterschiedlich. Wann sich Briefe gegenüber DHL lohnen, ist jedoch immer gleich:

  • In die EU rechnet DHL 2kg als Minimum mit EUR 8,89 ab. Entsprechend lohnen sich Briefe bis 1000g.
  • DHL-Pakete außerhalb der EU schlagen, bis 2kg, mit EUR 15,89 zu Buche. Entsprechend lohnen sich hier ebenfalls alle Briefe bis 1000g.
Gewicht
innerhalb EU
außerhalb EU
bis 500g
Brief = €3,70
DHL wäre € 8,89
Brief = €3,70
DHL wäre € 15,89
bis 1000g
Brief = €7,00
DHL wäre € 8,89
Brief = €7,00
DHL wäre € 15,89
bis 2000g
DHL = 8,89
Brief wäre € 17,00
DHL = 15,89
Brief wäre € 17,00
Sort:  

Interessant ist vielleicht noch zu erwähnen dass in Deutschland das Versenden von Büchern als Kulturgut zu ermässigten Preisen möglich ist. Büchersendungen dürfen ausser dem Buch keine weitere Korrespondenz enthalten, nur Rechnung, Lieferschein oder bei Fernleihen für Büchereien ein Leihzettel sind möglich. Dafür kostet es aber auch nur 1,20 € (bis 500g) bzw. 1,70 € (bis 1000g).

This post has received a 3.13 % upvote from @drotto thanks to: @patternbot.