Viel Geld – wenig passiert. Heute: Lisk

in #deutsch5 years ago

Lisk ist eine Blockchainplattform auf der dApps laufen…, beziehungsweise laufen hätten sollen. Momentan ist die Situation jedoch wie folgt: Einige dApps die unbedingt Lisk nutzen wollen warten schon seit geraumer Zeit auf die Fertigstellung der Plattform. Für diese  dApps, wie zum Beispiel Madana, hat sich die Wartezeit nun so lange  hingezogen, dass der Hype um die Plattform zwischenzeitlich schon wieder  komplett abgeflaut ist. Viel Werbung – und dann nicht geliefert, könnte man meinen.
 

Geschichte und Technologie

Max Kordek und Oliver Beddows machten im Frühjahr 2016 einen ICO nach Ethereums Vorbild für ihr Projekt Lisk. Dabei konnten sie 5,8 Mio. Euro einsammeln wobei 85 Mio. Token an die Investoren ausgeschüttet wurden.  Im Bullenmarkt ist das eingesammelte Vermögen auf über 200 Mio. Euro  angewachsen, äußerte Kordek in einem Video. Das Projekt Crypti, das Delegated Proof of Stake  (dPOS) als Konsensmechanismus verwendete wurde durch einen Form zu Lisk  und anschließend weiterentwickelt. Dabei gibt es bei Lisk, wie auch bei  Ethereum, mehrere Entwicklungsstufen: Inception, Resilience, Expansion, Ascent und Eternity. Auf Lisk soll man dann mit Typescript, Javascript  arbeiten können.
Die Innovation von Lisk basiert angeblich auf einem Sidechain Ökosystem. Dabei bekommt jede dApp ihre eigene Chain. Die Sidechains sollen dann über interblockchain comunication mit der Mainchain und untereinander verbunden werden. Lisk baut auf den dPOS Konsensus und hat 101 Delegates (=Blockproduzierende Nodes) die von den Stakeholdern gewählt werden.

In einer Analyse wurde  dem Lisk dPOS System vorgeworfen eher an die italienische Mafia zu  erinnern als an ein dezentrales Netzwerk. Die spieltheoretische Balance  sei nicht optimal und so soll es zu Kartellbildungen und Zentralisierung  gekommen sein bei der wenige korrupte Parteien das Netz regieren. 

Wo steht Lisk heute?

Eine kurze Analyse der Blockchain ergab, dass der  Transaktionsdurchsatz der letzten 3 Tage sich auf durchschnittlich 12,5  Transaktionen/Stunde belief. Zeitliche Lücken von mehreren Stunden  zwischen zwei Transaktionen sind dabei keine Seltenheit.
Zumindest  scheint die Mainchain zu funktionieren wobei man auf die Sidechains noch  vergeblich wartet. Schon vor einem Jahr standen mehrere Projekte  in den Startlöchern, wie Rencoin, das Sapiensprojekt, Brikbit,  Moosecoin, Moracle und natürlich das vielgepriesene Vorzeigeprojekt  Madana. Außer dem letztgenannten – und auch dort immer seltener -, hört  man von diesen Projekten nicht mehr viel. Ihre Homepages sind verwaist.  Aber warum dauert die Entwicklung von Lisk so lange? EOS und Tron, die  auf einem ähnlichen Konsensmechanismus basieren haben schon eine Menge  funktionierender dApps. Die EOS Sidechain meet.one soll Ende Februar  2019 live gehen. Man bedenke dabei, EOS ist noch nicht mal ein Jahr alt,  Lisk fast genau drei. Sind 200 Mio. Euro vielleicht zu wenig um das  Produkt ausreichend schnell zu entwickeln? 

Madana

Madana soll die erste dApp werden die auf Lisk aufbaut. Man plant  dafür eine eigene Sidechain zu starten. Im Wesentlichen handelt es sich  bei Madana um ein Projekt, das Martkdaten konsumgerecht analysieren,  sortieren und kombinieren soll. Es soll ein Marktplatz für dieses  Produkt geschaffen werden. Am 1. September 2018 startete der erste Lisk  Sidechain ICO.  

Fazit

Wenn Lisk es nicht in absehbarer Zeit schafft das finanzielle Kapital  ins Produkt umzusetzen könnte es im Wettstreit von anderen dPOS  Plattformen obsolet gemacht werden, noch bevor sie überhaupt richtig  starten konnten. Die aufgehenden Sterne am Kryptohimmel, EOS und Tron  legen ein beeindruckendes Tempo vor wenn es um Entwicklung und Marketing  geht. Lisk hingegen muss aufpassen den Anschluss nicht zu verlieren.

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