Corona Rationalis

in #corona4 years ago

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Aktuell blicke ich ein wenig mit Sorge auf die Tickermeldungen rund um Corona. Mit den Grenzschließungen und dem Lahmlegen von Geschäften weiß man bereits jetzt als Börsianer, dass uns auch diese Woche wieder einige Rabenschwarze Events erreichen werden. Natürlich ist dies aus meiner Sicht trotz allem notwendig, da die oberste Priorität sein muss, die Kontrolle über die Situation zu behalten, da es am Ende eben immer um Menschenleben geht.

Gerade in Hinblick darauf, sorgt es mich sehr, dass einige Menschen nun den Virus beginnen zu instrumentalisieren um ihre verblendete Ideologie unter die Menschen zu bringen und einige andere in absoluter Panik verfallen. Ich selbst kenne Leute, die 250 km gefahren sind um sich ein paar Staubmasken zu Mondpreisen zu kaufen. All dies hat mit rationalen Verhalten absolut nichts mehr zu tun und führt leicht zu einer Gefährung anderer Menschen.

Auch bei mir kommen die Einschläge näher, da die ersten Kollegen in Quarantäne geschickt werden, da sie einen Kontakt zu einer diagnostizierten Person hatten. Immerhin gibt es aktuell noch keine bestätigten Fälle aus dem direkten Umfeld. Aber alleine durch die Schulschließungen, wird es auf der Arbeit bereits sehr viel Chaos geben, da viele Arbeitnehmer einfach nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung stehen.

Blickt man nun in die Supermärkte und sieht leere Regale bei Klopapier und Nudeln, scheint es ja mit dieser einfachen Regel getan zu sein. Lasst uns doch aber einmal Rational auf die Sache blicken.

Fiebertheromometer

Statt einer Staubmaske sollte wirklich jeder sicher gehen, dass er ein funktionierendes Fieberthermometer daheim hat. Ja, gerade wer elektrische hat, sollte auch mal einen Blick darauf werfen, ob die Batterien darin überhaupt noch etwas taugen. Man denke nur mal an all jene, die momentan in Panik verfallen, weil sie keine Tests bekommen.

Dies ist aber logisch! Es wäre totaler Blödsinn nun die ganze Bevölkerung einfach auf Corona testen zu lassen. Die Tests haben auch false positives, so dass nicht jeder der getestet ist, zwangsweise auch frei vom Virus ist. Vielleicht haben sich die Symptome allerdings noch gar nicht gezeigt. Was soll man da die Labore hoffnungslos verfrachten und so Experten die Möglichkeit nehmen gezielt wichtige Bestätigungen einzuholen.

Jeder fühlt sich mal schlecht. Ja, auch bei uns haben viele im Unternehmen über eine „Beleg“ im Hals geklagt. Und ja, wenn Streß dazu kommt, fühlt man sich leicht auch mal Niedergeschlagen, bekommt Kopfschmerzen und entwickelt irgendwelche Symptome. Damit muss man nicht gleich zum Arzt laufen. Ein Thermometer kann einem dies leicht ersparen.

Einfach mal messen. Solange das ganze unter 37,5° ist, sollte man erst einmal ein wenig ruhig bleiben. Gerade dann, wenn man keinen direkt Infizierten im Umfeld hat. Auch bereits darüber sollte man nicht gleich in Panik verfallen. Es sind momentan ja auch Grippe und Erkältungen im Umlauf und viel wahrscheinlich, dass man damit sich etwas eingefangen hat.

Aber auch in einem solchen Fall, sollte man sich vielleicht lieber krank melden und keine weiteren Menschen anstecken. Selbst wenn es kein Corona ist, wird man Betroffenen keinen Gefallen tun, ihr Immunsystem vorher mit so etwas zu belasten. Seid keine Helden der Arbeit und schleppt Euch krank zur Arbeit. Das hört sich nur im Kopf gut an...

Essen

Ja, jeder sollte etwas Essensreserven daheim haben. Wer ein wenig mit der Kriegsgeneration zusammengelebt hat, wird hier sicherlich keine großen Probleme haben. Ein „Vorratskeller“ ist dort gängig mit Dingen die eingelagert sind, die so alt sind, dass man sich davor vielleicht schon gruselt. Trotzdem hält eine Konserve eben auch ewig.

Gerade wenn etwas im Angebot ist, sollte man einfach mal etwas mehr einkaufen. Es verhindert, dass man ständig nachkaufen muss, auch mal für etwas spontanes etwas auf Lager hat, billiger einkauft und eben auch für solche Zeiten gut darsteht.

Gemüse ist eben auch in einer Dose sehr praktisch und leicht einzulagern. Dies haben die Prepper allerdings ja auch bereits erkannt. Die Pasta hingegen stelle ich in Frage. Im Ernst Leute? Das ist alles, was Euch in den Sinn kommt? Keine gute Pasta taugt etwas ohne die Soße dazu, die ihr auch einplanen solltet. Ohne die bleibt mit Pasta exakt nur eines übrig: Kohlehydrate.

Diese sollte nicht im erhöhten Massen auf dem Speiseplan stehen. Aber wenn es einem darum geht, dann könnt ihr genauso die gezuckerten Cornflakes einkaufen. Da ein wenig Milch dazu und schon kriegt man auch dort seine Zuckerdosis und ein wenig Variation auf dem Speiseplan. Zusammen mit H-Milch auch sehr sehr lange lagerfähig. Wer Kohlehydrate ausbauen will, sollte da einfach mal kreativ werden, da gibt es mehr als nur Pasta.

Wichtiger sind IMHO eigentlich Proteine. Stellt also auch sicher ein paar davon auf Lager zu haben. Ja, vielleicht ja auch mal einen Feta mit ein paar Oliven. Hält sich auch sehr lange und kann einem ein wenig exotisches Flair in die Küche zaubern, die man auch im Fieberwahn notfalls noch sehr leicht zubereiten kann ohne sich vor den Herd zu qäulen. Auch mal ein Magerquark mit ein paar Früchten ist schnell gemacht.

Wenn ich eines von der Oma gelernt habe ... der Hunger ist nur ein Problem. Wenn ihr jeden Tag nur trockene Pasta esst, dann fangt ihr an Töten zu wollen und lange anhalten tut dies auch nicht. Fokusiert Euch lieber auf schnelle Mahlzeiten und haltet die Proteine im Auge.

Angriffsvektoren

Nun kann man natürlich argumentieren, dass getrockente Kohlehydrate einfach besser halten, falls der Strom und das Wasser zusammen bricht. Im IT-Sicherheitsbereich gibt es „Angriffsvektoren“, die man immer berücksichtigen sollte. Nicht jede Maßnahme ist in jedem Fall sinnvoll. Es macht Sinn sich genau auf diese zu fokusieren.

Die Wahrscheinlichkeit das Strom und Wasser wegbrechen ist sehr gering. Selbst ohne Strom halten bei den Temperaturen die Kühlschränke noch eine Weile. Wieso aber sollte das zusammenbrechen? Solange wir einer Krise von ein paar Wochen anpeilen, ist all dies kein Problem. Bei langfristigeren muss man ohnehin umdisponieren. Dann ist der Kühlschrank aber auch schon leer.

Was Wasser angeht könnte man genauso argumentieren. Allerdings würde ich hier auf Grund der Einfachheit dazu raten doch ein paar Flaschen daheim zu haben. Wasser ist leben. Es muss ja nicht gleich die Apokalpypse ausbrechen, aber ja, auch die Wasserwerke werden Schwierigkeiten haben die volle Mannstärke aufzustellen. Platzt da mal eine Leitung, will man nicht auf dem Trockenen sitzen. Ein paar Six Packs Wasser hält auch Ewig und ist günstig zu beschaffen.

All die anderen Vektoren, die da durchs Netz geistern, sind wirklich unheimlich. Echt! Kriegt Euch ein! Wir stehen nicht mittelbar vor einem Krieg. Es mag sich so anfühlen, aber die Wahrscheinlichkeit in einer solchen Krise zur Kooperation zu neigen ist wesentlich größer als das sich ein Nachbarnland dazu entschließt irgendwo plündern zu gehen.
Wir können uns nun natürlich auch auf eine Alieninvasion oder einem Meteoreinschlag vorbereiten. Ja, dass wäre angesichts der Lage wirklich sehr beschissen. Aber ein wenig mehr Okham‘s Razor würde einigen Zeitgenossen mal sehr gut tun!

Soziales

Nutzt die Gelegenheit um ein wenig Socializing zu üben. Stellt doch mal sicher, dass ihr von Arbeitskollegen ggf. Kontaktmöglichkeiten über Handy oder dem Netz habt. Baut ruhig mal mit Freunden ein Solidarabkommen auf. Wenn einer in Quarantäne geschickt wird, holt der andere für den jeweilig anderen ein.

Stellt man dies vor der Tür, ist dies überhaupt nicht mit einem Risiko verbunden. Nicht größer als wenn man selbst einkaufen würde. Im Zweifel ist es aber besser ein solches System zu etablieren, anstatt das ein Infizierter Einkaufen geht. Alleine schon das Wissen darüber, dass man im Zweifel Leute hat auf die man sich verlassen kann, kann einem sehr viel Zuversicht und Ruhe geben.

Baut solche Kontakte aus. Ja, sprecht überhaupt einmal mit Kollegen und Freunden ein wenig darüber. Ihr werdet merken, dass es ein Thema ist, dass momentan fast alle umtreibt. Das ist nicht besonders verwunderlich und wenn es schon Aktionismus ist, würde ich ihn in diese Richtung fokusieren. Es versteht sich von Selbst, dass man hier auf digitale Möglichkeiten zurückgreift.

Ja, damit sind auch die Senioren gemeint. Lernt Euch notfalls mal ein wenig ein und gebt dieses „Dafür bin ich zu alt!“ ab. Jetzt ein Tablet oder Handy haben, kann einem die Familie nahe halten ohne das man sie sieht und sich gefährdet. Öffnet mal ein wenig Eure Abwehrhaltungen, dies kann sogar helfen, wenn die Krise vorbei ist!

Ein Kumpel von mir im Süden hat eine positive Diagnose bekommen. Keine Risikogruppe, milder Verlauf. Wir sitzen fast jeden Abend für ein paar Stunden online und unterhalten uns ein wenig. Über Börse, das Leben und auch Ängst und Sorgen. Ihm hilft dies hoffentlich ein wenig besser mit der Situation und der Isolation klar zu kommen, mir hilft es darin ein wenig Selbstreflektion zu üben. Beide Seiten gewinnen!

Solidarität

Am Freitag musste ich mit den Zähnen knirschen. Die Chinesen shcicken Beatmungsmaschinen und Ärtze nach Italien. Ich tue hier ja keinen Hehl daraus, dass ich kein Freund der Chinesen ... pardon... des chinesisches Regimes bin. Nichts desto trotz bleibe ich objektiv und muss sagen, dass dies ein wirklich feiner Zug der Kommunisten aus Fernost gewesen ist.

Wenn man selbst im Land Probleme hat und trotzdem auch noch an andere denkt. Werden die Maschinen dort nicht benötigt, sind sie dort einzusetzen, wo sie am dringsten gebraucht wird. Und ja, auch jede Entlastung des Personals vor Ort ist extrem wichtig. Jede falsche Handlung kann zu fatalen Fehlern führen und deswegen muss man diese auch um jeden Preis entlasten.

Wer schon einmal in einer Notsituation war, wird wissen, dass man dem Helfenden extrem dankbar ist. Da kommt es schonmal darauf an, welche Flagge auf der Uniform am Ende klebte. Es ist Schade, dass es hier eine chinesische war und keine eines EU-Partners.

Besonders krass ist natürlich was die USA momentan mit CureVac abziehen und versuchen mit finanziellen Mittel die volle Kontrolle über einen möglichen Impfstoff zu bekommen. So sehr wie ich für freie Märkte bin, sollte man dies zum Thema nationalen Interesses erklären und die US-Administration zur Hölle jagen. Nicht weil es Amis sind, sondern weil dort Idioten am Werke sind.

Selbst wenn ein solcher Impfstoff dort entsteht, würde es für einen solchen Ausbruch international eingesetzt werden müssen. D.h. man würde Lizenzen an andere Produktionsstätten vergeben, damit man überhaupt die entsprechende Menge erreicht. Jemand der einen „exklusiven Zugriff“ will, sollte kommentarlos links liegen gelassen werden.

Es wäre schön, wenn es einen Impfstoff aus Deutschland gäbe. Diesen sollten wir auch dann mit der Welt teilen. Kleine Deutschlandflagge, kleine EU-Flagge darauf... mit besten Grüßen aus Europa und darüber „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“. Wir bräuchten keine Image-Kampagnen in den nächsten Jahren mehr...

Achtsamkeit

Einfach mal ein wenig in Achtsamkeit üben. Nicht gleich panisch rumlaufen, sondern ein wenig in sich gehen. Sich fragen, was man für Sorgen und Ängste hat. Ob diese irrational sind und woher diese eigentlich kommen.

Einfach mal ein wenig im Kopf sich darin üben einige Aktivitäten zu hinterfragen. Muss man wirklich unbedingt am Wochenende auf einer Großveranstaltung gehen oder kann man das vertagen? Ist vielleicht die Kaffeemaschine in der Küche nicht ein wesentlich größeres Risiko als die Türklinge beim Eingang? Ich meine damit gar nicht so sehr, dass man nun überall nach Infektionsherden suchen soll.

Vielmehr geht es darum sich ein wenig der Lage bewusst zu werden. Je mehr man sich dieser bewusst wird, umso besser hat man auch die Kontrolle darüber. Und genau diesen Kontrollverlust erlebe ich zunehmend bei Menschen. Man kann diesem selbst entgegensteuern, wenngleich ich mir nicht sicher bin, ob jeder Mensch dies wirklich gleich gut kann.

Trotzdem ist dies eine Eigenschaft, die man im Leben immer gebrauchen kann. Auch in einer ganz normalen Zeit, hilft es ungemein sich bewusst zu werden, wieso man in einigen Situationen so reagiert, wie man es tut.

Cash

Ein Rat würde ich trotzdem noch an den Tag legen. Sorgt dafür, dass ihr ein wenig Bargeld zu Hause habt. Ich rufe hier nicht zu einem Bankrun auf, aber in solchen Zeiten ist es immer gut ein wenig Bargeld zu haben für den Fall, dass doch mal irgendwo das Bankensystem nicht zur Verfügung steht. Solange es ein gültiges Zahlungsmittel ist, werdet ihr damit etwas Einkaufen können.

Wer nur mit Karte einkauft hat oft erschreckend wenig Bargeld daheim. Vielleicht sollte man diese Position ein wenig ausbauen. Denkt aber auch daran, dass ein Bankautomat natürlich ein unglücklicher Ort ist. Am besten kurz vor Feierabend und danach gründlich die Hände waschen ;)

Nachwort

Ich habe hier einmal verschiedene Corona-Themen angeschnitten und meine Meinung dazu skizziert. Über fast jeden Punkt könnte ich wesentlich mehr schreiben und hätte auch noch einige. Was mir allerdings am Herzen liegt ist, dass ihr nicht nur vor den Fernsehern sitzt und Euch durch die schlechten Nachrichten traumatisieren lässt.

Denn in einem solchen Fall sucht ihr danach im Netz weiter und dann ist es auch nicht mehr so weit weg davon, dass der Alienlord Drako uns alle versklaven will. Vielleicht will er dies ja wirklich und hat sich Corona ausgesucht. Allerdings habe ich sowohl an der Börse als auch in meinem Beruf gelernt, dass es wichtig ist nicht nur in Möglichkeiten zu denken, sondern in Wahrscheinlichkeiten. Und in einem solchen Fall muss man einige Dinge auch mal rational angehen und sich auf das wesentliche Fokusieren.

Morgen kann alles schon schlimmer sein. Vielleicht. Aber dann kümmern wir uns darum morgen. Wer immer nur ein abstraktes Ziel vor Augen hat, wird dort nie ankommen. Wer Schritt für Schritt mit einem festen Plan geht, wird wesentlich weiter kommen als es ihm vielleicht bewusst sein könnte.

Und besonders übel ist es eben zu sehen, dass einige Leute das Thema für ihre Hetze verwenden. Nicht nur rechte, sondern auch linke. Es wird ja immer nur an die Wirtschaft gedacht! Machen wir uns nichts vor, diese Krise hat das Potenzial auch sehr viele Arbeitsplätze zu vernichten. Natürlich denkt man auch daran.

Was man sich aber bewusst machen sollte ist, dass sowohl die Wirtschaft als auch die normalen Menschen momentan am gleichen Strang ziehen und kein Interesse an einer weiteren Eskalation der Lage haben. Jeder Konsument ist am Ende eben auch ein Freund oder jemand aus der Familie an dessen Leid niemand etwas hat. Hört also endlich mit dieser Spalterei auf und macht Euch nützlich... und sei es nur, weil man einfach mal die Klappe hält.

In diesem Sinne Euch einen guten Start in die neue Woche. Viel Glück all jenen die es momentan erwischt hat oder sie Leute kennen und bleibt so gesund und ruhig wie nur irgend möglich! :)

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