Halbzeit – Das Corona-Tränenmeer?

in #corona4 years ago

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Als die Corona-Krise ausgebrochen hatte, beschlich einem schon ein ungutes Gefühl, dass das teuer werden könnte. Danach sah es eine ganze Weile allerdings sehr gut aus und fast alle meine Unternehmen haben nacheinander verkündet, dass man die Dividende halten würde und sogar teilweise steigert. 2019 war eben ein nicht ganz verkehrtes Jahr.

Nach und nach vielen nun allerdings eben doch Dividenden aus. Gerade ETFs leisteten nicht die gewohnte Ausschüttung, aber eben auch Unternehmen wie z.B. Disney waren besonders hart betroffen von der Krise und strichen die Dividende zusammen. Oder man war sich eben nicht ganz sicher, wie genau es weiter geht wie bei Mowi und vertagte die Entscheidung für eine Dividende auf den Sommer.

Nun ist die erste Hälfte des Jahres vorbei und somit auch die Hauptdividenden-Saison von den meisten Unternehmen. Zeit also einmal einen Blick darauf zu werfen, wie teuer einem Corona wirklich mit einem Buy & Hold-Depot zu stehen kommt.

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Hier einmal mein Dividenden-Verlauf mit einem Vergleich zurück bis 2016. Man sieht daran auch schön wie weit die Dividende jedes Jahr bei mir gestiegen ist. Zum einen eben durch Dividendenwachstum selbst, zum anderen aber eben auch durch meine stetigen Zukäufe und Sparpläne.

Die dunkelblaue Linie ist 2020 und man sieht wieso ich bis April hin noch die Hoffnung hatte, dass es vielleicht gar nicht so schlimm wird. Doch bereits im Mai gab es die erste Enttäuschung. Die BASF verschob die Hauptversammlung in den nächsten Monat herein und wirbelte damit den normalen Turnus ein wenig durcheinander. Nun im Juli liege ich allerdings immer noch auf dem Niveau vom Jahr 2018.

Es wird damit immer unwahrscheinlicher, dass ich die gewohnte Steigerung in diesem Jahr erneut schaffen werden. Mit etwas Glück schaffe ich es mit den Zukäufen vielleicht auf das Vorjahresniveau. Zumindest wenn es nun keine weiteren Überraschungen gibt. Insgesamt wird sich das Drama allerdings auch in 2021 hinein schleppen, da eben viele Corona-Ereignisse erst 2020 zu buche schlagen und viele Geschäftsjahre erst dann dort enden.

Einige Leute brechen nun gleich in Panik aus, weil das gewohnte Wachstum nicht gehalten wird und es nach Stagnation aussieht. Man muss es sich allerdings auf der Zunge zergehen lassen… Corona bedeutet, dass ich auf dem Niveau von 2018 bin. Wir erinnern uns alle an dieses furchtbar schreckliche Jahr ;)

Hört man einige Leute so reden, dann hat man ja während der Corona-Zeit sehr viel Geld verloren und es war gut nicht investiert zu sein. Ich will hier die Gegenposition aufnehmen. Rein von den Kursgewinnen bin ich momentan bei 0% angekommen. Zugegeben wir haben noch nicht mit allen Aktien wieder das Vor-Corona-Niveau aber durch ein paar geschickte Zukäufe während der Krise bin ich trotzdem bereits im Plus.

Die Dividende ist vereinzelt ausgefallen allerdings durch eine breite Streuung vermutlich auf ein Niveau vor 2 Jahren. Und ich möchte noch einmal betonen, dass die Dividende sich ja auch in den Kursen abbildet. D.h. 0%, aber eine Dividende in der Tasche ist am Ende ein Plus. Ich habe da ein wenig meine Zweifel, dass die ewigen Nörgeler von der Seitenlinie mit ihrem klassischen Sparkonto da wirklich besser gefahren sind.

Ich fange noch lange nicht an die Sektkorken zu zünden. Die Krise ist immer noch im Umlauf. Es zeichnet sich immer mehr ab, dass eine vollkommende Eingrenzung des Virus vermutlich nicht möglich sein wird. Man blickt auf einige Länder mit Sorge, die durch IMHO inkompetenten Umgang mit dem Virus ihre Länder in eine Depression hineinführen können. Das Jahr 2020 ist noch lange nicht vorbei und 2021 wird vermutlich auch nicht wesentlich besser.

Die erste Hälfte dieses von Corona geprägten Jahres kann ich allerdings noch sehr zuversichtlich sein, dass es am Ende hin nicht ganz so schlimm wird, wie einige geunkt haben. Sollte die Krise überwunden werden, gibt es durch das zusätzlich eingebrachte Kapital durchaus die Möglichkeit eines ordentlichen Sprunges nach oben.

Dazu fällt der Fernurlaub dieses Jahr vermutlich aus. Als Pessimist habe ich da wenig Hoffnung, dass es dieses Jahr einen richtigen Urlaub gibt. Trotzdem kein Grund Trübsal zu blasen, immerhin kann das Urlaubsgeld dann auch noch investiert werden. ;) Wäre doch gelacht, wenn man nicht vielleicht doch noch das Niveau von 2019 erreicht bekommt…

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