**War das nun schon alles?**- alt werden ist Doof :)

in #deutsch4 years ago (edited)

War das nun schon alles?

Es vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht an vergangene Tage zurückdenke. Erinnerungen an die Kindheit, an die wilde Jugendzeit aber auch die Jahre nach der Grenzöffnung. Hatte schon recht grelle Jobs und Geldverdienen ist mir nie schwer gefallen. Dann mit 40 sozusagen zur Ruhe gesetzt und viele Jahre mit dem Wohnmobil durch die Weltgeschichte gefahren. Alles zusammen alleine über ein Jahr in allen Freizeitparks die es so gibt verbracht :)

Irgendwie war bis vor wenigen Jahren die Welt in Ordnung. Alles hatte gepasst und man hat nicht über jeden Scheiß stundenlang gegrübelt. Dadurch, dass Sohnemann Freilerner war hatte man viel Zeit zusammen verbringen können. Interessen waren ähnlich und man hat viel gemeinsam gemacht. Von Stundenlangen gemeinsamen Fototouren über das gemeinsame Interesse für Programmierung und allgemein Informatik bis zu quatschen und philosophieren über Gott und die Welt, man hatte sich so denke ich verstanden. Aber dann kommt eben der Tag wo sich alles ändert. Da wird, auf einmal diagnostiziert, dass du krank bist und gesagt “na ja, wenn alles gut läuft, haste noch 3 Jahre” da haben die Kids eben keinen Bock mehr mit dem “alten” was groß zu unternehmen. Es ist gefühlt erst ein paar Monate her als man noch die Hand halten musste das er einschlafen konnte. Es ändert sich alles in deinen Leben so rasant schnell, dass dir davon schwindlig wird.

Durch die angeschlagene Gesundheit und die ganzen Medis bekommt man auch mit wie sich die eigene Psyche ändert. Die Auffassungsgabe lässt immer mehr nach und man muss sich neues Wissen immer härter erarbeiten. Direkte Kommunikation, wie Telefonieren geht nicht mehr, weil man dankt, nicht schnell genug auf das gegenüber reagieren zu können. Die Rechtschreibung und Grammatik wird seit Jahren von Monat zu Monat schlechter. Und das allerschlimmste ist, dass man Gegebenheiten vergisst aus seiner Vergangenheit. Wenn man vor allen mitbekommt, dass es einen immer schwerer fällt, sich an vergangenes zu erinnern ist das schon Traurig. Was sind wir denn schon ohne Erinnerungen?

Ich habe recht große Communitys aufgebaut die viel Gutes bewirken. Ich nehme auf den ein oder anderen Einfluss das vielleicht die Welt ein klitzekleines bisschen besser wird (Oje, wie eingebildet ist der denn:) )

Ich verbringe am Tag 10 Stunden und mehr mich um das zu kümmern was mir im Moment wichtig erscheint. Die sozialen Projekte, das ganze drumherum, was die Gruppen betrifft, zum Teil mehrere hundert Nachrichten, die ich in der Woche beantworte und nicht zuletzt meine Mini Schmuckmanufaktur mit der ich Geld verdiene um auch das ein oder andere Projekt bezuschussen zu können.
Man sollte denken, Mensch der Type ist voll ausgelastet und sicherlich zufrieden. Er ist ständig in Bewegung und bewegt eben auch.

Nur leider ist dem nicht so. Alles, was man angeht, dauert in meinen Augen viel zu lang. Das Umsetzen von manchen Sachen wo man denk das geht Flott zieht sich über Woche oder Monate hin. Man hat permanent das Gefühl das eine die Zeit davon rennt. Dann auch immer im Hinterkopf, ob das alles so richtig ist, was man macht oder eben auch vor Jahren gemacht hat. Auch ist man, obwohl man unter vielen Leuten ist letztendlich komplett alleine und auf sich selber gestellt. Und immer öfters denkt man eben darüber nach WAR DAS NUN SCHON ALLES?
Ich weiß sicher, dass sich viele so fühlen wie ich. Irgendwie alleine, obwohl man eigentlich unter Menschen ist.

Und nun kommt die große Frage, warum ist das alles so und was könnte man dagegen tun?

Aber dazu später denke meine Depri Gedankengängen von heute reichen erst einmal :)

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Du hast einen Vote von @portalvotes bekommen.

du hattest ja auch ein sehr bewegtes leben und wenn man krank ist,blickt man dahin zurück,meist mit einem weinenden auge- es verändert sich alles,doch wenn es das schon gewesen ist,dann würde man tot umfallen- bei dir denke ich -kommt noch eine schöne ruhigere zeit--du hast ein ziel und das wirst du auch erreichen-denke jedoch dass du dich von vielen alten krempel noch lösen wirst- egal wohin der weg geht,man kann soviel zeug nie mitnehmen.....

Hallo @greece-lover
Alt werden ist doof.
Ich bin jetzt 45 Jahre alt. Mein Vater ist letztes Jahr 70 geworden und seit 1 Jahr mit allen möglichen Sachen ständig im Krankenhaus.
Das ändert mein leben gerade viel, und meine Gedanken ändern sich auch gerade...
Is net schön...
Gruß vom @bitandi

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Da kann ich Dir nur Recht geben. Alt werden ist richtig doof.
War es nicht noch gestern wo man stark wie ein Bär noch Bäume ausreißen konnte. Heute kommt man am Abend von der Arbeit und setzt sich mit einem Seufzer auf die Couch und beim Aufstehen tun die Knochen weh.
Ja leider verfliegt die Zeit im Fluge und man kommt dem Rentenalter immer näher.

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Früher war nichts besser, es war einfach nur anders. Alt werden, ist ein Bestandteil des Lebens und es macht wenig Sinn darüber zu sinnieren. Besser ist es im jetzt und hier zu leben. Das Vergangene können wir nicht mehr zurück drehen. Was zählt, ist die Zukunft und die hat jeder solange er noch atmen kann. Eine Freundin sagt immer, ich bin zu jung fürs Alter. Sie hat die 70 längst überschritten und freut sich des Lebens. Bis dahin habe ich ja noch ein paar Tage und die will ich genießen.

Kann nur sagen, ich bin heilfroh keine Bäume mehr pflanzen zu müssen und mich hauptsächlich mit den Dingen zu beschäftigen, die ich mag. Und wenn der Sensenmann mal anklopft, auch ok. Alles hat seine Zeit.

was könnte man dagegen tun?

Was du tun kannst weiß ich nicht, bei mir fällt mir auf, wenn ich an das Denke was jetzt nicht mehr geht, Dinge/Epochen die vergangen sind, dann werd ich eher trübsinnig. Lieber auf das schauen, was jetzt geht und was man noch machen kann.