Investing in yourself – Kommentare in der Zivilstation [Eng/Ger]

in #deutschlast year

Dear readers,

Today I'm telling you about a big investment in myself.

Legal education is expensive

As some of you know, I am a lawyer and I am currently in my referendariat(legal traineeship).

The legal traineeship is the part of the training that a lawyer has to go through after successfully passing the first state examination. A lawyer may only call himself a fully qualified lawyer once he has completed his traineeship and passed the second state examination. Only with this degree is it possible to become a public prosecutor, judge or lawyer.

During this traineeship, we go through various stages. We work for a few months with the public prosecutor (criminal law), then for several months with a judge at a civil court and, of course, also with the administration (public law). Finally, the lawyer's station awaits us.

Suitcase instead of backpack

Unlike in law school, we are now allowed to use commentaries on the laws in addition to the law texts and even have them with us in the exams. Commentaries are large books containing more detailed explanations of each paragraph or article of a particular law.

On the one hand, this is good because we can look up what the commentary says about tricky problems, but of course it doesn't replace learning, because firstly, a commentary only serves as an aid and secondly, you don't have time to look up everything in the exam.

In addition to many advantages, the commentary also has quite weighty disadvantages. They are extremely expensive and get out of date every year. And as if that weren't enough, they are also very heavy. It's not uncommon for trainee lawyers to come to exams with suitcase(s), because the exams sometimes mutate into a battle of materials.

The book list

After my next training station with the judge (civil law) started yesterday, I picked out all the books that my trainer and the head of my study group recommended to me. What do you mean by recommended? It is more or less assumed that I will buy them.

And as I put the individual books into my shopping basket, a sinking feeling began to creep over me. This is going to be expensive fun, Hatoto. One book alone for 169 €? My suspicions were confirmed when I looked at the result. For five books, which I need for the civil ward alone, the Beck Shop charges a fabulous 545.80 €. Wow.

All of a sudden I know that the stories about other lawyers wanting the commentaries for Christmas are true. And I can understand it. After all, the pay for trainee lawyers is ... sporty. (1100€)

I also had to get commentaries for the station at the public prosecutor's office. But then I got by with 200€. For a station that only lasted 3 months. The administrative station starts in five months. I'm curious to see what awaits me there.

The subscription model without a subscription model

The problem remains that these things quickly go out of fashion. Because of the constant changes in the law and new case law, a commentary becomes obsolete within a year. The exam is waiting for me in spring 2024. By then there will be new editions that I will have to buy. Then I will have to spend the same money again. It's like a subscription model without a subscription.

I could also borrow the commentaries. But that also costs money and I'm not allowed to mark anything. In addition, this is not offered in every federal state and the comments can sometimes only be rented for the exams. That is therefore not an alternative for me.

And buying old copies is not a good idea. Then I have to work on the files in my station twice, because I have to check my expertises again in the Bib to make sure they are up to date.

Loosely based on Warren Buffett

So today I bought €454.80 worth of books that I'll have to replace in a year. 🤷

Hopefully it will benefit my education. At least I can write it off.

I console myself with the quote from Warren Buffett: **"Investing in yourself is the best thing you can do".


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Link to original post on hatoto.de




Deutsch

Liebe Leser,

heute erzähle ich euch von einem großen Investment in mich selbst.

Die juristische Ausbildung ist teuer

Wie manch einer von euch weiß, bin ich Jurist und ich befinde mich derzeit im Referendariat.

Das Referendariat ist der Teil der Ausbildung, die ein Jurist durchlaufen muss, nachdem er mit dem erfolgreichen ablegen des ersten Staatsexamens sein Studium abgeschlossen hat. Denn erst mit abgeschlossenem Referendariat und dazugehörigem zweiten Staatsexamen darf ein Jurist sich Volljurist nennen. Erst mit diesem Abschluss hat er die Möglichkeit Staatsanwalt, Richter oder Anwalt zu werden.

Während dieses Referendariat durchlaufen wir verschiedene Stationen. Wir arbeiten einige Monate beim Staatsanwalt (Strafrecht), dann mehrere Monate beim Richter am Zivilgericht und natürlich auch bei der Verwaltung (öffentliches Recht). Schließlich wartet dann noch die Anwaltsstation auf uns.

Koffer statt Rucksack

Anders als im Studium dürfen wir jetzt neben den Gesetzestexten auch Kommentare zu den Gesetzen nutzen und sogar in den Prüfungen dabeihaben. Kommentare sind große Bücher, in denen genauere Erläuterung zu jedem Paragrafen oder Artikel eines bestimmten Gesetzes stehen.

Das ist einerseits gut, weil wir so bei kniffligen Problemen nachschlagen können, was der Kommentar dazu sagt, aber das ersetzt das Lernen natürlich nicht, denn erstens dient ein Kommentar nur als Hilfestellung und zweitens hat man in der Klausur keine Zeit alles nachzuschauen.

Neben vielen Vorteilen hat der Kommentar aber auch ganz gewichtige Nachteile. Die Dinger sind extrem teuer und veralten jedes Jahr. Und als würde das noch nicht reichen, sind sie auch noch sau schwer. Zur Klausur kommen die Referendare nicht selten mit Koffer(n), weil die Prüfungen teilweise zu einer Materialschlacht mutieren.

Die Bücherliste

Nachdem gestern meine nächste Ausbildungsstation beim Richter (Zivilrecht) begonnen hat, habe ich mir heute mal alle Bücher herausgesucht, die mir mein Ausbilder und der Leiter meiner Arbeitsgemeinschaft empfohlen haben. Was heißt empfohlen. Es wird quasi davon ausgegangen, dass ich sie mir anschaffe.

Und als ich die einzelnen Bücher in meinen Warenkorb legte, beschlich mich schon ein mulmiges Gefühl. Das wird ein teurer Spaß, Hatoto. Ein Buch allein für 169 Tacken? Meine Vermutung wurde bestätigt, als ich mir das Ergebnis ansah. Für fünf Bücher, die ich alleine für die Zivilstation brauche, verlangt der Beck Shop sagenhafte 545,80 €. Wow.

Auf einmal weiß ich, dass die Geschichten, dass sich andere Juristen die Kommentare zu Weihnachten wünschen, wahr sind. Und ich kann es verstehen. Schließlich ist die Bezahlung der Referendare … sportlich. (1100€)

Auch für die Station beim Staatsanwalt musste ich mir Kommentare besorgen. Da kam ich aber noch mit 200€ aus. Für eine Station die lediglich 3 Monate dauerte. In fünf Monaten startet die Verwaltungsstation. Bin gespannt was mich da erwartet.

Das Abomodell ohne Abomodell

Bleibt das Problem, dass die Dinger schnell aus der Mode kommen. Wegen der laufenden Gesetzesänderungen und ständig neuen Rechtsprechung veraltet ein Kommentar innerhalb eines Jahres. Das Examen lauert auf mich im Frühjahr 2024. Dann wird es schon wieder neue Auflagen geben, die ich mir anschaffen muss. Dann darf ich das gleiche Geld nochmal ausgeben. Quasi ein Abomodell ohne Abo.

Ich könnte mir die Kommentare auch leihen. Das kostet aber auch Geld und ich darf nichts markieren. Außerdem wird das nicht in jedem Bundesland angeboten und die Kommentare können teilweise nur für die Prüfungen gemietet werden. Das ist daher für mich keine Alternative.

Und der Kauf alter Exemplare ist keine gute Idee. Dann muss ich die Akten in meiner Station doppelt bearbeiten, weil ich meine Gutachten nochmal in der Bib auf Aktualität überprüfen muss.

Frei nach Warren Buffett

Also habe ich heute für 454,80 € Bücher gekauft, die ich in einem Jahr ersetzen muss. 🤷‍♂️

Hoffentlich kommt es meiner Ausbildung zu Gute. Immerhin kann ich das absetzen.

Ich tröste mich mit dem Zitat von Warren Buffett: "Investing in yourself is the best thing you can do"


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Link zum Originalbeitrag auf hatoto.de

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Ja, ganz günstig ist das leider nicht. Im Vergleich zum Studentenleben kam mir das "Gehalt" als Referendar trotzdem ganz gut vor :D

Und der Kauf alter Exemplare ist keine gute Idee. Dann muss ich die Akten in meiner Station doppelt bearbeiten, weil ich meine Gutachten nochmal in der Bib auf Aktualität überprüfen muss.

Tatsächlich habe ich mir alle Kommentare gebraucht (1-2 Jahre alt, teilweise sofar älter) gekauft, das war nie ein Problem und ich hatte zudem den Vorteil, dass viele sinnvolle Unterstreichungen und Normzitate schon da waren. :D

Die meisten, die ich kenne, haben das genauso gehandhabt. Und nach dem Examen die Kommentare wieder (für ungefähr die Hälfte des Neuwertes) verkauft. Vielleicht geht das bei dir auch?

Allerdings musste ich selten wirklich Gutachten schreiben und für diese habe ich primär Online-Kommentare genutzt, die sind für wirkliche Recherchen eh viel praktischer.

Danke für deinen Input Lammbock!
Als Referendar habe ich tatsächlich mehr Geld zur Verfügung als vorher. Aber die Ausgaben sind auch entsprechend gewachsen. Irgendwie lege ich jeden Monat Geld drauf.

Ich weiß tatsächlich nicht genau was auf mich zukommt. Jetzt habe ich die Kommentare neu. Natürlich werde ich versuchen sie zu verkaufen, wenn ich mir neue Kaufe. Dadurch und durch die Abschreibung wird der Preis ja nochmal gedrückt. In 5 Monaten bin ich schlauer und werde sehen, ob ich mir die Kommentare fürs Verwaltungsrecht besser erstmal gebraucht zulege.

Da hat Buffet schon recht. Man kann immer etwas lernen und Fachliteratur ist ein Weg dies zu tun.
In Zeiten des Internets geht diese aber oft etwas vergessen und wenn man nicht geraden, so wie Du, in einer Ausbildung ist, dann sind Fachbücher und Kommentare oft nicht auf dem Radar.
Für mich ist es immer spannend zu sehen, was in anderen Branchen/Fachrichtungen passiert. Ich denke die Juristerei ist mit den ganzen Kommentaren schon ein wenig ein Sonderfall.

Ich drücke Dir die Daumen! 😃

Danke dir.
Mittlerweile gibt es schon sehr viel in digitalisierter Form in der juristischen Ausbildung. Aber die Prüfungen finden in den meisten Ländern immer noch auf dem Blatt Papier statt und mit einer Tonne an Büchern. Ich bin gespannt, wann das endlich für alle Länder umgestellt wird.

Ja das ist tatsächlich in vielen Bereichen/Branchen noch der Fall mit dem Papier. Ich habe diese Erfahrung bei meiner letzten Ausbildung ebenfalls gemacht.
Zum Glück bin ich es noch gewohnt von Hand zu schreiben. Ist man das nämlich nicht kann das durchaus zum Problem werden, wenn man auf einmal 4 -6 Stunden am Stück schreiben muss.

Ich würde jedem, der eine solche Prüfung abzulegen hat zwingend raten im Vorfeld viel von Hand zu schreiben.
Es ist sehr ärgerlich, wenn solche Dinge zum Killer-Faktor werden.

Das musst du einem Juristen nicht erzählen 😄. Wir schreiben immer 5 Stunden Klausuren und während des Examens sind das 6 bzw 7 innerhalb von 2 Wochen. Das merkt man in den Händen. Daher wird auch jedem geraten so viele Übungsklausuren wie möglich zu schreiben.

Mein Cousin hätte vom vielen Übungsklausurenschreiben sogar eine Sehnenscheidenentzündung. Der hats übertrieben 😅

Das ist ja schon echt krass was so manche Bücher kosten können aber eine gute Investition.

!LUV

Dear @hatoto,
Your support for the current HiveBuzz proposal (#199) is much appreciated but the proposal will expire soon!
May we ask you to review and support the new proposal so our team can continue its work?
You can support the new proposal (#248) on Peakd, Ecency,

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Thank you!

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