Die Rassismusdebatte

in #deutsch4 years ago (edited)

Wie von Zauberhand ist ein Großteil der Panikmache von Corona verschwunden und dem ewig drohenden Zeigefinger der Gutmenschen gewichen. Ein gravierender, tragischer und zugleich dubioser Fall hat die Welt vereint, die Todesangst vergessen und einen neuen Feind entstehen lassen. Den Weißen. Naja, so neu ist das nicht. Vor kurzem war es schon mal der alte weiße Mann. Schön, dass man wieder Einigkeit findet. Ne, ultimativer.. Konsenz. Feines Wort, feine Einigkeit, beste Wissenschaft.

Und natürlich ist Rassismus ein Problem. Um jeden blöden Kommentar vorzubeugen, sage ich vorweg schon mal "AllLivesMatters", nicht nur BlackLives. Damit habe ich nämlich ein Problem. BlackLives wird nämlich damit nicht nur hervorgehoben, sondern auch penetriert. Das ist für mich wie das immer gelobte Kind der Eltern, das zunehmend unter Druck geraten muss. Es wird dadurch entweder unausstehlich, oder muss sich immer mehr bemühen den Erwartungen gerecht zu werden. Das ist wie eine Zuordnung, ein in die Ecke schieben. Das ist für mich eine Form von verstecktem Rassismus, denn ich habe meine Zweifel ob die BlackLives (achja, ich schreibe das immer so, da inzwischen jede Benennung die Andersartigkeit erkennen lässt, als Beleidigung gilt) davon dann wirklich einen Vorteil ziehen können. Und wenn, zu welchem Preis. Denn die gelobten Kinder haben auch Gegenspieler. Und egal was einem Vernunft gepredigt wird, können die braven, gelobten Kinder einfach nicht immer brav sein (das gilt naheliegend auch für erwachene Menschen) und die ewig Gemahnten oder Bestraften, platzt vielleicht mal der Kragen.

Das ist auch der Punkt um den es geht. Es geht doch nie um die Menschen, das ist schon so lange erkennbar. Es geht um das Maximum an Spaltung. Das ist einfach eine weitere Spaltung, die im Rahmen der Öffentlichkeit stattfindet. Mir fällt schon gar nicht mehr ein, was sich noch auseinander dividieren ließe. Mann/Frau. Reich/Arm. USA/Russland/China und jeweils dazu gehörige Länder. Rechts/Links. Arbeitslose/Beschäftigte. Demokraten/Republikaner. Rassen / oder dachtet ihr ich sage jetzt schwarz/weiß? Rassismus betrifft Menschen aller Art.

Um den noch die Krone aufzusetzen, hat man nun begonnen (wie es wohl in Neunzehnvierundachtzig steht.. [ich hab das Buch nie gelesen]...) die Geschichte zu verändern, indem man Wörter und Gegenstände vernichtet. Das nimmt in der Zwischenzeit so absurde Verhaltensweisen an, dass wir bemessen an der Intelligenz wohl schon lange an den Schildbürgern vorbei sind.

*Das Markanteste zuerst. Es wurde bereits gefordert Statuen von Mahatma Gandhi zu entfernen. Wegen Rassismus. Und was konnte ich in der allseits "beliebten" Wikipedia lesen?

https://de.wikipedia.org/wiki/Mohandas_Karamchand_Gandhi

Das Problem der Rassendiskriminierung bezog Gandhi dabei jedoch allein auf die indische Bevölkerung Südafrikas. Für die schwarze Bevölkerung übernahm er den von den Kolonialisten gebräuchlichen abwertenden Ausdruck Kaffir und empörte sich darüber, dass Inder von den Europäern „auf die Stufe der ungeschlachten Kaffirs degradiert“ würden. Er stellte fest, es gebe „große Unterschiede … zwischen British Indians und den Kaffir-Rassen Südafrikas“ und sprach sich wiederholt vehement gegen die Vermischung von Indern mit der lokalen Bevölkerung aus.[29] Während er die Segregation von Indern gegenüber Europäern ablehnte, war er der Ansicht, eine Separation von Indern und kaffirs sei eine „physische Notwendigkeit“.

Ja, da lässt sich ein gewisser Rassismus wohl nicht abstreiten. Aber was soll das bringen seine Statuen abzureißen? Hat er dann nicht für Indien gekämpft und war er deshalb kein Rassist? Was wiegt eigentlich schwerer, seine Abneigung anderen Bevölkerungsgruppen gegenüber (da müssten wohl auch die Engländer dazu zählen) oder der friedliche "Kampf" für sein Volk? Ich heiße die Einstellung nicht gut, aber die Frage erlaube ich mir doch.

*Und wir erleben neue Horizonte geistig noch nie dagewesener Unterbelichtung.

https://www.orf.at/#/stories/3171444/

Vor dem Hintergrund der weltweiten Rassismusdebatte verzichtet der französische Kosmetikgigant L’Oreal künftig auf Begriffe wie „Aufheller“ oder „Bleichen“.

Ganz ehrlich, selbst Scheiße im Hirn erzeugt bessere Ergebnisse.

Ist es dann verboten zu sagen "Du siehst aber bleich aus"?
Oder bei den Psychopharmaka:
"Ihnen geht's nicht gut, ich verschreibe ihnen einen Aufheller"

*Was mir aber gefällt, ist dass sie das Logo von Uncle Bens ändern wollen. Der Witz ist, dass ich seit Jahren der Meinung bin, dass dieses Logo irgendwie einen Touch von Sklaverei und Rassismus beinhaltet, und eigentlich die vorherige Rassismusdebatte scheinheilig war. Das ist sie jetzt auch, leider noch viel mehr. Und das Logo ist dem sogenannten "Konsenz" zum Opfer gefallen.

Das erinnert mich an die Calgon-Werbung, wo Frauen immer dumm einen Installateur angehimmelt haben. Da habe ich ebenfalls schon Jahre zuvor gesagt, dass das voll frauenfeindlich ist. Aber Frauen haben bestimmt Calgon aufgrund der Werbung gekauft. Was sagt das jetzt bloß wieder über Frauen aus? Zugegeben, das selbe könnte man mit Männern auch machen, aber mir fällt grad kein passendes Beispiel ein.

ueberwachung.png

Sort:  

Alles hat seine 2 Seiten, auch die "Bereinigung" bei den Denkmälern. Die ganzen Hitler und Stalin Statuen sind ja auch auf den Schrott geflogen, und das zu recht.
Und auch bei so manchen "Helden" in den USA oder GB ist der Ruhm eher zweifelhaft. Selbst Columbus hat, genau genommen, nichts geleistet außer ein paar Karibik Inseln für Spanien zu besetzen. Der wußte ja nicht einmal, wo er eigentlich ist. Und Amerika kannten die Wikinger schon 500 Jahre vor ihm.
Natürlich gibt es bei sowas auch immer Auswüchse. So fordern wohl Einige, den Jesus am Kreuz nicht mehr als Weißen darzustellen. Demnach war also damals ein Jude aus Nazareth ein Schwarzer... alles klar.

Aber so ist es halt oft: wenn Leute sonst nichts auf die Reihe kriegen, versuchen sie sich mit solchem Aktionismus hervorzutun.

Ich hab ein wenig nachdenken müssen, was ich dir zurückschreibe. Zum einen finde ich richtig was du schreibst, zum anderen irgendwie nicht so ganz was das mit den Denkmälern auf sich hat. Jetzt glaube ich aber kann ist es mir beschreibbar.

Und zwar:Der Unterschied ist entweder alles zu zerstören was wir nicht mehr sehen wollen (Das halte ich für falsch) oder Denkmäler die vielleicht in großer Überzahl vorkommen, und damit eine unangenehme Dominanz innehaben, zu reduzieren.

Da hielte ich es zB für eine Möglichkeit, dass man nicht mal so viel (immerhin kann es auch Kunst sein) zerstört, sondern vielleicht dem Denkmal eine weniger imposante Position zuweist. Als Beispiel würde Columbus inmitten von Indianer auf irgendeinem Haupt/Dorfplatz sicher nicht für Freude sorgen.

Was Hitler und Stalin anbetrifft, sozusagen die Krönung des großen Anti. Ja, das wäre wohl wirklich heikel, wenn sowas noch in der Gegend herumstehen würde. Aber durch die permanente Berichterstattung vergessen wir sie nicht, wir brauchen da wohl keine Statuen.

Wenn man irgendwelche Statuen am geeigneten Ort aufstellt, und dann auch entsprechend kommentiert, ist ja eigentlich nichts dagegen einzuwenden. Von mir aus auch einen Hitler oder Stalin.
Aber so läuft es ja meistens nicht. Da werden dann Leute als Helden dargestellt und ihre Verdienste für die Nation gelobt, ohne wirklich zu berücksichtigen, was sie tatsächlich gemacht haben.
Und das ist ja nicht nur in der Vergangenheit so gewesen. Ich wette, es gibt auch irgendwo in den USA eine George W. Bush Highschool, obwohl der für 20 Jahre Krieg mit zig tausenden Toten verantwortlich ist. Wahrscheinlich dauert es weiter 150 Jahre, bis der dann auf den Müll fliegt.

Du sprichst da einen wichtigen Punkt an, denn ich vorher noch ausgelassen habe. Geschichte schreiben immer Sieger. Bei allen guten Überlegungen die wir hier haben mögen, sind wir doch der Deutungshoheit ausgeliefert. Und selbst wenn wir in der Zwischenzeit viele der Kriegslügen kennen, sind sie bei den meisten Menschen nicht verankert. Manchmal sind es Lügen, manchmal glänzen die Menschen nicht so, wie man sie gerne hätte, denn sie haben auch Laster. Das passt uns nicht in die Glorifizierung. Vielleicht bedeutet die Komplexität die man damit aufbauen kann, dass es keine simple Lösung gibt. Eventuell ist überhaupt der Planungswahn alles immer bürokratisch kontrollieren zu wollen das Problem an sich.

Das bringt mich fast schon automatisch dazu, dass einem immer erklärt wird, Menschen könne man nicht vertrauen, deshalb muss ständig immer alles kontrolliert werden.. aber du merkst schon.. so wird das kein Ende nehmen.

Geschichte schreiben immer Sieger.

Stimmt genau. Im Grunde werfe ich den Denkmalerrichtern der Vergangenheit nichts vor. Naja, zumindest den meisten nicht. Denn sie waren Kinder ihrer Zeit und dachten das richtige zu tun.
Zweifelhaft wird es dann, wenn man es jetzt besser weis und trotzdem nichts tut. Wie zB. im Fall von manchen US Generälen des 19. Jahrhunderts. Da gibts auch kein einerseits/andererseit, die waren Kriegsverbrecher und ansonsten haben sie nichts besonderes geleistet, nur ihren Job gemacht. In ihrer Zeit wurden sie zu Helden stilisiert, von Politik und Presse.
Ist eigentlich auch nicht ok, das jetzt ein wildgewordener Mob die Denkmäler demoliert - sondern die zuständigen Behörden sollten von selbst drauf kommen die Dinger zu entfernen, bzw. den Sachverhalt objektiv zu schildern, damit sich jeder selbst eine Meinung bilden kann.

Die Geschichte nicht mehr nachvollziehbar zu machen ist für dich richtig?
Egal ob Hitler, Stalin oder Columbus nun aus deiner Sicht gut oder schlecht waren.. sie sind Teil unserer Geschichte.
Wir wollen es doch nun besser machen? Also wieso die Augen vor der Geschichte verschließen?

Es sind DENKMÄLER! Keine Verehrungsplätze.
Denk-Mal!

Was ist mit der neu errichteten Lenin Statue?

Man braucht ja nicht unbedingt Statuen um sich an Geschichte zu erinnern. Zumal diese ja meist glorifizierende Entwürfe sind, was im Nachhinein mehr als unpassend wirken kann.
Dies gilt wohl auch für den Gelsenkirchener Lenin. Aber wenn er privat aufgestellt wird, kann man nicht viel daran machen. Materialvergeudung ist es allemal.

Hör mal dem guten Herrn ab 7min zu :)

Ein Philosoph, so so... der kann natürlich viel eloquenter am Thema vorbei sabbeln als Andere.
Das Problem ist doch nicht, das ein wütender Mob Ehrenmale von Verbrechern vom Sockel stürzt, sondern das die, die dazu befugt wären, es wider besseres Wissen nicht getan haben.

du hast scheinbar null Ahnung von Bildstürmern. Und von Geschichte scheinbar auch nicht.

Dementsprechend bist du gerade der King im am Thema vorbeisabbeln ;)

Denk-mal =/= Ehrenmal

Aber selbst mit Denkmal haben die Menschen null Ahnung von Geschichte und wenden genau die Mittel an, weswegen die Kerle aus der Vergangenheit als Verbrecher eingestuft sind.

Ein böser Hitler hat damals Kunst verboten, deswegen machen wir das nun auch.

Good job! Die Leute sind heute wirklich besser, indem sie genau das tun was ihre Feinde tun. (Antifa: "Nazis kann man nur mit Nazimitteln bekämpfen")

Mich wundert nichts mehr.

du hast scheinbar null Ahnung von Bildstürmern. Und von Geschichte scheinbar auch nicht.

Das wirds sein. Mehr noch, ich hab auch keine Lust mich auf dem Niveau zu unterhalten. Schönen Abend noch.

Oder Feministinnen welche eine Frauenquote fordern.. :D
@tipu curate

Da geht es eher um Einfluss und Macht. Und weil Kampffeministen (beinhaltet beide Geschlechter) um jeden Preis (vermutlich wegen eines kindlichen Traumas) den Männern eins auswischen wollen.

Divide et impera!

Guter Punkt.