Carriacou - kleine Insel, große Folgen (1/8)

in #deutsch3 years ago

Carriacou .... Carriacou? ... Carriacou??? Als ich den Beitrag zu dieser eigentlich sehr schönen kleinen Insel vor vier Wochen begonnen habe, dachte ich nicht, dass es so schwer werden würde, die richtigen Worte zu finden. Wer den letzten Blogbeitrag zu St. Vincent bis zum Ende gelesen hat - ja, ich weiß, er ist seeeeehr lang - oder das dazugehörige Video gesehen hat, wird bemerkt haben, dass unserer Ankunft auf Carriacou nicht ganz so ... nennen wir es euphorisch abgelaufen ist. Wie ich jetzt weiß, wird unser Aufenthalt hier alles andere als eine "Traumreise" werden, besonders für Martin.

Inzwischen sind fast 2 Monate seit unserer Einreise ins Land gegangen und ich habe mehr oder weniger meinen Frieden mit Carriacou gemacht. Ob ich das Gefühl auch noch haben werde, wenn mehr Zeit vergangen ist, bleibt abzuwarten. Denn wie lange die Zeit in Carriacou werden wird, was bis dahin alles noch passieren wird, ob es eine gute Zeit wird, steht derzeit in den Sternen. Wahrscheinlich fragt sich jeder, der derzeit von jeglichen Reisen und Abenteuern absehen muss, wie man überhaupt skeptisch in die Zukunft schauen kann, wenn man sich auf einer karibischen Insel statt im herbstlich-trüben, von Corona bestimmten Deutschland befindet. Das Schlüsselwort sind hier wieder "die Leute", die Menschen, die Geschichten und dieses Mal vor allem was man aus den Möglichkeiten macht, die einem das Leben aufzeigt, wie man sich von anderen Menschen beeinflussen lassen kann und Pläne überdenkt ... viel pathetischer Schmuss, ich weiß, daher eines nach dem anderen ...

Am Donnerstag Morgen 20. August haben wir nur einen kurzen Schlag von Union Island nach Carriacou vor uns. Auch wenn die Inseln lediglich einen Steinwurf voneinander entfernt sind, gehören beide jedoch zu zwei eigenständigen Inselstaaten, St. Vincent & Grenadines bzw. Grenada. Somit muss das übliche Einreiseprozedere durchgeführt werden, welches wir zur Genüge kennen. Mit dem aktuellen Corona-Hintergrund ist es jedoch leider nicht mehr so einfach und vor allem auch wesentlich teurer. Noch dazu sind die derzeitigen Einreisebestimmungen alles andere als verlässlich und so verlassen wir Union Island mit ein wenig Bauchschmerzen. Um in Carriacou bzw. Grenada einzureisen haben wir uns schon während unseres Aufenthalts in Dominica mit der Tyrell Bay Marina in Verbindung gesetzt und unser Kommen angekündigt.

Die Marina fungiert hier so zu sagen als langer Arm der Einreisebehörden und Organisiert bzw. Überwacht wer wann und mit wem ankommt. Natürlich ist dieser „Service“ nicht kostenlos. Um über die Tyrell Bay nach Grenada einzureisen muss ein Termin für das „Haule-Out“ (Rauskranen) vereinbart und eine Anzahlung von 200 US$ geleistet werden. Dass Selene ganz dringend Pflege braucht, besonders am Unterwasserschiff, ist ja schon lange klar und somit haben wir für den 17.09. unseren Lift-Termin gebucht. Änderungen in den Einreiseregularien finden fast täglich statt, über die „sozialen Medien“ kursieren ständig neue Geschichten, Abläufe und Neubestimmungen unabhängig von den offiziellen Regeln. Stan & Cora von der Woiee sind bereits seit einer Woche in Tyrell Bay und haben zu ihrer großen Überraschung nur einen PCR-Test machen müssen, der natürlich negativ ausfiel. Somit konnten sie direkt Einreisen ohne vorher in Quarantäne zu müssen. Wir wissen jedoch nicht genau was auf uns zu kommt.. Vor zwei Tagen haben wir die letzten Informationen von Sandrine aus der Marina bekommen und plötzlich ist doch wieder von Quarantäne die Rede … ein ungutes Gefühl begleitet uns auf unserer kurzen Überfahrt.
Kurz vor der Bucht geben wir im Marina-Office per Funk Bescheid, dass wir in ca. 20 Minuten da sind. Sandrine flötet ins Funkgerät, dass wir uns kurz gedulden sollen da ein Katamaran vor uns erst am Quarantäne-Dock abgefertigt werden muss. Kein Problem, wir müssen ja eh‘ noch die Segel bergen – von wegen! Das Großsegel will nicht runter, Mist! Alles ziehen und zerren hilft nicht, das Großfall bewegt sich keinen Zentimeter. Schon beim Segelsetzen war uns aufgefallen, dass der letzte Meter ungewöhnlich schwer ging, aber nun passiert gar nichts mehr. Das Groß steht wie eine Eins, links von uns ein paar dunkle Wolken, rechts ebenso und in 20 Minuten müssen wir anlegen. Es hilft alles nichts, jemand (Martin) muss auf den Mast. Zum Glück haben wir bzw. er den „Aufstieg“ schon einige Male gemacht und so geht es relativ schnell von der Hand.

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