Sonntagsausflug ins Kino - Drachenreiter

in #deutsch4 years ago

Herbst
Der Herbst hat uns voll erwischt. Regen, Wind und Temperaturen unter 15°C an diesem Wochenende. Der Pool steht immer noch im Garten, weil wir einfach ein paar Tage trockenes Wetter benötigen, damit die Folie trocknen kann und wir diese für die nächste Saison sicher im Haus oder der Garage unterbringen können.
Der Garten müsste auch noch einmal auf Vordermann gebracht werden, damit dieser gut über den Winter kommt. Aber dazu gab es zu viel Schauern an diesem Wochenende.

Und bei so bescheidenem Wetter fällt es dann auch schwer, den richtigen Zeitvertreib für den Sonntag zu finden. Bei einem Blick in die Zeitung fiel mir dann das Kinoprogramm für das Wochenende ins Auge und der Sonntag war gerettet.

Drachenreiter
An diesem Wochenende kam der Film „Drachenreiter“ ins Kino. Eine Verfilmung des gleichnamigen Romanes von Cornelia Funke. Genau diesen Kinder- und Jugendroman hatte ich noch gemeinsam mit unserer Tochter vor ein paar Monaten zusammen gelesen.

Drachenreiter auf IMDB

Drachenreiter Trailer auf Youtube

Der Film ist ganz Lustig, hält sich aber nur vage an die Romanvorlage. Ich weiß, dass man in einem Film nicht alle Dinge aus einem Buch berücksichtigen kann, da in einem Film alles in ca. 90 Minuten erzählt sein muss (es sei denn man heißt Peter Jackson).

Dennoch fehlen mir wichtige Komponenten der Buchvorlage.

  • Zwar wird von Mondblumen erzählt, ihre Wirkung wird aber gar nicht erläutert und man benötigt diese auch gar nicht, da man ihre Funktion ganz außer Acht gelassen hat.
  • Die Kommunikation zwischen Nesselbrand und seinem Sklaven Fliegenbein erfolgt im Roman auf mystische Weise über das Wasser. Im Film „skypen“ diese – modisch vielleicht, aber total daneben.
  • Die Ratten hat man ganz aus dem Film verbannt, genauso wie die vierarmigen Kobolde, sehr Schade , tragen diese doch eigentlich wesentliches zur Geschichte bei.
  • Der Steinzwerg ist Nesselbrands Sklave und hat einzig und allein die Aufgabe, die goldenen Schuppen seines Meisters zu putzen. Im Film hat man aus ihm einen quasselnden Zwerg mit bayrischem Akzent gemacht, der mich mehr genervt hat, als das er lustig war.
  • Der Kobold „Schwefelfell“ ist im Roman eine ganz andere Persönlichkeit, was Schwefelfell zu etwas besonderem macht (halt ein Kobold). Im Film wirkt sie/er mir zu glatt (ohne Kanten). - Sehr Schade!

Fazit:
Der Film ist ganz nett anzuschauen, erreicht aber bei weitem nicht die schöne Buchvorlage von Cornelia Funke. Der Stoff würde sich wahrscheinlich hervorragend für eine mehrteilige Realverfilmung (Miniserie) eignen. Also Netflix, bitte übernehmen.