Die soziale Marktwirtschaft versus Neoliberalismus!!! Was ein absurder Irrtum!!!

in #deutsch4 years ago

Dieser Beitrag ist eines Kommentars zur „sozialen Marktwirtschaft“ geschuldet.

@indextrader24 bemerkt in einem Kommentar

...dann würden sie noch heute diese Lug- und Betrugsmaschine namens soziale Marktwirtschaft zu Fall bringen und das Geldmonopol des Staates abschaffen...

Wenn heute die soziale Marktwirtschaft gegen den Neoliberalismus verteidigt wird, ist das ein ebenso absurder Irrtum. In der Tat waren es nämlich die deutschen Neoliberalen, die eins hinter Ludwig Erhards sozialer Marktwirtschaft standen - und den Begriff überhaupt erst prägten. Erhard saugte Röpkes Bücher, die ins nationalsozialistische geschmuggelt wurden, auf "wie die Wüste das Wasser". Dennoch schien gerade das deutsche Wirtschaftswunder von besonderem Materialismus getragen zu sein, von dem Wunsch nach immer mehr, was heutige Kritiker dem vermeintlichen Neoliberalismus vorwerfen. Das ist erstaunlich , zumal Röpke eben zu den wichtigsten Kritikern einer Wachstumspolitik um jeden Preis zählte. Er schrieb: "Ökonomismus, Materialismus und Utilitarismus haben in unserer Zeit vereint zu einem Kult der Produktivität , der materiellen Expansion und des Lebensstandards geführt (...). Dieser Kult des Lebensstiels ist (...) selbstverständlich ein Sehfehler der Seele von geradezu klinischem Charakter , eine unweigerlich Verkennung der wahren Rangordnung der Lebenswerte und eine Erniedrigung des Menschen, die er auf Dauer kaum ertragen wird".

Ludwig Erhard hielt in der damaligen Situation nach dem Krieg, als es am Notwendigsten mangelte, den Kapitalaufbau für das dringendste Erfordernis. Eben darum predigte er den Materialismus einer Aufbaugeneration. Doch zunehmend kamen ihm Zweifel, ob die Geister, die er rief, nicht das Aufbauwerk eines Tages gefährden könnten. Oft warnt Erhard in seinen Schriften davor, dass der neue Wohlstand seine eigenen geistigen Grundlagen auffressen könnte. Eine im Wohlstand aufwachsende Generation sei leichte Beute für die Illusion vom mühelosen Reichtum, eines Wohlstands ohne Arbeit und Sparen. Erhard quälte die Sorge, die sich als prophetisch erweisen sollte: Er fürchtete, dass der Nachkriegsmaterialismus bald eine Unersättlichkeit und ein Anspruchsdenken nach sich ziehen könnte, die zu einer Entwicklung führen müsste, die er als Versorgungsstaat oder Wohlfahrtsstaat bezeichnete.

Die soziale Marktwirtschaft ist mittlerweile zu einer Floskel verkommen. Politiker behaupten felsenfest, das Wörtchen "sozial" im Begriff beziehe sich auf die Notwendigkeit des heutigen Wohlfahrtsstaats. Tatsächlich hing Erhard genau gegenteiliger Auffassung an: "Nichts ist darum in der Regel unsozialer als der sogenannte "Wohlfahrtsstaat", der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken lässt."Denn kein Staat könne seinen Bürgern mehr geben, "als er ihnen vorher abgenommen hat - und das noch abzüglich der Kosten einer zwangsläufig immer mehr zum Selbstzweck ausartenden Sozialbürokratie". Angesichts dieser klären Worte sei daran erinnert, dass es Erhards geschätzter Lehrer der Universität, der Sozialist Franz Oppenheimer war, der die Unterscheidung zwischen politischer und ökonomischer Mitteln anregte: Letztere entstammen ehrlicher Arbeit, Erstere sind Einkommen aus Zwang und Täuschung. Auf diese Unterscheidung beziehen sich auch viele Vertreter der Österreichischen Schule.

Mit besonderer Schärfe warnte Erhard: "Die Blindheit und intellektuelle Fahrlässigkeit, mit der wir dem Versorgungs- und Wohlfahrtsstaat zusteuern, kann nur unserem Unheil ausschlagen. Dieser Drang und Hang ist mehr als alles andere geeignet, die echten menschlichen Tugenden: Verantwortungsfreudigkeit, Nächsten- und Menschenliebe, das Verlangen nach Bewährung, die Bereitschaft zur Selbstvorsorge und noch vieles Gute mehr allmählich aber sich absterben zu lassen - und am Ende steht vielleicht nicht die klassenlose, wohl aber die seelenlos mechanisierte Gesellschaft."

Zwei Entwicklungen gingen mit der Ausweitung des Wohlfahrtsstaats Hand in Hand, die letztlich die soziale Marktwirtschaft aushebelten: Einerseits sei für die Aufrechterhaltung, des Wohlfahrtsstaates eine stetig steigende Steuerlast nötig. Über diese Steuerlast schrieb Alfred Müller-Armack, einer der Vordenker der sozialen Marktwirtschaft, bereits zu einer Zeit, die weit entfernt von heutigen Zuständen war: "Die gegenwärtigen Steuersätze tragen den Charakter der Beschlagnahme ehrlichen Erwerbes und lähmen jegliches Interesse nicht nur an höheren Erträgen als Ergebnis zusätzlicher Produktion, sondern drängen geradezu die noch vorhandene Produktion in die unkontrollierbaren Kanäle des Schwarzmarktes". Andererseits würden in einem Wohlfahrtsstaat die zuständigen Behörden zunehmend auf die versteckte Steuer der Inflation ausweichen. Ludwig Erhard verurteilte auch dies mit klaren Worten: "Die Inflation ist schlechthin Volksbetrug. Sie bedeutet eine permanente Verschiebung von Vermögenswerten innerhalb der verschiedenen Gruppen. (...) Man kritisiert die marktwirtschaftlichen Vorgänge, lastet sie der Marktwirtschaft an, obwohl es Inflationsfolgen sind, die nicht im Markt, sondern in der Überforderung des Marktes durch zu lockere Geldpolitik, zu hohe Löhne oder durch eine inflationistische Erweiterung der Staatsaufgaben (...) liegen". Erhard war diesbezüglich ein gebranntes Kind, denn sein Vater hatte sein Geschäft in der Inflation der Zwischenkriegszeit verloren. Ludwig Erhard begann nach und nach zu ahnen, dass die Voraussetzungen für den weiteren Bestand der sozialen Marktwirtschaft im Schwinden begriffen waren, dass das Wirtschaftswunder in geistiger Hinsicht auf Sand gebaut war und jeden Moment in die Tiefe der nächstbesten Versprechung noch bequemeren und noch schnelleren Reichtums versinken könnte. (Wirtschaft wirklich verstehen; Einführung in die Österreichische Schule der Ökonomie)

Sort:  

..und heute werden die Produktiven bestraft.. :)

@tipu curate

“The argument for liberty is not an argument against organization, which is one of the most powerful tools human reason can employ, but an argument against all exclusive, privileged, monopolistic organization, against the use of coercion to prevent others from doing better.”
― Friedrich August von Hayek

“Our freedom of choice in a competitive society rests on the fact that, if one person refuses to satisfy our wishes, we can turn to another. But if we face a monopolist we are at his absolute mercy. And an authority directing the whole economic system of the country would be the most powerful monopolist conceivable…it would have complete power to decide what we are to be given and on what terms. It would not only decide what commodities and services were to be available and in what quantities; it would be able to direct their distributions between persons to any degree it liked.”
― Friedrich August von Hayek

“Socialism, like the ancient ideas from which it springs, confuses the distinction between government and society. As a result of this, every time we object to a thing being done by government, the socialists conclude that we object to its being done at all. We disapprove of state education. Then the socialists say that we are opposed to any education. We object to a state religion. Then the socialists say that we want no religion at all. We object to a state-enforced equality. Then they say that we are against equality. And so on, and so on. It is as if the socialists were to accuse us of not wanting persons to eat because we do not want the state to raise grain.” ― Frederic Bastiat, The Law

Hallo Robert,

vielen Dank für Dein Feedback zu einem Kommentar von mir. Hier zu folgende Anmerkung:

Ich unterscheide in der heutigen Zeit, wo der Sozialismus unter den Merkelisten immer wieder medial die soziale Marktwirtschaft beschwört, aber in Wirklichkeit eine sozialistische Planwirtschaft im Sinne eines ausufernden sozalistischen Wohlfahrtsstaates meint, nur noch zwischen

a. freier Marktwirtschaft als einzig wahrhaft soziale Wirtschaftsform in der jeder sein Recht auf Eigentum verwirklichen kann und der

b. sozialen Marktwirtschaft der Merkelisten, die nichts anderes ist als der Missbrauch des Wirtschaftsbegriffes im Erhardschen Sinne und besser mit sozialistischer Planwirtschaft umschrieben werden sollte.

Denn leider ist unter der Regie von Merkel der Begriff der Marktwirtschaft zur Floskel eines sozialistischen Neusprechs verkommen und in seiner Bedeutung ins Gegenteil pervertiert worden und steht seither für mich stets für den räuberischen und erpresserischen Wohlfahrtsstaat und eben nicht für jene Form der Marktwirtschaft, welche im Geiste von Ludwig Ehrhardt für Wohlstand und Freiheit des Einzelnen sorgt, in dem jeder sich auf seine Weise einbringen und verwirklichen kann ohne dabei dem planwirtschaftlichen Zensus aus Zwang und Unterdrückung unterworfen zu sein und Schaden an seinem Eigentum aus Arbeit und Risikobereitschaft nehmen muss.

Da Merkel und ihre Gefolge den Begriff der "sozialen Marktwirtschaft" zu oft Missbrauchen um ihre antilibertäre Planwirtschaft aus staatlichen Eingriffen, Übergriffen und Zwängen zu tarnen - an deren Ende nur das Ziel steht die Fleissigen und Strebsamen, die rechtschaffenden und produktiv arbeitende Bevölkerung auszunehmen ist mit Abschaffung der "sozialen Marktwirtschaft" im obigen von Dir genannten Kommentar die Abschaffung der sozialen Marktwirtschaft im Merkelschen Sinne gemeint - sprich die Abschaffung des Umverteilungssystems, dass sich heutzutage hinter der Floskelhaften Phrase der Politiker einer vermeintlich sozialen Marktwirtschaft zu verstecken versucht.

Da die Politik den Begriff der sozialen Marktwirtschaft zu einer inhaltslosen Floskel hat verkommen lassen und diesen heutzutage von den Sozialisten und Freiheitsräubern, den Kleptokraten und ihren Lemmingen nur als Blendung zur Umschreibung einer sozialistischen Planwirtschaft im Räuberstaat verwendet wird, deren einziger Zweck die mittels Sozialneid herbeigeführte deletäre Enteignung des Privateigentums ist, welches von einem Menschen und seinen Vorfahren auf ehrliche Art und Weise erarbeitet wurde, lehne ich die Verwendung dieses Begriffes im Sinne der freien Marktwirtschaft für mich ab - da sozial in der heutigen Zeit in erster Linie dem sozialistischen Dukturs aus staatlicher Bevormundung, Entrechtung, Zwangsbeglückung und Unterdrückung folgt und nichts, aber auch rein gar nichts mehr mit Freiheit oder gar Wohlstand zu tun hat, sondern eher als planwirtschaftlicher Zerstörungsprozess allen Wohlstandes der arbeitenden Bevölkerung wie auch des Produktivkapitals verstanden werden muss, dem durch eben diese neosozialistische Plan- und "Marktwirtschaft", die Grundlage für die weitere Existenz schlussendlich entzogen wird, erst recht wenn auf Kosten der gut wirtschaftenden Teile der Wirtschaft sich die Hypotheken des Staatsapparates inzwischen bis unter die letzten Dachziegel stapeln.

Liebe Grüße und vielen Dank für die Rückmeldung.

!invest-vote
!BEER

Die einzige Form des sozialen Wirtschaftens ist für mich die freie Marktwirtschaft. Sie ist gerecht und sozial zugleich und insofern brauch sie nicht auch noch mit dem Attribut des sozialen verunstaltet werden, weil insbesondere in der heutigen Zeit eben der Sozialbegriff aus Sicht des Beobachters der Entwicklungen in Deutschland und Europa zu einem Menetekel - man kann auch einfacher sagen zu einem Merkel - sozialistischen Unheils permutiert ist.

Insofern bitte ich zu beachten, dass die Abschaffung der "sozialen" Marktwirtschaft bei mir im Sinne der Abschaffung einer SOZIALISTISCHEN Marktwirtschaft zu verstehen ist - sprich einer zentralistischen Planwirtschaft die den Weg in den Kommunismus und in großes Elend und Armut der Massen bereitet.


Hey @zeitgedanken, here is a little bit of BEER from @indextrader24 for you. Enjoy it!

Learn how to earn FREE BEER each day by staking your BEER.