Freiheit, Ich, Recht, Anarchie

in #deutsch4 years ago

Man kann Freiheit nicht genug betonen, einfordern und verteidigen, bis hin zur Forderung nach kompromissloser Anarchie. Dass es Freiheit letztlich gar nicht gibt, ist dazu kein Widerspruch, im Gegenteil. Denn Freiheit ist nicht gleich Freiheit.

Ein guter Freund von mir sieht das ganze so:

Die Freiheit des praktischen politischen Diskurses

Die Freiheit, die es zu betonen, einzufordern und zu verteidigen gilt, ist die im gängigen politischen Diskurs immer wieder auftauchende, die von freiheitsliebenden Kapitalisten, Liberalen, Libertären, Anarchisten beschworene und von linken wie rechten Kollektivisten beargwöhnt wird. Sie ist auch die Freiheit, die Emanuel Kant in seinen praktischen Konklusionen fordert, nämlich sich nichts befehlen zu lassen, was man nicht will. Letztlich also die Freiheit von Fremdbestimmung durch staatliche oder kirchliche Obrigkeit oder durch sonstige, nicht freiwillig gewählte Machthaber.

Diese sozusagen klassisch liberale Freiheit ist eng mit der Freiheit des Willens konnotiert. Denn Frei- heit von Frembestimmung heisst, nichts tun oder unterlassen zu müssen, was man nicht tun oder un- terlassen will. Diese Freiheit ist Frei-Willigkeit. Und eben sie – nochmals – kann nicht genug betont, gefordert und verteidigt werden.

Die klassisch liberale Freiheit ist übrigens ausschliesslich negativ. Freiheit kann denknotwendig gar nicht anders als negativ sein; sogenannt positive Freiheiten werden bisweilen zwar ebenfalls artiku- liert, doch sind sie eher so etwas wie begriffliche Monster sozialstaatlichen Wunschdenkens, etwa wenn aus «Bildungsfreiheit» ein Anspruch auf einen Studienplatz, den andere zahlen, abgeleitet wird. Das hat mit Freiheit natürlich nichts zu tun, schon rein begrifflich nicht.

Die Freiheit überhaupt

Was ist nun aber jene andere Freiheit, die es gar nicht gibt?
Das ist nicht die erwähnte klassisch liberale, sondern eine grundsätzlicher ansetzende Freiheit. Das ist die Freiheit, mit der sich etwa philosophische oder eher noch anthropologische Erkenntnistheorie, Neurologie, Soziobiologie bis hin zu fundamentalen Interessensgebieten der Physik befassen. Hier stellt sich die Frage nach Freiwilligkeit und Frembestimmung ganz anders. Hier fragt man nicht, ob jemand so entscheiden darf, wie er will, sondern ob es überhaupt so etwas wie eine freie Entscheidung gibt, die den Lauf der Welt beeinflussen kann; oder ob die Welt nicht vielmehr genau so abläuft, wie sie gar nicht anders ablaufen kann.

Auf dieser grundsätzlichen Ebene lassen sich verschiedene Ansätze vorstellen, so etwa, dass die Welt nach der Willkür eines göttlichen Schöpfers oder irgendwie sonst gemäss «intelligent design» gelenkt wird; oder aber dass sie im Gegenteil einfach dem Zufall folgt. Es lässt sich aber auch die Theorie vertreten, dass weder Willkür noch Zufall, sondern etwas anderes zum Tragen kommt, so beispielsweise ein Regelhaftigkeitsprinzip. Etwa bei Grundfragen der Astro- oder Quantenphysik spricht man von der «Rule of Law», die heute im wissenschaftlichen Grundlagendiskurs recht breit, wenn auch nicht ausnahmslos anerkannt ist. Auch ist sie – ohne dies hier zu vertiefen – absolut plausibel.

Und noch etwas zu dieser Grundsatzebene des Verstehens der Welt: Panta rhei, alles fliesst, die Welt ist nicht, die Welt geschieht, möglicherweise in der Art einer mit dem Urknall beginnenden Kombination von Zeit, Raum, Energie etc., die sich laufend verändert und vielleicht auch wieder in einem Endknall verschwindet. Die Astrophysiker beschreiben den Urknall als Singularität, das heisst als Phänomen, das sich nicht kausal aus etwas anderem ableiten lässt. Was nach dem Urknall folgt beziehungsweise wie sich die Welt verändert, ist dann nicht mehr singulär, sondern kausal verursacht und weiteres kausal verursachend. Also wiederum das Grundprinzip der Regelhaftigkeit, wonach nur abläuft, wofür es die Ursache gibt, dass es so und nicht anders abläuft.

Der Mensch ein Naturphänomen

Und nun zurück zur Freiheit des Menschen beziehungsweise zunächst zum Menschen als Spezies, als Naturphänomen, wie es auch die Spezies von Schimpansen und Ameisen, oder wie es Korallen oder sonstige Lebewesen gibt. Entstanden sind sie alle im Zug des geschilderten, nach der Rule of Law verlaufenden Weltprinzips und nach diesem werden sie auch wieder verschwinden. Sie wurden nicht am ersten, zweiten, dritten Tag von der Willkür Gottes für die Ewigkeit geschaffen, sie entstanden aber auch nicht zufällig einfach so, sondern sie entwickelten sich nach Gesetzmässigkeiten, unter anderem solchen, wie sie Darwin beschrieben hat.

Diese Gesetzmässigkeiten liessen nicht nur Pflanzen und Korallen entstehen, sondern auch Lebewesen, die sich in separat lebensfähige und eigenständig sich bewegende Einzelindividuen aufgliedern, etwa Ameisen oder Primaten, unter letzteren etwa auch solche mit wenig Haaren und aufrechtem Gang, was wiederum deren Gehirn vergrösserte und leistungsfähiger machte, nicht zuletzt für Funktionen, die sich im Verhältnis zu anderen Individuen auswirken.

So liessen diese evolutiven Gesetzmässigkeiten auch höchst differenzierte Verhaltensweisen des gesellschaftlichen Gefüges entstehen, die etwa dazu führen, dass die Individuen in bestimmten Konfliktsituationen so und so reagieren, entscheiden, sich organisieren, sich mit anderen verbünden oder Verträge abschliessen.

Diese gesetzmässig verlaufenden Vorgänge sind äusserts komplex, sie enthalten längst nicht nur physisch materialisierte Hardware-Komponenten, sondern vor allem auch Software-Funktionen, deren Algorithmen weit jenseits der Erfassungskapazitäten dieser Spezies liegen. Salopp gesagt,

"die Menschen sind zu dumm für ihre Intelligenz".

Und zur Dummheit kommt – wie so oft – die Einbildung. Hier nämlich die Einbildung, dass man seine Entscheidungen frei gewählt habe, dass es ein Ich gebe, welches auch anders hätte entscheiden können, nun aber aus freiem Willen so entschieden habe. Diese Einbildung ist dem homo sapiens natürlich nicht vorzuwerfen, aber gleichwohl Tatsache, die ihrerseits von der erwähnten Software gesteuert wird. Und dies mit gutem Grund, denn andernfalls würde die Aufgliederung in separate Individuen kaum funktionieren.

Interaktionen mit einer sich ständig verändernden Umwelt sind ohne Subjektivität samt einem gewissen Ich-Gefühl kaum möglich. Sie bilden sozusagen den Brückenkopf auf Seite des Individuums für Bezüge und Transaktionen zu anderen Individuen und zur sonstigen Umwelt.
Das ist der Stoff, aus dem die Verhaltensweisen des Menschen und deren Gesetzmässigkeiten gewoben ist. Subjektivität einschliesslich Ich-Gefühl und Wille spielt dabei eine Schlüsselrolle, doch nicht als autonome Instanz, die das Weltgeschehen von aussen beeinflusst, sondern als Teil einer sich selbst steuernden Welt. Wenn Ich und Wille also Illusionen sind, so heisst das nicht, dass es sie nicht gibt, sondern bloss dass sie eher so etwas wie Software, nicht aber Hardware sind.

Freiheit und Anarchie

Nicht zufällig wird der Begriff «Rule of Law» auch und noch viel prominenter von ganz anderen Disziplinen als der Astro- und Quantenphysik verwendet, nämlich von der Politik, dem Staatsrecht oder der Verfassungsgeschichte. Diese Rule of Law beziehungsweise auf Deutsch meist als «Rechtsstaatlichkeit» bezeichnet drückt etwas ähnliches aus wie jene andere, fundamentalwissenschaftliche Rule of Law, nämlich dass staatliches Handeln nicht nach Willkür, aber auch nicht nach Zufall, sondern nach Recht beziehungsweise Regelhaftigkeit ablaufen soll.

Das Problem dabei ist nur, dass diese Regeln von den staatlichen Machthabern selbst definiert werden. Das ist nicht nur grotesk und zynisch, indem die Machthaber, die durch diese Regeln kontrolliert werden sollen, selbst diese Regeln aufstellen (und auch gleich die Richter stellen, um allfällige Regelverletzungen zu beurteilen). Das birgt im hier interessierenden Zusammenhang vor allem auch eine sehr grundsätzliche, zweifache Problematik:

• Zum einen braucht es überhaupt keine Obrigkeit, welche Regeln in diese Welt hineinbringen müsste, Gesetze müssen nicht von irgendeinem «Gesetz-Geber» gegeben werden, Gesetze gibt es, ja die Welt besteht sozusagen flächendeckend aus Gesetzmässigkeit, wie jene funda- mentale «Rule of Law» zeigt.

• Zum anderen sind die staatlichen «Gesetz-Geber» hoffnungslos überfordert. Wenn schon der einzelne Mensch, wie wir gesehen haben, zu dumm für seine eigene Intelligenz ist, das heisst nicht verstehen kann, wie er selbst funktioniert; wieviel grösser erst ist diese Diskrepanz, wenn er sich anmasst, das gesamtgesellschaftliche Funktionieren zu verstehen und in «richtige» Bahnen zu lenken.

Das sind zwei gute, um nicht zu sagen zwingende Argumente für Anarchie, will sagen eine Gesellschaftsordnung ohne Arche, ohne Vorherrschaft, ohne Leute, die sich zur Subjektivität der ganzen Gesellschaft aufspielen wollen.

Sort:  

"Anarchie ist machbar Herr Nachbar"
War eine Parole vor 40 Jahren in der Häuserkampfbewegung in Europa.
Ich durfte 10 Jahre in reinster Anarchie und rechtsfreien Räumen leben (D und NL).
Überall endete es in der reinsten Katastrophe, da in jedem die tiefsten menschlichsten Urinstinkte hervortraten. Und kaum einer konnte sie in Zaum halten. Sex, Drogen, Gewalt und Auswüchse jeglicher Art waren an der Tagesordnung.
Es wurde viel in den Gremien diskutiert was in der Realität nie umzusetzen war und kaum einer mehr auf Argumente reagierte oder sie zur Kenntnis nahm.
"Nur Taten schafften Fakten" d.h. der Stärkere gewinnt und setzte sich durch.

Unterschied zwischen Theorie und Praxis sieht jeder erst im Selbstexperiment.
Fazit: Anarchie ist (leider) nicht machbar!

Wenn Anarchie funktionieren soll, muss jeder einzelne sich total und immer extrem unter Kontrolle haben und nicht seinen Gefühlen und Bedürfnissen jeder Zeit freien Lauf lassen.
LG

Anarchie ist die Abwesenheit von Herrschaft.
Du schreibst "Sex, Drogen, Gewalt und Auswüchse jeglicher Art waren an der Tagesordnung.“
Gewalt ist eine extreme Ausprägung von Herrschaft. Daraus folgt zwingend, dass der Zustand, den Du beschreibst, keine Anarchie ist.

Genau, "Abwesenheit von Herrschaft".
Leider kommen da genau diese Zustände bei raus. Sich gehen lassen und mit aller Macht seinen eigenen Willen durchsetzen zu wollen etc.
Ein letzteres neueres Beispiel wäre "Christiania, eine von den dänischen Behörden seit 1971 geduldete autonome Kommune. Auch dieses Projekt ist an Gewalt und Drogenhandel fast in die Hosen gegangen. Nur mit Hilfe von außen konnte das Projekt bis heute am laufen gehalten werden. https://de.wikipedia.org/wiki/Freistadt_Christiania

Inwiefern kann ich mir vorstellen, dass ihr Anarchie gelebt habt?
Hattet ihr freie Hand über die Güter und Resourcen; hattet ihr ein eigens Gebiet zu verwalten? Hattet ihr ein Geflecht von verschiedenen Eigentumsbesitzern? Hattet ihr schon unabhängige Gerichte, Versicherungen und Sicherheitsbehören etabliert? Wart ihr zumindest ein paar tausend Akteuere, die zusammen vertraglich Regeln abgeschlossen haben und habt ihr auch das Nicht-Aggressionsprinzip beachtet?

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie linke Rastafari Anarchisten über eine Privatrechtsordnung urteilen wollen.

Anarchie bedeutet für einen Libertären keine Rebellion gegen das Etablierte, Anarchie bedeutet für ihn ein Gesellschaftskonzept, welches auf freiwilligem Vertrag basiert.

Libertäre und Hausbesetzer sind auch zwei paar schuhe.

In der heutigen Zeit lässt sich das natürlich extrem schlau und locker dahinplappern.
Zur Realität: 1980 entwickelte sich so langsam der Versuch anderer Lebensformen in den Köpfen der jugendlichen Gesellschaft weiter zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. (2ter versuch nach 68). 67 gab es die erste WG. in D.
Es gab kein Handy PC Internet oder CD. Die Menschen mussten zur Weiterbildung noch in Bibliotheken gehen oder die Eltern hatten Geld für eine dicke Enzyklopädie-Reihe. Das einzige Kommunikationsgerät bestand also aus einem Telefon mit Wählscheibe (wenn man sich das leisten konnte). Ansonsten blieb nur der öffentliche Fernsprecher.
Wenn durch Mundpropaganda oder durchs Telefax mal ein Treffen mehrerer Menschen ein Treffen zustande kam, mussten die sich erstmal richtig kennenlernen und abtasten. Foren und Chats Fehlanzeige. Es war also der Anfang eines Versuches die damals gängige Lebensform der Kleinfamilie zu durchbrechen oder überhaupt eine neue Art der Persönlichkeitsentfaltung (Freihes Leben) entstehen zu lassen.
Alleine mit diesem Gedanke durch die damalige prüde Gesellschaft zu rennen war fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Und ja, wir wurden innerhalb 2 Jahre zig tausend Leute ohne den heutigen Errungenschaften und Kommunikation sowie Bildungsmöglichkeiten.
Also entschuldigt uns bitte, dass wir damals erst den Stein ins Rollen gebracht haben um die Freiheit in der Gesellschaft und sonstige Veränderungen voran zutreiben. Es hat sich doch weitgehend gegenüber damaliger Zeit zum positiven geändert. Leider waren es auch die Umstände die dazu geführt haben das hauptsächlich linke "Rastafari Anarchisten" den Arsch in der Hose hatten damals was verändern zu wollen. (aussuchen konnte man sich das eh nicht). Auch die ersten Libertären (dieser Zeit) kamen mit Fritz Teufel und Bommi Baumann aus dem linken Spektrum. Aber das ist ne Story für sich)

  1. August 1982, ABBA veröffentlichte die erste CD (für uns ein kleines Wunder 😂
  2. Juni 1992 das erste Handy ist auf dem Deutschen Markt erschienen...........

Und jetzt bitte noch mal alles auf der Zunge zergehen lassen und drüber nachdenken bevor Mann/Frau so mir nicht dir nichts alles aus der heutigen sehr lockeren Perspektive sieht vergleicht und urteilt. Danke.

Was du hier beschreibst ist größtenteils wertloser "Whataboutism". Jede Generation hat es schwer, auf die ein oder andere Weise. Ich bilde mich auch zu 80% über Bücher weiter; die desinteressierten Jugendlichen, die in Handys schauen und nicht über die Welt nachdenken, sind bestimmt nicht wir.

Die Mittel damals waren offener bescheiden, aber doch waren auch andere Werte im Zentrum.

Was hat denn bitte die "Durchbrechung der Kleinfamilie" mit der Freiheit des Lebens zu tun? Erst diese Entwicklung führte dazu, dass die Kinder heutzutage mehr und mehr ihr Habitat verlieren und irgendwelchen Heilsbringern hinterherlaufen a la Greta Thunberg oder diversen Pop-Idolen. Sie flüchten sich in Scheinidentitäten.

Ihr wurdet innerhalb von zwei Jahren zig tausend Leute, da Geheimdienste und Think Tanks mächtig mitgeschustert haben. Siehe Prof. Quigley, Prof. Sutton, McGowan, Thorsten Mann etc. In Verbindung sei der Club of Rom zu nennen oder die kommunistische Langzeitstrategie von der der KGB-Überläufer Anatoliy Golitsyn oft genug berichtet hat.

Ihr habt nicht die Freiheit ins Rollen gebracht, sondern den Weg ins Verderben, indem ihr dem so genannten demokratischen Sozialismus den Weg bereitet habt, der bis heute in der Struktur der EU metastasiert. Zieh dir mal bitte den Vertrag von Lissabon oder Maastricht zu Gemüte.

Ich gebe dir in dem Punkt Recht, dass sich einiges zum Positiven geändert hat. Aber für welchen Preis? Gläserner Bürger, Überwachungsgesellschaft...? Andererseits konnten wir auch viele dunkle Machenschaften der verschiedenen Eliten aufdecken (dank dem Internet!).

Wie gesagt, ihr (die ihr euch als die Glücksritter aufspielt) seid teilweise neomarxistischen Theorien und diversen anderen "Kräften" auf den Leim gegangen. Das macht euch zu einem großen Teil zu "Agenten". Nach der "Principal-Agent-Theory" handelt jemand im Interesse eines anderes, sofern er in seiner Struktur mitarbeitet; und dabei muss er nicht mal die wahren Ziele desjenige. kennen. Da das jetzt an sich ein Totschlagargument wäre, insistiere ich: Natürlich muss man auch den Principal beobachten und analysieren und was er verlautbart. Somit kann man eine relativ sichere Position tätigen. Ihr mögt gute Ideale vor Augen gehabt haben, seid aber schlussendlich auf tragische Art und Weise gescheitert und wurdet auf den Müllhaufen der Geschichte entsorgt (Altamont Free Concert). Finalisierend habt ihr nur dazu beigetragen,dass die seltsamsten Gedanken und Ansichten Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden haben: Päderastie (v.a. verbreitet bei den Grünen, die Großteils aus eurer Umgebung kamen [siehe die Arbeiten von Stephan Klecha]), geistige Vergewaltigung der Kinder durch Frühsexualisierung, Meinungsmonopol (das so in einer Privatrechtsordnung nicht existieren würde) oder auch bis an den Zenit gestreckte Anti-Diskriminierungsgesetze (welche den Markt enorm einschränken).

Als so genannte "linke Libertäre" ziehst du Teufel und Baumann heran. Beides bestätigte Linksterroristen. Buhh...gewagt. Übrigens, es gibt keine linken Libertären, höchstens Libertäre, die ursprünglich mal Linke waren. Links sein und libertär ist ein Widerspruch an sich. Siehe dazu die Werke von Prof. Hoppe oder Prof. Polleit.

Ich weiß nicht, was deine zwei Beispiele jetzt mit dem Kontext zu tun haben.

Da ich Historiker bin, ist mir das Problem der Intersubjektivität und des wandelnden Zeitgeistes durchaus bewusst. Trotzdem kann eine subjektive Perspektive niemals objektive Tatsachen leugnen oder beschönigen. Sie kann höchstens interpretieren.

Sorry für mein Erlebnisbericht, kommt(eventuell) nicht wieder vor.
Da erzählt jemand ganz ehrlich was er in der Jugend so erlebt hat und wie es war (wo die meisten von euch noch flüssig waren) und du kommst mit Aburteilungen, Verurteilungen sowie Vergleichsanalysen und als Krönung

Was du hier beschreibst ist größtenteils wertloser "Whataboutism"

Was bist du nur für ein großkotziger Hafensänger und Wichtigtuer. 🤮

Ich empfehle Hoppe und Polleit zu vergessen und sich lieber mit echten Libertären wie Samuel Edward Konkin III, Karl Hess, Stefan Blankertz, David Graeber, Emma Goldmann, Kevin A. Carson, Benjamin Tucker und Gary Chartier zu beschäftigen.
Das meiste von denen wird kostenlos zur Verfügung gestellt.
Auch das Center for a Stateless Society ist sehr zu empfehlen (https://c4ss.org).
Der Libertarismus ist links.
Was soll er denn sonst sein?

Außerdem finde ich es unglaublich, dass Du @cultus-forex verantwortlich machst für Dinge wie Päderastie, Frühsexualisierung, usw.

Immer wieder nett zu sehen, dass es noch nervigere Klugscheißer als einen selbst gibt. Die Profiabteilung in dem Bereich sind zu 99% linke Sektierer oder zum Libertarismus konvertierte Exlinke.
Nahezu putzig, wenn sie dann noch ihre bürgerliche Heldengeschichte im Bildungswesen als Ausweis besonderer Kompetenz anführen.
Sorry - meist verkneif ich mir sowas, aber das war mir eine Wohltat.
Gruß vom Klugscheißer an den Agit-Propagandisten.

Das Problem der 68er und Nachfolgegeneration war, dass man alles anders/besser machen wollte.
Genau dies ist aber der Fehler.
Das Zusammenleben der Menschen funktioniert ja weitgehend.
Meine Vorfahren lebten im Niemandsland im bayerisch-böhmischen Grenzgebiet.
Nach dem Zerfall der Habsburger Monarchie hatte man diesen Landstrich einfach vergessen.
Es gab keinerlei Staatsmacht.
Alle lebten in der Gegend als Selbstversorger und vom Schmuggel und der Wilderei.
Trotzdem lebte man friedlich in der Dorfgemeinschaft in Anarchie bis man von Hitler annektiert wurde.
Der Trick war, dass man eben nicht das Rad neu erfunden hat.
Die meisten Menschen wissen ganz genau was sich gehört und was nicht.

Das Hauptproblem sehe ich in einem übermächtigen, konstruktivistischen Drang, die Gesellschaft am Reißbrett zu planen, zu formen und umzukrempeln. Damit meinen anscheinend viele "Sozial"-"Wissenschaftler" sich eine - massiv weltverbessernde und segensreiche - Existenzberechtigung verschaffen zu können.

Der Brötchengeber Staat wird da wohl als mächtiges Skalierungsinstrument gesehen. Welche Anmaßung, Selbstüberschätzung und Geringschätzung der zu formenden Mitmenschen! Der Dunning-Kruger-Effekt dürfte hier recht häufig auftreten.

99% der Zeit leben die Menschen sowieso in Anarchie (auch wenn es ihnen nicht bewusst ist).
Wann denkt man schon bei seinem Handeln darüber nach, was das Gesetz vorschreibt?
Wie oft holt man bei Konflikten die Polizei?
Das Problem bei anarchistischen Kommunen, besetzten Häusern etc. ist, dass diese meist Leute anziehen, die sowieso massive persönliche Probleme haben.
Wie Du schon sagst, Drogen und Gewalt.

Anarchie heißt nur Abwesenheit von Herrschaft. Hat aber trotzdem seine Regeln und Rechte. Anarchie wird immer nur als Chaos bezeichnet und ohne Recht und Regeln. Das ist falsch. Auf meinem Blog kann man eine Grundlage als Vorschlag erlesen, wie Freiheit funktionieren kann.

Hat aber trotzdem seine Regeln und Rechte

Da bin ich voll bei dir. Leider funktioniert das nicht in der Praxis.

Zitat: Wenn Anarchie funktionieren soll, muss jeder einzelne sich total und immer extrem unter Kontrolle haben und nicht seinen Gefühlen und Bedürfnissen jeder Zeit freien Lauf lassen.

Anarchie heißt nur Abwesenheit von Herrschaft

Du darfst nicht vergessen, dass nicht alle ein gewisses Bildungsniveau haben und das somit auf ihrer eigenen Art und Weise auslegen und leben werden.

Starte ein Selbstexperiment mit ca. 500 Menschen mit den unterschiedlichsten Charakteren die die Gesellschaft so inne hat und du wirst erleben wie weit Theorie und Praxis von einander entfernt sind.

Zitat: Es wurde viel in den Gremien diskutiert.
So ein Plenum dauerte bis zu einer Woche und bestand meistens aus mind. 200 - 300 Menschen, da wir Tausende waren. Jeder weiß wie schwer es sein kann nur 10 Menschen auf den selben Nenner zu bekommen.
LG

98% der Menschen wollen beherrscht werden und ihr Leben nicht selbst in die Hand nehmen. Das sind dieselben, die ziemlich sauer werden, wenn andere Leute es tun. Sie ertragen es nicht.
Dennoch denke ich, dass man in der DDR und der UdSSR genauso frei oder unfrei sein konnte wie in der Bundesrepublik, wir wir sie von früher kannten. Selbst hier gab es äußere Freiheit, sie hat sich eben nur in anderen Bereich manifestiert.
Was das jetzt für mich konkret in der jetzigen Situation bedeutet, weiß ich noch nicht genau. Der Grad zwischen Realitätsflucht, dämlichem Märtyrertum und dem notwendigen Ausdruck eines echten Freiheitswillens ist schmal und bei jedem anders. Genauso wie die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber und die Bereitschaft, bestimmten Wahrheiten über andere, v.a. aber über sich selbst ins Gesicht zu sehen.

Weise, tiefgründige und ehrliche Worte! Zu den 98 % wollte ich gerade sagen, dass ich es eher auf 99,5 % taxiere, aber da tauchte sofort die Frage nach der Differenzierung auf, wieviele Menschen zu welchem Grad beherrscht werden und nicht eigenverantwortlich sein wollen.

Die Bandbreite reicht in etwa vom Supernanny-Staat, der einem von der Wiege bis zur Bahre den Arsch nachträgt und pampert und möglichst alle Lebensrisiken - um jeden Preis - abnimmt bis zu den Minarchisten (Minimalstaat-Libertären), die meinen, sie könnten lediglich die innere und äußere Sicherheit nicht selbst durch freiwillige Vereinbarungen gebacken kriegen. Letztere machen bei mir in etwa den Unterschied zwischen 98,5 und 99,5 %.

Regelhaftigkeitsprinzip. Etwa bei Grundfragen der Astro- oder Quantenphysik spricht man von der «Rule of Law»

Ein wichtiger Punkt in der universellen Betrachtung zum Aufbau der Strukturen im Universum.

Entstanden sind sie alle im Zug des geschilderten, nach der Rule of Law verlaufenden Weltprinzips und nach diesem werden sie auch wieder verschwinden.

Ob das, was ensteht auch wieder vergeht, weiss ich nicht. Dafür bin ich zu sehr Sokratiker. Ich gehe aber grundsätzlich davon aus, dass unser Dasein höheren Gesetzmäßigkeiten im Universum folgt, die sich unserer Auffassungsgabe - zumindest der bewussten Wahrnehmung entziehen.

Insofern ist unser Dasein im hier und jetzt der Raumzeit nur eine Information, die sich physisch materialisiert hat und sich quantenmechanisch jenseits von Raum und Zeit konnektiert - und in Verbindung zu allem und jedem steht.

Der Urknall ist nichts anderes als das Ergebnis einer mutmaßlichen Vakuumfluktuation höherdimensionaler Art. Wenn es in höheren Dimensionen keine Zeit gibt, weil Zeit nicht existiert, dann ist es auch ohne Belang wann dieses Universum sich wie ein "Blop im Ozean" der Nicht-Zeit entwickelt hat.

https://www.weltderphysik.de/gebiet/teilchen/quanteneffekte/vakuumfluktuationen/

Die Existenz der Vakuumfluktuation, also der Prozess das etwas aus dem Nichts entsteht oder uns begegnet und beeinflusst, ist dabei nicht eine Frage der Skalierung der Größe ihrer Erscheinung in der Raumzeit, sondern das Produkt der Fähigkeit eines Menschen oder eines Lebewesens, die ihr innewohnende höhere Ordnung im Universum als das anzuerkennen, was sie ist, nämlich als die sich unserer bewussten Wahrnehmung entziehenden Erscheinung, die unser aller Leben jenseits von Raum und Zeit in für uns nicht wahrnehmbaren Ordnungsebenen begleitet und verleitet.

Sie ist jener kosmische Prozess oder jene Ordnung des Seins, die wir nur zu gerne als Liebe bezeichnen. Sie kann aus dem Nichts kommen und ebenso direkt wieder vergehen. Ist ihre Kraft stark genug sich in der Raumzeit zu halten, dann kann sie bleibenden Charakter erhalten.

Das Urprinzip des Lebens ist, dass wir als dreidimensional beschränkte Lebewesen nicht erklären können wie sie uns begleitet und durchs Leben führt - ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Begegnungen in der Raumzeit keine Zufälle sind, da die innere Ordnung jenseits unseres bewussten Daseins, vorsieht, dass Informationen unseres Daseins, jenseits von Raum und Zeit kommuniziert werden - auf welcher Ebene und Verbindung auch immer.

Sie führen zu einer Lenkung der Informationen unseres Seins an jene Adressen, die es betrifft. Die Begegnung zweier Menschen ist demnach ebenso wenig ein Zufallsprozess, als vielmehr ein durch die Vakuumfluktuation verursachtes Phänomen einer neu erzeugten Erscheinung, welche physisch bereits präsent dennoch durch einen Prozess aus dem Nichts - dem Vakuumfeld selbst - jenseits der Raumzeit in einem kosmisch zeitlosen Ozean sich auf dreidimensionaler Ebene materialsiert und dadurch bleibend eine Verbindung eingeht.

Die Liebe bettet insofern als zeitloser energetischer Prozess des Vakuumfeldes und weit darüber hinaus die Strukturen aus, die zur Existenz unseres dreidimensionalen Seins erforderlich sind.

Beeindruckend sowohl inhaltlich als auch in der Darstellung! Das wäre ja fast ein Beitrag! 👍🏼