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RE: 2020 - Was werden die Finanzmärkte tun?

in #deutsch4 years ago

"In 68.2% der Fälle sollten sich die Kurse genau innerhalb der berechneten Schwankungsbreite (1 Standardabweichung) bewegen."

  • Richtig. Das bedeutet aber auch, dass bei diesen 68.2% der Fälle nicht viel zu gewinnen ist.
  • Spannend sind die statistischen Ausreisser. Das sind aus meiner Sicht die Fälle ausserhalb von 3 Standardabweichungen, d.h. die eine Wahrscheinlichkeit von 0,3% haben. Diese Fälle bestimmen den Lauf der Welt (Mauerfall/Zusammenbruch der Sowjetunion oder 11. September 2001 oder Lehman Brothers).
  • Wenn man mithilfe von mentalen Modellen und qualitativen und quantitativen Einschätzungen solch eine Entwicklung richtig prognostiziert, kann man richtig Geld verdienen.
Sort:  

Glaub mir in der Zone gibt es genug Geld zu verdienen, so lange man Strangles verkauft (short put + short call).
Mit outlier moves kann man richtig viel Geld verdienen, dies gleicht aber eher einem Lotteriespiel.
Die Profis verdienen ihr Geld hauptsächlich mit short premium.
Denjenigen, der solche Events über Jahrzehnte hin richtig prognostiziert möchte ich sehen.
Selbst wenn man die Ereignisse richtig voraussagt, weiß man nicht wie die Börse darauf reagiert.

Mit "richtig Geld verdienen" meine ich nicht ein paar % mit Trades von kleinem Volumen zu verdienen und auch nicht Millionär zu werden, sondern Milliardär zu werden.
Venture Capital Investing ist auch ein outlier move. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Startup zu einem Unicorn wird, ist sehr gering. Trotzdem gibt es Investoren in diesem Bereich (z.B. Peter Thiel), die Milliarden damit gemacht haben. Um das zu erreichen, braucht man Intelligenz und/oder Knowhow und/oder Kontakte und/oder Weitblick.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion war vorhersehbar (vielleicht erscheint uns das heute auch nur so), aber nicht für viele Menschen. Und das Timing war sehr schwierig.
Über Jahrzehnte muss man das nicht machen. Einmal richtig treffen reicht ;-)

Um so weit zu kommen wie Peter Thiel braucht man anfangs aber auch etwas Glück. Wenn man mal ein paar Milliarden hat, kann man es sich leisten 10 Startups ein paar Millionen zu geben. Neun davon gehen dann pleite, aber mit dem einen macht dann richtig fett Gewinn.
An solche Investments kommst Du aber als Normalsterblicher in der Regel gar nicht ran.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass es für jeden Peter Thiel tausende oder eher zehntausende gibt, die dabei pleite gegangen sind.
Nur von denen hört man nichts.

Ja, ein Wahrscheinlichkeitsspiel bleibt es immer.

„Außerdem darf man nicht vergessen, dass es für jeden Peter Thiel tausende oder eher zehntausende gibt, die dabei pleite gegangen sind.“

  • Ja, das sind die mit den schlechteren mentalen Modellen bzw. die mit dem schlechteren Sachverständnis.

Hier ein interessanter Thread, auf den ich gerade gestossen bin, zum Thema Standard Deviation:

Außerdem darf man nicht vergessen, dass es für jeden Peter Thiel tausende oder eher zehntausende gibt, die dabei pleite gegangen sind.

Laut meinem Verständnis ist dies wegen dem Schuldgeldsystem..
Deswegen verstehe ich auch nicht warum laut dir Geld auf einem Credit/Debt System basieren soll..

Was hat das mit dem Schuldgeldsystem zu tun?
In jedem Geldsystem scheitern Unternehmensgründungen / Startups.
In einem "sound money"-System werden Startups aber vermutlich nicht so extrem mit Geld zugeschüttet (pets.com) und die Boom-and-bust-Zyklen sind nicht so gravierend.

Aber das Schuldgeldsystem zwingt uns dazu pleite zu gehen, dafür dass andere hart gewinnen. Anders geht es ja gar nicht.
Denn des einen Gewinn ist des anderen Schuld..

In diesem System KANN NIEMAND ERFOLG HABEN OHNE DASS ANDERE VERKACKEN.

Was ist daran gut?
Es ist ein Unterschied ob in jedem System auch Leute scheitern, oder ob das Scheitern der Leute in einem System die Basis/ Voraussetzung für alles ist.. ;)

Jein.

  • Unabhängig vom Geldsystem: Wenn ich ein Unternehmen gründe, was ein 10 mal besseres Iphone herstellt, "verkackt" Apple ("schöpferische Zerstörung" nach Schumpeter).
  • Wenn ich ein solches Unternehmen gründe, profitieren aber sehr viele Menschen davon, weil sie auf bessere (und langfristig günstigere) Produkte zugreifen können.

Obwohl ich ein Kritiker des Schuldgeldsystems bin (bzw. eigentlich der konkreten Ausgestaltung dieses Systems mit zentralen "single points of failure" und sehr ungünstigen Anreizen), sehe ich es nicht so, dass das Scheitern der Einen die Voraussetzung für den Erfolg von Anderen ist.

Das stimmt nicht, u. a. da niemand gezwungen ist, ausschließlich innerhalb des Schulgeldsystems zu operieren. Es war noch niemals jemand gezwungen, im Rahmen eines Tausches das staatsmafiöse Betrugsgeld zu verwenden*. Jeder Bäcker ist frei, seine Semmeln gegen Silbermünzen, Hosenknöpfe oder Kaurimuscheln zu verkaufen (zu tauschen).

Gewinnbeispiel: Ich sehe im Park einen Apfel am Boden liegen und hebe ihn auf.
Mein Gewinn: Ein Apfel
Verlust: Keiner für niemanden

*Einzige Ausnahme: Es besteht einer der sehr wenigen staatsmafiös auferlegten Kontrahierungszwänge wie z. B. bei der Kfz-Haftpflicht- und Krankenversicherung
Und wo kein Kontrahierungszwang, da kann es logischerweise auch keinen Zwang zur Annahme von irgendwas geben.