Hört auf die Gottesanbeterin 👹🍣🎎 Wundervolles Japan

in Deutsch D-A-CHlast year (edited)

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Schnee ist vielleicht nicht das Erste, was die meisten Menschen mit Japan verbinden. Auch wenn einige Ecken des Landes, insbesondere im Norden und Nordwesten ziemlich schneesicher sind. Im Winter kann und muss man sich auf jeden Fall darauf einstellen, jedes Jahr wieder mit einer großen Ladung der weißen Pracht überrascht zu werden. Und das diese Überraschung manchmal ziemlich deftig ausfallen kann, dafür gibt es überall Zeugen, die von Schneemassen berichten, die man sich kaum vorstellen kann.

Einer dieser Zeugen, der zwar eher stumm aber trotzdem ziemlich aussagekräftig war, hatten wir vor kurzem getroffen. An jenem Tag war zwar vor Ort nicht mehr viel vom Winter zu sehen, aber dort, wo wir gerade herkamen, sah es noch ganz anders aus. Um uns herum hatten wir das beste Wetter mit blauem Sonnenschein und man war sich bereits sicher, im Frühling angekommen zu sein. Aber da wir nur kurz zuvor noch überall Weiß gesehen hatten, wussten wir genau, wie Schnee aussehen tut.

Und auch diese Gottesanbeterin hat in ihrem Leben wohl bereits so einige Schneehöhen gesehen, von denen sie uns ihr auf ihre Art und Weise berichten tut. Gottesanbeterinnen gelten im Herbst in Japan als Vorboten und Voraussagen, wie sich im kommenden Winter die Schneelage entwickeln wird. Je höher sie klettern, desto höher wird der Schnee liegen. Wie treffsicher dieses Orakel ist, bin ich mir aber nicht sicher.

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Die Gottesanbeterin, welche wir an jenen Tag trafen, wollte uns aber keine Vorhersage bieten, sondern auf vergangene Zeiten hinweisen. Auf dem Balken, auf dem sie saß, waren an verschiedenen Stellen Markierung angebracht, wie hoch hier einst der Schnee gelegen hat.

Die Markierung direkt vor ihr verweist auf das Jahr Heisei 13 ( 平成13 = 2001), in dem der Schnee die Höhe von 2 Meter 10 erreicht hatte. Ziemlich beeindruckend, aber wie ihr gleich seht, geht es noch besser.

Am unteren Ende des Balkens gibt es eine Markierung bei 75 Zentimetern aus dem Jahr Heisei 18 (2006), aber damit kann man nun nicht wirklich auftrumpfen. Anders sieht es da schon am oberen Ende aus, wo sich zwei Markierung aus der Showa-Zeit befinden. Die Jahre Showa 58 (昭和58 = 1983) und Showa 60 (1985) scheinen rekordverdächtig gewesen zu sein, mit 3 Meter 70 und 3 Meter 60. Dazu fällt mir nur ein Wort ein: "WOW!".

Glücklicherweise sieht es bei uns in der Stadt nicht ganz so extrem aus, obwohl wir auch schon mal einen Meter in nur einer Nacht präsentiert bekommen. Und auch wenn wir ab und zu eingeschneit werden ist es dann meistens doch nicht ganz so schlimm. Jedenfalls im Vergleich zu hier, in dieser Stadt am Rande der Berge.

Aber sehen würde ich solche Schneemassen doch schon einmal gerne. Zwei, drei oder auch vier Meter Schnee müssen mehr als beeindruckend sein. Auch wenn sie wahrscheinlich das gesamte Leben um einen herum für eine Zeit lahm legen werden.

Da wir bis zum nächsten Schnee aber noch ein wenig warten müssen, hänge ich abschließend ein paar Bilder aus vergangenen, weißen Zeiten an. Damit man schon einmal anfangen kann, wieder von der weißen Pracht zu träumen...

Also dann...

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Wer es jetzt eilig hat und sein Fahrrad sucht, sollte wohl besser alle Termine verschieben. So schnell wird man hier nicht wegkommen, wahrscheinlich darf man eher warten, bis der Schnee geschmolzen ist.

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So grüßt uns manchmal der Wintermorgen. Eine weiße Überraschung, vor allem für die Autofahrer, die wohl eher nicht ganz so pünktlich zur Arbeit kommen werden. Und eine Menge Arbeit für uns alle, die eine kostenlose Trainingseinheit geboten bekommen, welche das Fitnessstudio ersetzten tut. Da kommt man eh nicht so schnell hin an solchen Tagen.

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Also schauen wir mal, was der Winter so bringen wird. Und wer am Ende Recht behält, die Gottesanbeterin oder die klugen Meteorologen. Wir werden sehen...

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Oha das ja ne Menge.

Es reicht für alle!