10.11.22 - Es geht um etwas ganz anderes

in Deutsch D-A-CHlast year (edited)

Übersetzung des heutigen Artikels des ukrainischen Journalisten Oleg Jasinskij
https://t.me/olegyasynsky/644

Es geht um viel mehr und um etwas ganz anderes

Was auch immer wir im Hinblick auf die letzten Ereignisse um Cherson sagen wollen – es ist unvollständig.

Die menschlichen Emotionen, die Enttäuschung, der Schmerz, die Angst – sie sind verständlich. Das Unerwartete, was allerdings einige Male vorher eindeutig angekündigt worden war, ist für viele ein schwerer Schlag. Für diejenigen, die keine Militärexperten sind, ist es unverantwortlich, darüber zu schwadronieren. Und die verantwortlichen Militärexperten dürfen nicht alles öffentlich machen, was ihnen bekannt ist.

Mir scheint es also, dass es richtiger ist, die Diskussion auf einer für uns allen verständlichen Ebene zu führen.

Ich wiederhole einiges:

Das ist ein Krieg nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern zwischen der NATO und Russland, mithilfe der Hände und des Blutes hinters Licht geführter Ukrainer. Leider ist das von innerhalb der Zone massenhafter optischer Täuschung nicht zu erkennen.

Die jetzige Auseinandersetzung ist nicht nur eine militärische Auseinandersetzung, und ihr militärischer Aspekt nicht ihr Hauptaspekt.

Ein nicht unbedeutender Teil des russischen Establishments steht auf der Seite des Westens und wünscht sich eine russische Niederlage.

Es ist eine historische Tatsache, dass der besoffene Ursprung des Ganzen im Bialowiezer Urwald liegt [Anmerkung des Übersetzers: In diesem Urwald an der Westgrenze Weißrusslands wurde 1991 von den damaligen Präsidenten der Ukraine, Weißrusslands und der Russischen Föderation die Auflösung der Sowjetunion beschlossen]. Das zu leugnen wäre töricht.

Viele im Establishment träumen davon, um jeden Preis in die Welt des gestrigen Glamour zurückkehren zu können, verstehen dabei aber nicht, dass man sie dort nicht mehr hineinlässt - und dass ihre Zeit abgelaufen ist; was sie keineswegs daran hindert, hinter der Fassade glänzender Büros mit fürchterlichen Abkürzungen weiterhin zu das Land zu plündern.

Es gibt nämlich niemanden, mit dem man sich auf etwas einigen könnte: Der Westen hat nämlich gar nicht vpr, sich mit Russland zu einigen. Sein einziges Ziel ist die Ukrainisierung Russlands, also die Zerstörung Russlands als souveräner oder relativ souveräner Staat.

Nichtsdestotrotz werden gewisse Kontakte oder etwas Ähnliches wie ein Dialog zwischen den USA und Russland aufrechterhalten. Das Fehlen undichter Stellen auf beiden Seiten ist ein Hinweis darauf, dass diese Kontakte ernst genommen werden. Wenigstens das ist zweifelsfrei positiv.

Was die NATO rasend macht sind nicht antiquierte imperiale Nostalgie, sondern die neue, antikapitalistische Agenda für die Bürger der postsowjetischen Länder. Das komplette dafür nötige menschliche, historische, ökonomische und rohstofftechnisch nötige Potential ist vorhanden.

Nichts ist vorab entschieden. Neben dem Bild der Zukunft sind Durchhaltevermögen und die Nichtakzeptanz der Spielregeln des Gegners unabdingbar.

Die Geschichte und die Hoffnung leben weiter.

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