Südhessens schönste Gassi-&Spazier-Wege - Folge #3

in Deutsch D-A-CH4 years ago

Hallo liebe Freunde des achtsamen Schreitens,

In diesem, im dritten Teil meiner Blog-Serie "Südhessens schönste Gassi-&Spazier-Wege" geht es um Büttelborn. Einem Dorf im südhessischen Ried.

Eigentlich ist Büttelborn an sich nicht wirklich ein besonderes Dorf im nördlicheren Ried, in der Nachbarschaft von Groß-Gerau und Darmstadt. Eines hat Büttelborn jedoch, das es wiederum besonders macht. Es sind die Störche und seit einigen Jahren sogar ein paar freilebende Wasserschweine.
Im Sommer sind zwischen 200 und 500 Störche rund um Büttelborn zu finden. Im Winter bis zu 150.
Ja, richtig gelesen. Im Winter! Die Winter im südhessischen Ried sind selten besonders hart. Daher sehen die Störche auch oft keinen Grund zur Winterflucht und bleiben einfach in Büttelborn.
Vor allem in den Feuchtwiesen und Auen südwestlich von Büttelborn, auf den sogenannten Bruchwiesen, findet auch der ungeübte Blick schnell zahlreiche Nester, futtersuchende und fliegende Exemplare dieser schönen Vögel.
Sie sind nahezu überall dort anzutreffen. Denn nicht nur auf abgestorbenen Bäumen und Nist-Pfählen nisten sie, auch auf Straßenlaternen am Ortseingang sind immer wieder Nester zu sehen.
Weithin ist Büttelborn daher als Storchen-Paradies bekannt. Zahlreiche Presse- und TV-Beiträge berichteten schon darüber und unter Naturfreunden ist Büttelborn wegen seinen Störchen, in aller Munde.

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Im Folgenden berichte ich über einen schönen Spazierweg, der am Sportplatz vor dem Büttelborner Moorloch beginnt und auch wieder endet, jedoch an einen großen Teil der wunderschönen, natürlichen Landschaft der Bruchwiesen entlang führt

Wegbeschreibung

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Von der büttelborner Hauptstraße(Mainzer Straße) aus, liegt der Anfangspunkt des Weges am Ortsausgang Richtung Berkach auf der linken Seite des "Berkacher Weges".
Eine kostenlose Parkmöglichkeit gibt es dort auf dem Gelände des SKV-Büttelborn.

Der gesamte Weg kann sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad bewältigt werden.

Die Laufzeit beträgt ungefähr 50 Minuten bei gemütlicher Geschwindigkeit.

Der Spazierweg liegt mitten im beinahe 90 Hektar großen Naturschutzgebiet von Büttelborn. Es ist daher wichtig, Hunde angeleint zu führen. Gerade in der Brutzeit, können nicht angeleinte Hunde nicht nur die Tiere in schlimmer Weise stören, sondern auch ein saftiges Bußgeld kosten.

Der Weg und die Sehenswürdigkeiten

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Symbol-Legende

Links oben in der Karte ist das Symbol für die Bieberratte (Nutria), die an allen Gewässern auf dem Spazierweg zu finden ist.
Das Symbol rechts oben auf der Karte meint Wasserschweine(Capybaras), welche am Moorloch beim Sportplatz und in einem kleinen Seitenbach zu finden sind.
Rechts unten ist das Symbol für den Storch. Dieser ist nahezu überall auf den Bruchwiesen (siehe Karte) zu sehen.

Was ist wo?

Kurz nach dem man den Sportplatz in südlicher Richtung passiert hat, kommt man zum büttelborner Moorloch. An dessen südlichem Ende befindet sich eine kleine Lichtung, auf der auch Sitzmöglichkeiten direkt am Wasser zu finden sind.
Wenn man Glück hat und sich ruhig verhält, kann es sein, dass einem eine Wasserschwein-Familie über den Weg läuft. Diese Tiere sind ausgewachsen größer als so manch ein Hund, sind aber in der Regel ungefährlich.
Ich war dort vor einer Weile schon einmal und traf auf diese interessanten Tiere. Eines lief mir sogar eine Zeit lang neugierig hinterher, bis es mich vergaß, weil es etwas (anderes?) leckeres zu Essen fand.
Leider kann ich dir nicht mit Gewissheit sagen, wie die Wasserschweine nach Büttelborn kamen. Ein Gerücht besagt jedoch, dass ein privater Halter sie am Moorloch aussetzte, weil sie zu groß wurden. Die Meerschweinchen wollten wohl nicht aufhören zu wachsen. :-D xD :-)

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Meine Wasserschwein-Bilder sind leider nichts geworden. Trotzdem wollte ich euch diese Kaventsmänner nicht vorenthalten, die da durch den Urlwald von Büttelborn stapfen und schwimmen. Deshalb musste ich auf Wikipedia zurückgreifen.
Quelle: Wikipedia

Im Moorloch und den dort umliegenden Bächen und Tümpeln kann man auch Nutrias finden. Ich konnte dort schon viele Nutrias beobachten und schätze, es dürfte es dort mehrere Dutzend geben. Ebenso Graureiher, verschiedene Entenarten, Gänse und Bussarde lassen sich überall dort, vom Moorloch bis über die gesamten Bruchwiesen beobachten.

Nach einigen hundert Metern in südlicher Richtung durch das Wäldchen am Moorloch, kommt man auch schon auf das Areal der Bruchwiesen und dürfte dann auch schon die ersten Störche sichten können. Aber auch die Landschaft selbst, ist einen tiefen Blick wert.
Feucht-&Nasswiesen wechseln sich dort mit Schilfflächen, Weiden, Bächleinen und Laubwäldchen ab. Die Natur scheint hier noch in Ordnung zu sein. Flora&Fauna sprießen, leben und gedeihen in vielfältiger Art und Pracht.

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Tolle Storchen-Bilder kann man am Besten in Mitten des Bruchwiesen-Areals machen. Dort sind die Tiere überall am Futtersuchen und in der Mitte der Bruchwiesen nisten sie auf einigen Bäumen und Pfählen. Es kommt nicht selten vor, dass plötzlich die Sonne verdunkelt wird und eines der großen Tiere einen mächtigen Schatten auf das Land wirft, während es über einem hinweg fliegt.

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Ich hoffe, dem Einen oder Anderen etwas Appetit auf die wunderbare südhessische Natur um Büttelborn gemacht zu haben.
Falls dir das zu wenige Informationen waren oder du noch weitere Fragen hast, beantworte ich sie dir sehr gerne in der Kommentar-Sektion.

Viele Grüße
QuantumG

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