Pilzpandemie an Bäumen durch den Schwarzen Rindenbrand

in Deutsch D-A-CH3 years ago

Wenn du glaubst das Corona das schlimmste ist das dir in deiner Lebenszeit passiert ist, dann sei froh das Du kein Obstbaum bist.
Der Schwarze Rindenbrand grassiert in großen Teilen Deutschlands, nein er grassiert nicht, er wütet.

Es handelt sich um einen Pilz, der weder bei uns bis vor kurzem heimisch war noch willkommen ist. Es ist der sogenannte Rattenschwanz den uns der Klimawandel mitbringt.
Äste werden plötzlich schwarz, Rinde blättert ab, schnell greift es auf den ganzen Baum über, in wenigen Jahren ist der Baum dann tot.

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Angefangen hat alles im Jahr 2003 als eine extreme Trockenheit herrschte das zu einem Apfelbaumsterben führte. Man identifizierte den Schuldigen, hat aber vergessen eine Impfstoff zu entwickeln.
Seit 2018 nimmt der Pilz wieder extrem an Fahrt auf, nicht nur irgendwelche vereinzelte Streuobstanlagen die vernachlässigt werden sind betroffen, alle Anlagen vom Hobbyäpfler über professionelle Bauern bis zum Apfelbaum im Garten sind alle betroffen.

Der Schwarze Rindenbrand ist ein Schwächeparasit der dann zum Vorschein kommt wenn es lange Trockenperioden und Hitze gibt. Dabei kann es sein das der Pilz schon viele Jahre vorher eingedrungen ist ohne das es sichtbar ist. Gibt es dann besagtes Trockenjahr geht es los. Wir hatten von 2018-2020 drei Folgejahre mit extremer Trockenheit und somit einen extrem gestärkten Pilz.

Die Krankheit verbreitet sich durch die Sporen des Pilzes. Vieles ist noch ungeklärt, auch die Verbreitung des Pilzes. Auf jeden Fall muss man beim beschneiden von Bäumen darauf achten alle Geräte zu säubern optimaler weise zu desinfizieren bevor man an den nächsten Baum geht. Verursachte Verletzungen, auch durch das regelmäßige beschneiden von Bäumen sind potentielle Eintrittsstellen für den Pilz.

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Während also noch viele Fragen offen sind, wie? ,was?, warum? wird empfohlen betroffene Partien großzügig abzuschneiden. Obwohl bisher nicht geklärt ist ob das einen echten Vorteil verschafft. Aussehen tut es aber besser, es ist kein schöner Anblick wenn ein drittel des Baumes schon tot da hängt.

Dieses Jahr habe ich den ersten Baum gefällt, weil er im vergangenen Jahr nur noch einen letzten Leitast hatte der grün wurde.

Die Bilder stammen aber von einem anderen Baum bei dem ich ungefähr 1/5 der gesamten Astmasse entfernt habe die betroffen war. Der Countdown für diesen Fall ist schon auf der Zielgeraden.
Leider ist der Pilz auch schon auf andere Bäume in der ganzen Umgebung übergesprungen. Ein wirklich trauriges Bild zeichnet sich hier ab.

Bei uns sind bisher nur Apfelbäume betroffen, Birnen nicht. Allerdings ist aus anderen Teilen Deutschland bekannt das es auch auf Birnen übergreift.

Was kann man tun?

Es gilt als sicher das man am Besten vorbeugend die Vitalität des Baumes fördert. Um so gesünder und kräftiger ein Baum umso weniger kann ihm der Pilz etwas anhaben, auch wenn er schon infiziert ist. Das bedeutet wässern im Sommer (bedingt realisierbar bei größeren Obstbaumanlagen), ansonsten sollte man auf unnötige Verletzungen am Baum möglichst verzichten. Auch Nährstoffzufuhr (düngen) ist hilfreich. Es wird empfohlen auf Baumanstrich, Wühlmausbekämpfung und Wildverbissmanschetten zu verzichten.
Eine freie Baumscheibe hilft das der Baum optimal das Wasser aufnehmen kann.

Der Klimawandel wird uns noch große Herausforderungen abverlangen. Ich für meinen Teil versuche möglichst wenig zu einer Verschärfung beizutragen, wenn ich auch weis dass das noch nicht genug ist.
Ich habe den Schwarzen Rindenbrand am Anfang mit Corona in Verbindung gebracht, jetzt nachdem ich darüber geschrieben habe muss ich allerdings sagen das es eher Aids beim Menschen vor 30 Jahren gleicht.

Hast du auch eine Meinung?

Wenn mich jemand fragen würde was ich glaube wie es weiter geht, dann würde ich wohl relativ pessimistisch sagen: Ein großer Teil unserer Bäume wird verloren gehen und wir werden irgendwann hoffentlich pilzresistente Sorten haben die man bedenkenlos pflanzen kann und groß werden.

Das traurigste an der ganzen Geschichte ist das die meisten verlorenen Bäume nicht nachgepflanzt werden, da viele Flächen von Hobbybesitzern verwaltet werden die darin nichts als Arbeit sehen und sogar froh sind um jeden Baum um den sie sich nicht mehr kümmern müssen. Immer mehr Obstbaumflächen verkommen so zu Wiesen die oft auch keinen Mehrwert bieten da sie zu oft gemäht werden.

Der Rindenbrand beschäftigt dich auch, du hast aber keinen Hive-Account?
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