Juneteenth und die weiterhin ungelöste Frage der Entschädigung

in Deutsch D-A-CH3 years ago

Liebe Hive-Gemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,

zur Zeit jagt in den sozialen Medien ein Aufreger den nächsten.
Dieses Mal betrifft es die USA.

Der von Präsident Joe Biden letze Woche verkündete neue national holiday Juneteenth, zur Erinnerung an die Sklavenbefreiung, sorgt für Streiterei zwischen den Lagern.


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Grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum man sich über einen zusätzlichen Feiertag aufregen sollte.

Das Problem ist meiner Ansicht aber, dass dieser Feiertag nur Kosmetik ist.
Kosmetik für ein Unrecht, für das es niemals Gerechtigkeit gegeben hat.

Die perfekte Lösung

Je länger die Sklaverei zurückliegt, desto schwieriger wird es natürlich für Gerechtigkeit zu sorgen.

Gehen wir also zuerst einmal zurück ins Jahr 1865 und suchen nach der “perfekten” Lösung.

Knapp 4 Millionen schwarze Sklaven gab es vor dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten.

Durch ihre Zwangsarbeit haben sie ihre Besitzer reich gemacht.
Ihnen die Freiheit zu geben war natürlich der richtige Schritt, doch reichte dies bei weitem nicht aus.

Alle Sklavenbesitzer hätten sofort enteignet werden müssen und ihr kompletter Besitz hätte gerecht an die Sklaven, die ihre Plantagen bearbeitet haben, verteilt werden müssen.

Zusätzlich hätte man alle am Sklavenhandel beteiligten U.S. Bürger und Unternehmen enteignen müssen, um auch diesen Besitz gerecht an die Sklaven zu verteilen.

Dabei interessiert mich auch nicht, ob der Sklavenhandel damals legal war oder nicht.

Es gibt einfach bestimmte Dinge, die man nicht macht.
Ganz egal ob legal oder nicht.

Aber auch dies hätte noch nicht gereicht.

Niemand hatte die Sklaven gefragt, ob sie nach Amerika kommen wollen und ob sie Staatsbürger der Vereinigten Staaten werden wollen.

Deshalb hätte es noch folgende Maßnahmen geben müssen, um einigermaßen Gerechtigkeit herzustellen:

  1. Zuweisung eines Teiles der USA an die befreiten Sklaven, entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung.
    Natürlich wertvolles Land und nicht irgendeine Wüste.
    In diesem Teil der USA hätte nicht mehr die Verfassung der USA gegolten, sondern die ehemaligen Sklaven hätten hier ihren eigenen Rechtsraum/Nation bzw. mehrere verschieden Rechtsräume, Nationen oder wie sie es auch immer hätten organisieren wollen, gründen dürfen.

  2. Jedem Ex-Sklaven hätte es frei gestanden, entweder Bürger der USA zu werden, mit allen Rechten und Pflichten oder in das neu zugewiesene Gebiet zu ziehen.

  3. Wer nach Afrika zurückkehren wollte, hätte seinen Anteil an dem enteigneten Vermögen der Sklavenhalter verkaufen können, um dann nach Afrika zurückzukehren. Dazu hätte die US Navy kostenlos Schiffe zur Verfügung stellen müssen.

Natürlich hätte man durch diese Maßnahmen die Sklaverei nicht ungeschehen machen können, aber immerhin hätten die Sklaven über den Wohlstand, den sie erschaffen haben, nun verfügen können.

Leider ist es anders gekommen...

Heutige Lösung

Vor allem von BLM und einigen linken Politikern wird der Ruf nach Reparationen immer lauter.

Grundsätzlich kann ich die Forderung verstehen, nur muss sie auch richtig umgesetzt werden.

Würde einfach der Staat hergehen und den Nachfahren von Sklaven Reparationen zahlen (einige Berechnungen gehen von 97 Billionen USD aus), dann kommen wieder diejenigen davon, die am meisten von der Sklaverei profitiert haben (private Unternehmen und Erben des Vermögens von Sklavenhaltern), außerdem muss das Ganze ja finanziert werden.

Macht man es über Steuern, dann bezahlen auch diejenigen, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Dies wäre eine Form von Kollektivschuld und die ist abzulehnen.

Erschafft man einfach neues Geld, dann löst man unter Umständen eine gewaltige Inflation damit aus und dann tragen wieder diejenigen die Kosten, die nichts damit zu tun haben.

Es geht also nur über Vermögensumverteilung.

Folgende Maßnahmen müssen dafür getroffen werden:

  1. Es müssen alle Nachfahren von Sklaven erfasst werden.

  2. Es muss eine Aufstellung des Vermögens der Sklavenhalter, der Sklavenhändler und der Unternehmen, die von der Sklaverei profitiert haben aus dem Jahre 1865 gemacht werden (keine Ahnung ob das möglich ist).

  3. Die Vermögensaufstellung aus dem Jahre 1865 muss inflationsbereinigt in heutige USD umgerechnet werden.

  4. Ist der Grund-und Immobilienbesitz noch Eigentum der Nachfahren von Sklavenhaltern, dann muss dieser enteignet werden. Dies mag zwar hart klingen, ist aber nur gerecht.
    Wenn mir jemand ein gestohlenes Auto schenkt, dann darf ich es auch nicht behalten.

  5. Wurde nun eine komplette Aufstellung gemacht, dann muss es zu einem entsprechenden Vermögenstransfer kommen.
    Die Nachfahren von Sklaven haben ein Recht auf ihr Erbe und die Nachfahren von Sklavenhaltern oder Unternehmen, die von der Sklaverei profitiert haben, besitzen ihr Vermögen bzw. einen Teil ihres Vermögens zu unrecht.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass dies aufwändig ist und zu gewaltigen Umwälzungen führt, aber daran führt kein Weg vorbei, wenn man wirklich Gerechtigkeit haben will.

Wird es dazu kommen?
Ich befürchte nicht.
Es profitieren schließlich viel zu viele von den ständigen Rassenunruhen und Streitereien zwischen den verschiedenen Gruppierungen.

Außerdem gehören viele von denjenigen, die damals prächtig von der Sklaverei profitiert haben, auch heute noch zu den Mächtigen.

Also wird man weiterhin auf Kosmetik setzten.
Ein neuer Feiertag, ein Denkmal, vielleicht eine schwarze Ikone auf einem Geldschein, eine Spende an BLM seitens der Großunternehmen und ein paar schlaue Reden.

Gerechtigkeit wird man auf diesem Wege jedenfalls nicht erreichen, aber das ist wohl auch nicht erwünscht.

Sort:  

Was letztlich beweist, dass jede Gewalt und sonstiges Unrecht irgendwann gebüßt werden muss. Dummerweise dann immer von denen, die es nicht zu verantworten haben. Womit die Scheiße von vorne anfängt.
Leroy beschäftigt sich nur noch mit Problemen, die ihn persönlich tangieren, und ich sage Dir, davon gibt es im Moment genug. Was ich jüngst bei der versuchten Einreise in unsere Bananenrepublik als stolzer Bürger dieses Drecksstaats erleben musste, sprengt alles, was Kafka für möglich gehalten hätte.

Wieder da aus Russland?
Mich wundert ja, dass Du nicht gleich geblieben bist.
Hast Du dir wenigstens so ein Sputnik Impfzertifikat besorgt?

Zu den Problemen:
Ich glaube nach der BT-Wahl im September wird sich erst zeigen, was ein freiheitlich-demokratischer Staat so alles kann.
Corona und der Klimawandel können sich warm anziehen.

Ich bin nur knapp einer möglichen Abschiebung entgangen, wobei diese durch die Bundesrepublik zu verantworten gewesen wäre. Ansonsten wäre ich natürlich dort geblieben, wenn sie mich nur ließen und meine Frau es mir nicht verbieten würde.
Mit Impfzertifkaten wird dort auch reger Handel betrieben, denn auch dort setzt die Exekutive zur großen Rettung an. Mit dem großen Unterschied, dass der Russe störrisch ist. Das Thema Corona existiert dort nur in der Presse, ansonsten interessiert das keine Sau. Selbst die Bullen haben die Maske unter dem Kinn.
Interessanterweise wird die Sputnik-Impfung hier nicht anerkannt, mit der Begründung, dass der Impfstoff hier nicht zugelassen sei. Das suggeriert, dass die anderen Impfstoffe zugelassen sind, was sie natürlich auch nicht sind, da sie lediglich eine Notfallzulassung haben, die nicht unerheblich mit der rechtlichen Situation zu tun hat, die trotz der gigantischen Inzidenzen fortgeführt wird, womit auch klar ist, warum das so ist.
Was ich erlebt habe und was ich davon halte, erwähne ich hier lieber nicht, weil ich sonst entweder verhaftet werde oder meinen Job verliere. Wir sind mitten im Faschismus.

Wir sind mitten im Faschismus.

Ich glaube da täuscht Du dich gewaltig.
Was wir erleben ist noch nicht einmal das Vorspiel.
Da kommt noch viel, viel mehr.

Ich verstehe Dich so, dass wir noch einiges Mehr an Rechtsstaat und Demokratie erleben und ein Wunder an unabhängiger Gerichtsbarkeit, gesetzestreuer Verwaltung und menschrechtsorientierter Politik genießen werden dürfen.

Das ist auch gut so, wenn man als Vorbild für Schurkenstaaten wie Ungarn, Tschechien, Polen, Weißrussland, Russland u.a. dienen möchte.

Das Land wird so demokratisch werden, dass selbst demokratische Republiken aus der Vergangenheit bzw. Volksrepubliken vor Neid erblassen werden.
Aber nur so kann unser Planet, wenn nicht sogar die Galaxis, gerettet werden.
Dazu muss natürlich jeder demokratische Europäer seinen Teil beitragen.
Ohne Herdendemokratie und Herdenklimaneutralität wird es nämlich nicht gehen.

Interessante Massnahmen.
Wo setzt man den Nullpunkt? Habe ich das Recht auf eine Entschädigung dafür, dass meine Vorfahren von den Römern oder von Karl dem Grossen oder von den Sowjets getötet oder versklavt wurden? Was hat das mit mir zu tun?
Warum sollte ein heute 30-Jähriger eine Entschädigung für etwas bekommen, was vor 6 Generationen passiert ist?

Angenommen ein Sklave wäre nicht versklavt worden und hätte stattdessen normal gearbeitet und sich ein kleines Vermögen aufgebaut: Wie realistisch ist es, dass davon nach 6 Generationen noch etwas da wäre? Auf wie viele Köpfe müsste das verteilt werden?

Ich finde einen neuen Feiertag vernünftig, eine Erinnerung an die Verbrechen und eine Aufforderung, dass so etwas nie wieder passieren soll. Wenn wir versuchen, nachträglich Gerechtigkeit (von der sowieso jeder eine unterschiedliche Vorstellung hat) herzustellen, richten wir mehr Schaden an als dass wir etwas reparieren.

In den USA ist der Nullpunkt sehr einfach zu setzen. Außerdem wurde hier nicht aufgrund eines Krieges versklavt sondern zu Friedenszeiten eine ganz bestimmte Gruppe.
Ein heute 30-jähriger Nachfahre von Sklaven wird nicht für etwas entschädigt, sondern bekommt das Erbe, das ihm zusteht.

Bist Du der Meinung von den Kommunisten in der SBZ zwangsenteignetes Vermögen sollte zurück gegeben werden?

Bist Du der Meinung von den Nazis arisiertes Vermögen sollte zurückgegeben werden?

Bist Du der Meinung Zwangsarbeiter im KZ oder Gulag sollten entschädigt werden?

Steht Diebesgut nach dem Tod des Eigentümers dem Dieb oder den Erben zu?

Die Frage ist immer, ob man sich zu Privateigentum und Erbrecht bekennt oder nicht.
Falls die Antwort ja lautet, dann bitte aber uneingeschränkt.

"Ein heute 30-jähriger Nachfahre von Sklaven wird nicht für etwas entschädigt, sondern bekommt das Erbe, das ihm zusteht."

  • Nur weiss man nicht, was ihm zusteht, weil man nicht weiss, was all seine Vorfahren aus dem Geld gemacht hätten und ob und wieviel sie vererbt hätten. Hier sind extrem viele Annahmen notwendig. Das kann niemand auch nur im Ansatz sinnvoll bestimmen.

"Bist Du der Meinung von den Kommunisten in der SBZ zwangsenteignetes Vermögen sollte zurück gegeben werden?"

  • Hier bin ich selbst betroffen. Meine Familie wurde in der SBZ im grossen Stil enteignet (u.a. Betriebsanlagen demontiert und in die SU transportiert). Nein, ich bin dagegen. Eine solche "Entschädigung" hat kein Ende. Abgesehen davon ist bei den Sowjets eh nicht mehr viel zu holen.

"Bist Du der Meinung von den Nazis arisiertes Vermögen sollte zurückgegeben werden?"

  • Direkt nach dem Krieg an die tatsächlich Betroffenen oder ihre Familie: ja. Heute nein.

"Bist Du der Meinung Zwangsarbeiter im KZ oder Gulag sollten entschädigt werden?"

  • Auch hier: direkt nach dem Krieg ja, heute nicht mehr.

"Steht Diebesgut nach dem Tod des Eigentümers dem Dieb oder den Erben zu?"

  • Tod des Eigentümers oder des Besitzers? Es steht dem Beraubten zu.

Nur weiss man nicht, was ihm zusteht, weil man nicht weiss, was all seine Vorfahren aus dem Geld gemacht hätten und ob und wieviel sie vererbt hätten. Hier sind extrem viele Annahmen notwendig. Das kann niemand auch nur im Ansatz sinnvoll bestimmen.

Und deshalb sollen die Nachfahren von Sklavenhaltern und die Unternehmen und Banken, die von der Sklaverei profitiert haben, ihren geraubten Wohlstand behalten dürfen?
Nur weil es schwierig auszurechnen ist.

Angenommen man irgendwo taucht ein Goldschatz deines Urgroßvaters auf.
Solltest Du ihn nicht bekommen, weil man ja nicht wissen kann, ob ihn dein Vater nicht vielleicht verprasst hätte?

Zur SBZ:
Eigentum, welches in die UdSSR verschleppt wurde meine ich nicht.
Ich rede von Grundbesitz, der in SBZ zwangsenteignet wurde und in der DDR z.B. in LPGs verwandelt wurde.
Diesen Grundbesitz hat die BRD nach der Wiedervereinigung einkassiert.
Ist das gerecht?

Das was von der UdSSR verschleppt wurde könnte man ja noch als Wiedergutmachung für die Kriegsschäden sehen.
Diese Situation liegt aber in den USA nicht vor.
Von den Afrikanern ging keine Aggression gegenüber den USA aus.

Walter Block:

“Justified reparations are nothing more and nothing less than the forced return of stolen property – even after significant amount of time has passed. For example, if my grandfather stole a ring from your grandfather, and then bequeathed it to me through the intermediation of my father, then I am, presently, the illegitimate owner of that piece of jewelry. To take the position that reparations are always and forever unjustified is to give the imprimatur to theft, provided a sufficient time period has elapsed.”

(Quelle: Reparations, Once Again)

"Und deshalb sollen die Nachfahren von Sklavenhaltern und die Unternehmen und Banken, die von der Sklaverei profitiert haben, ihren geraubten Wohlstand behalten dürfen? Nur weil es schwierig auszurechnen ist."

  • Nicht schwierig, sondern unmöglich.
  • Wer sagt denn, dass diese Nachfahren überhaupt etwas von diesem Wohlstand haben? Das nachzuweisen ist unmöglich.

"Angenommen man irgendwo taucht ein Goldschatz deines Urgroßvaters auf.
Solltest Du ihn nicht bekommen, weil man ja nicht wissen kann, ob ihn dein Vater nicht vielleicht verprasst hätte?"

  • Wenn es keinen anderen Eigentümer gibt, vielleicht.
  • Aus meiner Sicht gibt es kein Recht darauf etwas zu erben, sondern nur ein Recht eines Eigentümers etwas zu vererben (deswegen ist eine Erbschaftssteuer Leichenschändung). Jemand, der ein Vermögen erarbeitet hat, hat das Recht, zu 100% zu entscheiden, an wen das Vermögen geht. Genau das geht bei diesen 100 Jahre alten Fällen aber nicht. Der Schaden wurde bereits angerichtet und man kann den Toten nicht nachträglich das Recht einräumen zu entscheiden, an wen das (damals nicht vorhandene) Vermögen gehen soll.

"Ich rede von Grundbesitz, der in SBZ zwangsenteignet wurde und in der DDR z.B. in LPGs verwandelt wurde.
Diesen Grundbesitz hat die BRD nach der Wiedervereinigung einkassiert.
Ist das gerecht?"

  • Nein, natürlich nicht. Wenn möglich, sollte man das rückerstatten an die noch Lebenden und - falls vorhanden - über bekannte Testamente an die (Enkel-)Kinder zurückerstatten. Das ist auch schwierig, aber nicht vergleichbar mit 150 Jahre alten Fällen.

"Von den Afrikanern ging keine Aggression gegenüber den USA aus."

  • Ja, richtig.
  • Springen wir nochmal 100 Jahre weiter zurück: Haben die Indianer ein Recht auf Entschädigung? Wenn ja, wie will man das messen? Wo hört man auf?

Wer sagt denn, dass diese Nachfahren überhaupt etwas von diesem Wohlstand haben? Das nachzuweisen ist unmöglich.

Deshalb schrieb ich ja es muss erst eine Bestandsaufnahme gemacht werden.
Die Plantagen mit den Villen sind zum Beispiel sehr oft noch erhalten.

Aus meiner Sicht gibt es kein Recht darauf etwas zu erben, sondern nur ein Recht eines Eigentümers etwas zu vererben (deswegen ist eine Erbschaftssteuer Leichenschändung).

Gibt es ein Recht auf Eigentum, das man gestohlen hat oder von Sklaven hat erwirtschaften lassen?

Sollte man als Angehöriger nichts erben, nur weil vergessen wurde ein Testament zu schreiben?

Den Indianern hat man immerhin gewisse Sonderrechte zugesprochen und sie bilden eigene Nationen in den USA.
Hierzu wurden Verträge unterschrieben.
Volle Gerechtigkeit wurde auch hier sicher nicht hergestellt. Bei Völkermord geht das auch gar nicht.

Bei den ehemaligen Sklaven gab es überhaupt nichts.

"Gibt es ein Recht auf Eigentum, das man gestohlen hat oder von Sklaven hat erwirtschaften lassen?"

  • Suggestivfrage. Nein, natürlich nicht. Aber wie schon gesagt: das ist vor sehr langer Zeit passiert und herauszufinden, was aus dem gestohlenen Eigentum geworden ist, ist unmöglich.

"Sollte man als Angehöriger nichts erben, nur weil vergessen wurde ein Testament zu schreiben?"

  • Auch eine Suggestivfrage. Heute ist das geregelt. Damals war das anders.

Puh, da haste ein Pulverfass aufgemacht.

Sehr schwer.

Der freiheitliche Blickwinkel sagt: sofern es zweifelsfrei feststellbar ist, dass jemand sein Gut durch eine staatliche Zwangsmaßnahme verloren hat, dann soll er oder seine Erben es zurück erhalten. Das das funktioniert, sieht man gut an den Rückgaben von Kunstgegenständen durch die Bundesrepublik an ehemalige jüdische Kunstliebhaber bzw. Kunsthändler bzw. deren Erben.

Aber was ist mit einem eventuell hingefügten Mehrwert, z.B. durch die Erben des Enteigners bzw. Begünstigten? Wie wird dieser entschädigt? Schwierig.

In deinem genannten Fall wurden meistens keine materiellen Güter entwendet, sondern ideele wie die Freiheit und oftmals auch das Leben. Da ist es nahezu unmöglich, diese Werte zu bestimmen. Zum zweiten ist der Preis für eine willkürliche Entschädigung (und das muss es werden) sehr sehr hoch. Der Preis ist der gesellschaftliche Frieden. Den sehe ich - trotz der guten Absichten - massiv in Gefahr.

Bei Schuld geht´s ja immer persönliche Schuld, keine Kollektivschuld. Man kann heute für das damalige Unrecht niemanden mehr zur Rechenschaft ziehen. Es gibt keine Opfer, Zeugen und keine Täter mehr. Ergo kann man auch nicht richten.

Ich würde eher auf einen Feiertag verzichten, denn damit versucht die Politik nur abzulenken und auf billige Weise Wählerklientel zu erhaschen. Vielmehr müssten Schwarze auch die gleiche Rechte haben wie alle anderen Menschen auch. Gerade vor dem Gesetz. Vielleicht wäre das mal ein großer Schritt in Richtung Versöhnung.

Aber Politiker mögen immer gern konkrete Vorschläge. Daher mach ich mal einen Praxis-Vorschlag:

Um die ökonomischen Leiden der schwarzen Bevölkerung zu mildern, wäre es denkbar, eine große Sonderwirtschaftszone auf unbewohntem bundeseigenen Grund auszurufen. Teilnehmer erstmal nur Erben der ehemaligen Sklaven. Dort schaffen sie ihr eigenen Rechtssystem ohne Steuern etc. Nach einer zu definierenden Zeit (20 Jahre?) können auch andere Menschen am Experiment teilhaben...

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