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RE: Balkangrills und die Kantine am Westhafen - Kulinarische Highlights aus Berlin

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Am frühen Morgen mangelte es mir an dem sorgfältig Vakuum eingezogenen Zeitpaket, um ein paar wenige Gedanken zu deinem Post in das Kästchen zu zwängen. Im Augenblick, da die Anzeige des Thermometers sich am Hochsprung Weltrekord versucht und nur komplette Volldeppen das Bad in der Bruthitze suchen, sieht die Sache jedoch entschieden anders aus. Ruhe und Muse im Überfluss!
Obwohl (wie immer halt) ich wieder spät am Ball bin, frage ich mich dennoch, wo des Volkes Meinung zu deinem überaus unterhaltsamen Erfahrungsbericht abgeblieben ist? Da braucht es lediglich einer kleinen Randnotiz im Tagesspiegel über die Eröffnung eines veganen Baumarktes in Kreuzberg, und schon trommeln Hunderte von Leserbriefen gegen den dafür vorgesehenen Kasten, während dein Wegweiser ins kulinarische Himmelreich (mit akzeptablem Eintrittspreis) in der Leere der menschlichen Ignoranz, einer Form von Einsamkeit ausgesetzt ist. Ich zeige mich hoch empört!
Doch nun mit voller Macht auf den Balkan.
Leider öffnet sich das Bild vom ominösen Geschmackstempel bei mir lediglich zu einem Drittel. Macht aber nichts, da der Text für alles entschädigt.
Von Bulgarien bis vor meine Haustür nennt jeder einen Zigeuner, wenn er ein Zigeuner ist. Und untereinander tun sie das sowieso. Ein Zigeuner hat mindestens einen Goldzahn, die Kette um den Hals aus dem gleichen Material, kann super musizieren oder kennt hundertprozentig eine unfassbar große Truppe, die es können und dies bei jeder Hochzeit beweisen.
Wo zieht es den verwöhnten Kroaten hin, wenn ihm nach Ćevapi oder Pljeskavica gelüstet? Zum Bosnier! Sei er in Bihać, Sarajevo oder Banja Luka hinter dem Grill. Nach Serbien nie, weil die ja nicht von den Türken lernen konnten. Alles nur Nachmacher! (Auch die Kroaten dürfen sich da einreihen - von den Slowenen nicht zu reden, da die nicht kochen und keine vernünftige Sprache sprechen können. Aber den größten Anteil von Bosniaken bei sich beherbergen.)
Den Serben (und ich kann nichts Gegenteiliges behaupten) eilt übrigens der Ruf voraus, die gastfreundlichsten unter den Balkanesen zu sein.
Burek, ganz frisch aus dem Ofen (für mich immer mit Käse), dafür kann man wahrhaftig so einiges stehen lassen. Außerdem, wie ich deiner Auflistung entnehmen kann, bleiben alle Spezialitäten bezahlbar. Allein das ist schon viel wert.
Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. :-)

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Kroatien, Slovenien und Montenegro war ich auch noch nie. Jugoslawien ist noch ein weißer Fleck. Vom Balkan hab ich nur Griechenland, Rumänien und Bulgarien erlebt ... Und da waren die Bulgaren führend am Grill.