Vielleicht noch ein ergänzender Gedanke zu deinem treffenden Bild vom Karussell:
Es ist nicht der Betreiber, der dich vom Karussell holt – er lebt davon, dass du mitfährst.
Die eigentliche Herausforderung liegt nicht im Finden des Not-Aus-Schalters, sondern im Mut, den festen Platz zu verlassen, auch wenn das bedeutet, den gewohnten Boden unter den Füßen zu verlieren.
Draußen vor der Tür wartet keine garantierte Sicherheit, kein geregelter Fahrplan, kein bequemer Komfort.
Dort gibt es nur das, was du selbst bereit bist zu gestalten.
Die Frage ist also nicht mehr, ob die Tür offen steht – das tut sie längst.
Die entscheidende Frage lautet:
„Bin ich bereit, den Preis der Freiheit zu zahlen – den Preis der vollständigen Eigenverantwortung?“
Vielleicht hilft dir dabei ein kleiner Selbsttest:
Wie oft ertappe ich mich dabei, auf Erlaubnis zu warten, statt einfach zu handeln?
Wieviel von dem, was ich „muss“, basiert wirklich auf einer Pflicht – und wieviel nur auf Gewohnheit oder Angst vor Unsicherheit?
Und wenn morgen niemand mehr käme, der mich kontrolliert – würde ich mein Leben dann anders führen?
Ehrliche Antworten auf diese Fragen zeigen oft schon sehr klar, ob man noch Karussell fährt oder längst den ersten Schritt Richtung Ausgang getan hat.
Wie ist es bei dir?
Wo stehst du gerade auf diesem Weg – und was wäre für dich der nächste, ganz praktische Schritt hinaus?
Da ich nahezu mein ganzes bisheriges Leben in Eigenverantwortung gestalten konnte/wollte, wurde mir rasch bewusst, dass mich jedes Wort, jeder Satz und jede nicht belegbare Behauptung in schwer zu glättende Turbulenzen (ausgelöst durch Exekutive, Legislative und Judikative) schleudern kann. Das Austesten des Machbaren wurde somit zum alltäglichen Zeitvertreib. Die Wunden wurden geleckt und die verbliebenen Narben nie versteckt. Die Offenlegung der über meine Person gespeicherten Daten lässt zudem vermuten, dass es mit einem Arbeitsvertrag bei Airbus, Rheinmetall oder Diehl Defence ohnehin nicht geklappt hätte.