Mein Beitrag zum GmbH-Meme-Contest Numero VI

in GmbH2 years ago

Panikmache oder grinsen wir uns alle bald einen ab?

Ich liebe den Kaffee am Morgen schwarz, das Müsli mit Nüssen, Obst und griechischem Joghurt, leicht verdauliches Gelaber aus dem Radio, sowie mein Monatsmagazin in Griffnähe. (Zumal am 2. Donnerstag im Monat, wenn mir die neuste Ausgabe in aller Herrgottsfrühe zugestellt wird.)
Doch heute gestaltete sich das so wunderbar eingefahrene Szenario anders als erwartet.
Es war die aufreißerisch gestaltete Schlagzeile, die meine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Diese Ablenkung im Kopf veranlasste kleinste Nussstückchen auf meinem Gaumen nicht die Abzweigung in die Speiseröhre zu nehmen und stattdessen lieber einen Abstecher in die Luftröhre zu riskieren. Die augenblicklich einsetzende Aufruhr in meinem Körper kam nicht von schlechten Eltern. Nach einer zweifachen Atemnot, einem gefühlten Herzstillstand und einem kräftigen Schlag, seitens meiner Frau, in meinen Rücken, flohen die wagemutigen Nussstückchen mit Karacho ins Freie, während ich mich mit der biblischen Legende über die Wiederauferstehung wieder anzufreunden begann. Doch kaum hatte ich mein neues Leben geordnet, beide Augäpfel exakt justiert und mich bei meiner schlagkräftigen Lebensretterin bedankt, lag noch immer das BRenNgLAS mit dieser Schlagzeile auf dem Tisch.

@siphon hat in derGmbH zu einem weiteren Contest eingeladen.

Ich konnte, auch bei genauerem Durchsuchen meiner immer lebendigen Zweifel, keinen triftigen Anlass ausfindig machen, die bildliche Umsetzung meiner Idee nicht der #GmbH zu überlassen.

Ein Versprechen einhaltend, welches ich vor wenigen Tagen @muelli in dessen portugiesisches Lauch-Beet legte, folgt noch eine kulinarische Zugabe.

Lauch-Tarte soll auch vor dem Grinse-Wahnsinn schützen!

Tarte de poireaux

(Keine Angeberei, sondern das Bekenntnis, bei Auguste Escoffier eine Anleihe gemacht zu haben.)

Eine Lauch-Tarte ist nicht nur äußerst lecker, sondern auch ohne größere Vorkenntnisse leicht selbst herzustellen.
Bevor wir uns überhaupt dem Lauch zuwenden, machen wir uns an die Zubereitung des Mürbeteigs. (Gleich vorab. Wem das zu viel Arbeit erscheint, kann sich auch fertigen Hefeteig/Pizzateig oder Blätterteig im Supermarkt kaufen). Jedoch gilt der Mürbeteig als simple herzustellender Grundteig und ist sehr vielseitig einsetzbar.
250 g Mehl, 125 g Butter/Margarine (nicht zu kalt), eine kräftige Prise Salz, 1 TL Backpulver, 1-2 Eier (je nach Größe) und zwei EL saure Sahne werden zu einem Teig verknetet. Danach in Klarsichtfolie einpacken und mindestens 1 Std. kühl lagern.

Nun starten wir mit der eigentlichen Füllung der Tarte.
Ich schneide den geputzten Lauch in ungefähr 0,5 cm dicke Ringe, gleiches gilt für die Frühlingszwiebeln und den jungen Knoblauch (Kein junger Knoblauch greifbar? Dann eben auf 2 Knoblauchzehen ausweichen, die zu feinem Püree verrieben werde). Dann schwitze ich in einem Topf geräucherte Speckwürfel und Zwiebel an, gebe das Gemüse zu und fülle mit einer halben Tasse Hühner-Fond oder Wasser auf. Wenn Wasser genutzt wird, mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen. Hat das Gemüse 5 min geköchelt, gebe ich es auf ein Sieb und bewahre den Fond auf.

Jetzt wird der Teig auf Backpapier ausgerollt und der Auflaufform angepasst. Der überstehende Teig wird erst ganz zum Schluss abgetrennt.
Anschließend wird das abgekühlte Gemüse in die Form geben. Was jetzt noch fehlt, ist die Eimasse, die aus der ganzen Angelegenheit eine schmackhafte Tarte machen soll. Der Gemüsebrühe geben wir einen Schuss Sahne (oder saure Sahne) bei. Diese Mischung muss genau abgemessen werden, denn die noch fehlenden, inzwischen aufgeschlagenen rohen Eier müssen exakt dasselbe Volumen wie die Brühe aufweisen. Alles wird zusammen aufgemixt, kräftig abgeschmeckt und über den Lauch gegossen.

Bevor die Tarte in den vorgeheizten Backofen wandert, bekommt sie noch eine schöne Käsehaube.
Bei max. 160° und Umluft (wenn nicht verfügbar, dann Ober- und Unterhitze) 40 min ausbacken. Um sicherzugehen, dass die Eimasse auch die nötige Bindung aufweist, genügt ein leichtes Antippen auf der Oberfläche. Gibt sie nicht mehr weich nach, ist die Tarte durchgebacken.

Guten Appetit!

Ein Blick auf den Kalender verrät mir, dass heute in weiten Teilen der Welt Gründonnerstag gefeiert (begangen) wird. Bei Mama gab es an dem Tag immer Spinat, Kartoffelpüree und Rührei (für Papa mit Speck). Ich sortierte das Gericht in die Rubrik Essen für Zahnlose ein. Papa meinte daraufhin: “Würdest du Speck essen, hättest du auch was zum Kauen!”
Damit war das Thema endgültig vom Tisch - nur der Spinat blieb ein fester Bestandteil auf dem Speiseplan in der Karwoche.


Ein abschließender Blick auf meinen Beitrag offenbart mir, dass ich verhältnismäßig nahe an die Ansprüche von @blue.rabbit und dem #wochen-wahnsinn herangeraten bin.
Wo ist der Spiegel? Bin ich bereits infiziert?

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 2 years ago  

Wunderbar, jetzt gehts dem Lauch an den Kragen!
Das die Lauch Tarte vorm Grinse Wahnsinn schützt bezweifel ich aber, denn schon bei der bloßen Ankündigung was ich da demnächst zaubern werde, legte sich ein breites über das Gesicht meines Liebchens. 😎

... dann mal ran, an den Speck (mit etwas Lauch)!
Guten Appetit und gemütliche Ostertage.

So eine Tarte, oder Wähe wie das Gebäck bei uns in der Deutschschweiz auch genannt wird, ist eine ganz wunderbare Sache. Das Rezept für die Lauchtarte wird mit Sicherheit getestet!

Namen sind Schall und Rauch – Hauptsache, das Produkt ist lecker!
Grüße in die Schweiz und entspannte Feiertage :-)

Hört sich lecker an.
Sieht lecker aus.
Ist bestimmt lecker.

Der Eigen-Versuch wurde von allen Testern bis auf den letzten Krümel wohlwollend verschlungen.
Die dazu gereichten Gläser, gefüllt mit Rotwein, reichte man quer durch die Runde leer an den Hausherrn zurück. Fazit: Zufriedenheit bei den Gästen sowie dem Gastgeber! :-)

Glückwunsch😊😊