Hive Blockchain Technologies steigt um mehr als 1900%

in LeoFinance3 years ago (edited)

Gewinner laufen lassen, aber wie lange?

Ich habe eine wahnsinnige Rally mit Hive Blockchain Technologies hinter mir. Als ich die Aktie Anfang 2020 bei 0,20€ kaufte, dachte ich mir, dass dieses Kryptominingunternehmen langfristig sehr profitabel sein könnte, weil ich davon ausging, dass der Preis von Ethereum und Bitcoin langfristig steigen würde. Eine Erholung gegenüber 2019 hatte bei den Kryptowährungen schon eingesetzt. Der Kurs von HBT hatte damals davon aber noch nichts mitbekommen.

Nachdem HBT zu meinem ersten Tenbagger wurde, ist meine Position von 765 Aktien jetzt zeitweise um unvorstellbare 1900% gestiegen. Aus 150€ wurden 3000€!

Weil die Aktie von einem Hoch zum Nächsten rennt, hinterfrage ich mich immer wieder, ob der Zeitpunkt zum Verkauf gekommen ist.

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Was spricht für einen Verkauf?

Die Aktie ist mittlerweile in meinem Depot um 1900% gestiegen. Sie hat sich verzwanzigfacht! Schaut man nur auf die Aktie liegt das Wachstum noch höher und zwar bei 3000%. Ich denke, dass nur sehr wenige Investoren so etwas in ihrer Karriere einmal sehen werden. Ein solcher Anstieg in so kurzer Zeit ist sehr außergewöhnlich. Da stellt sich die Frage, ob dieser Anstieg berechtigt ist.

Weil es sich um eine Miningfirma handelt, ist ihr Wert unmittelbar vom Preis der Coins abhängig, die geschürft werden. Das Tief von Ethereum lag im letzten Jahr bei circa 110$, das von Bitcoin bei 5100$. Heute steht Ethereum bei 1891$ (+1619%) und Bitcoin bei 52000$ (+919%).

Hive Blockchain Technologies hat im letzten Jahr also wesentlich stärker im Wert zugelegt, als die Kryptowährungen, die das Unternehmen schürft. Das weißt auf eine Überbewertung hin.

Außerdem besteht kurz und mittelfristig ein großes Risiko für den Kurs von Ethereum und Bitcoin, da die Währungen extrem stark gestiegen sind und es nur eine Frage der Zeit ist, bis eine größere Korrektur stattfindet. Kryptowährungen sind extrem volatil.

Zudem kann die Spezialisierung von HBT auf Bitcoin und Ethereum ein Problem darstellen. Der Kryptomarkt ist hart umkämpft und beide Währungen werden immer wieder durch neue Währungen herausgefordert. Andere Währungen könnten ihren Platz einnehmen.

Weiterhin besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass Regierungen gegen Kryptowährungen vorgehen könnten. Das stellt für den Kurs ein großes Risiko dar.

Schließlich vergrößert HBT das Klumpenrisiko in meinem Vermögen. Ethereum und Bitcoin sind neben HIVE und IOTA die größten Positionen in meinem Kryptoportfolio. Wenn Ethereum und Bitcoin abstürzen, blutet nicht nur mein Kryptodepot, sondern auch mein Aktiendepot, denn HBT macht fast 30% meines Aktiendepots aus.

Was spricht für einen Teilverkauf?

Ich könnte einen Teilverkauf durchführen und so Gewinne sichern. Damit würde ich das Risiko rausnehmen. und könnte sogar nachkaufen, wenn es zu einem Rücksetzer vom aktuellen Kurs kommen sollte.

Was spricht fürs Halten

Ich könnte aber auch einfach weiterhalten. Auch dafür sprechen einige Gründe. Ich habe nichts zu verlieren. Selbst wenn die Aktie auf 0 fällt, was ziemlich unwahrscheinlich ist, so hätte ich nur meine eingesetzten 150€ verloren.

Zu den Gründen für der (Teil-)Verkauf:

Dass Hive stärker als Bitcoin und Ethereum gestiegen ist, stellt für mich kein großes Problem dar. Als ich in Hive einstieg, war das Unternehmen fast 2 Jahre lang unverhältnismäßig stark abgestraft worden. Während bei Bitcoin und Ethereum schon eine Erholung eingesetzt hat, war HBT immer noch am Boden. Daher hatte HBT auch mehr wieder aufzuholen. Dazu kommt, dass sich das Unternehmen ja auch fortlaufend weiterentwickelt. Die Hashrate und damit die Minigkapazität wird ständig weiter erhöht. Es werden neue Standorte geöffnet und neue Miner gekauft. HBT wird im Jahr 2021 viel mehr Coins als 2020 schürfen. Daher empfinde ich das Wachstum nichts als unverhältnismäßig hoch im Vergleich zu Bitcoin und Ethereum.

Natürlich könnte ich jetzt einen (Teil-)Verkauf durchführen und Risiko rausnehmen. Aber ich bin der Meinung, dass Market Timing extrem schwierig ist und ich es nicht kann. Für mich gilt der Ken Fishers Spruch "time in the market beats timing the market". Bisher hat sich das auch ausgezahlt. Denn ich hätte auch schon bei 500% oder bei 1000% einen (Teil-)Verkauf durchführen können.

Ein Nachteil eines Verkauf wären auch die Steuern die anfallen würden. Dadurch wird die Rendite geschmälert.

Eine kurz- oder mittelfristige Korrektur von BTC und ETH und somit Hive Blockchain Technologies ist für mich nicht tragisch. Wie ich gelernt habe, halte ich diese Volatilität aus. Langfristig sehe ich bei beiden Währungen weiter großes Potential. Bei Ethereum sogar viel mehr als bei Bitcoin. Zudem sind beide Währungen in ihrem Bereich Marktführer und es ist schwer ihnen diesen First Mover Advantage abzujagen.

Auch eine Regulierung des Kryptomarktes sehe ich nicht als großes Problem in der Zukunft. Abgesehen davon, dass man dezentrale Währungen wie Bitcoin praktisch nicht regulieren kann, sind die Regierungen inzwischen sowieso viel zu spät dran. Mittlerweile gibt es so viele Menschen und auch große Firmen, die ihn Bitcoin investiert hat. Ein Verbot würde diese Menschen und Firmen enteignen. Das kann sich keine Regierung leisten. Je weiter die Akzeptanz von Bitcoin voranschreitet, desto unwahrscheinlicher ist ein Verbot.

Das Klumpenrisiko in meinem Depot ist Fluch und Segen zugleich. Rücksetzer von BTC und ETH treffen mich extrem hart. Aber ihr Erfolg betrifft mich genauso hart. Man soll zwar nicht alle Eier in einem Korb legen, aber wenn man es doch tut, sollte man gut auf diesen Korb aufpassen. Das tue ich. Ich bin fest vom Erfolg von Bitcoin und Ethereum überzeugt. Und das nicht weil ich es muss. Denn selbst wenn die Währungen um 90% einbrechen würden, werden meine Depots immer noch eine positive Rendite aufweisen.

Fazit

Ich werde also meine Aktien weiter halten, denn ich denke, dass die Aktie trotz des krassen Verlaufs im letzten Jahr weiter steigen wird und dass dieses Wachstum auch gerechtfertigt sein wird. Trotzdem werde ich mich in zwei Jahren ärgern. Entweder, weil ich nicht verkauft habe, oder weil ich nicht nachgekauft habe. Am Ende muss nur ich mit der Entscheidung leben.

Mich interessiert, wann Du Deine Unternehmensbeteiligungen verkaufst. Wie bestimmst Du den richtigen Zeitpunkt? Setzt Du dir spezielle Take Profits, an den Du verkaufst? Oder setzt Du auf Teilverkäufe? Würdest Du in meiner Situation anders handeln? Lass es mich wissen!


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Blurt

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das wäre mal eine Ansage für den Hive Coin...

Da fällt mir sofort wieder der Satz von @gammastern ein:
Um Gottes Willen! Finger weg davon ;)

War seine Antwort als ich vor 11 Monaten danach fragte
diese Hive Aktien kaufen??

Hier der post dazu:
https://hive.blog/deutsch/@reiseamateur/hive-blockchain-aktien-kaufen-buy-hive-blockchain-stocks

Danke für die Info!
lg 🤠

Mein Rat würde auch heute noch so sein. ;) Wenn ich Kryptofeeling will, gehe ich an den Kryptomarkt. Die Reise kann auch hier genauso schnell enden wie sie angefangen ist. Natürlich habe ich die Bewegung hier nicht kommen sehen, sonst wäre ich drin gewesen. So ist's aber halt mit unterschiedlichen Anlegern und Risikoprofilen, wären wir uns alle einig, bräuchten wir die Börse nicht! :)

Genau so sieht es aus. Es wäre schlimm, wenn sich alle einig wären!

Einer meiner Beweggründe war eben, dass ich mir mit einer Miningfirma im Unterschied zu den Coins einen "Schaufelverkäufer" ins Depot lege. Nach dem Motto: Im Goldrausch sind nicht die Goldsucher reich geworden, sondern die Verkäufer der Ausrüstung zum Goldschürfern.

Tatsächlich hatte mich dein Post auf das Unternehmen erst richtig neugierig gemacht. 😃
Das weiß ich noch genau. Bei meiner eigenen Recherche kam ich damals zu einem anderen Ergebnis als @gammastern. Kein Vorwurf, denn das hängt immer von der Plattform ab, auf der man sich über ein Unternehmen informiert. Ich hatte mir die neusten Zahlen direkt von der Website des Unternehmens geholt. Finanzportale, die diese Zahlen viel Übersichtlicher zusammentragen, tragen die neusten Zahlen meistens sehr verspätet ein. Gerade bei so kleinen Unternehmen.

edit: Trotzdem war und ist es ein sehr risikoreiches Investment! Das darf man hier nicht falsch verstehen!

Bei mir sieht das ähnlich aus. Und ich überlege auch ob halten oder verkaufen.
Bin allerdings erst bei 0,40€ eingestiegen.

Oh, Gratulation! Das hast du ja auch einen Tenbagger im Depot! Freut mich! 😃

Dank @alucian. Der hat mich seinerzeit auf die Idee gebracht.

Ist er auch investiert? Oo

Es hat sich zumindest danach angehört.

Verkauf die Hälfte und denke bei deinen Investmententscheidungen niemals an die Steuern.
Als man noch Aktien nach 12 Monaten steuerfrei verkaufen konnte, hat mich das Warten einmal viel Geld gekostet.
Weil ich mir die Steuer sparen wollte habe ich anstatt einen Gewinn, einen fetten Verlust gemacht.

Die Steuern sind ja nur ein Aspekt im Mosaikbild der Entscheidung.
Tatsächlich muss ich sowieso meinen Freibetrag ausreizen. Ich habe gestern dann mal 10% der Position (65 Aktien) verkauft und damit 271€ Gewinn gemacht. Also fast das doppelte meines Einsatzes wieder raus. Den Rest lasse ich jetzt einfach weiterlaufen, bis sich die Story des Unternehmens ändert

Der richtige Ausstieg ist mindestens genau so schwer, wie der richtige Einstieg. Deine Argumente sind gut und valide. Was die staatliche Regulierung anbetrifft, teile ich auch Deine Meinung. Sollte man sich allerdings trotz der Aussichtslosigkeit an einem Verbot versuchen, würde man wohl bei den Mining-Firmen (siehe China) den ersten Versuch unternehmen. Das vergrößert Dein (Klumpen)Risiko noch einmal. Ich tue mich aber auch sehr schwer meine Crypto-Positionen jetzt zu reduzieren.

Da Hive Blockchain Technologies eine kanadische Firma ist und sich die Standorte in Kanada, Schweden und Island befinden, mache ich mir da nicht so große Sorgen. Ich denke nicht, dass Kanada, Island und Schweden bei einem Verbot vorangehen würde. Da sehe ich eher andere Staaten am Abzug.

Ich persönlich würde einen Teilverkauf vornehmen und zwar so, dass du möglichst keine Steuern zahlst. Dazu könnte man Verlustbringer im Depot verkaufen und den Teilverkauf von HBT dagegen buchen. 802 € hast du ja frei im Jahr.

So würdest du ein wenig Risiko reduzieren und gleichzeitig Steuern sparen. Gilt natürlich nur für den Fall, dass du in diesem Jahr nicht noch mehr Gewinnmitnahmen vornimmst.

Ab Ende 2022 wird das Mining von Ether ohnehin eingestellt, da musst du neu überlegen was dann HBT mit den Maschinen macht bzw. das wegfallende Geschäft kompensiert. Also HBT bleibt für dich eine Position, die du im Blick haben solltest. Aber mit einem Teilverkauf hättest Du mindestens ein kleines Vielfaches Deines Einsatzes raus.

Ja, deine Argumentation ist schlüssig.
Ich habe mich gestern tatsächlich entschieden einen kleinen Teilverkauf zu machen und 10% (65 Aktien) verkauft. So habe ich 271€ rausbekommen (für 150€ Einsatz) und kann die riesen Position beruhigt weiterlaufen lassen.

Zum Mining: Das ist tatsächlich ein Problem, dass ich noch nicht richtig auf dem Schirm hatte. Schande über mein Haupt.

Anfang 2020 hieß es zu dem Thema:

Ganzes Interview

So ganz überzeugt mich das noch nicht. Ich behalte das im Auge und forsche weiter. Fakt ist, dass sich Ethereum Mining im Moment noch lohnt und das noch nicht absehbar ist, wann das eingestellt wird. Zudem gehe ich von weiter steigenden Ethereum Kursen aus.
Aber das ist ein sehr wichtiger und spannender Punkt.

Die Antwort ist auf jeden Fall interessant. Und zwar nicht wegen der anderen Kryptowährungen die sie dann minen wollen, sondern eher wegen det anderen Anwendungen...klingt wirklich spannend

Andererseits könnten Sie auch die geminten ETH staken und den Ertrag ihren shareholdern zukommen lassen. Denn mit 32 ETH kann man im neuen Netzwerk eine Node betreiben, die das Recht hat Blöcke zu generieren.

Ja, das mit den 32 ETH weiß ich... Ich hatte damals als ETH unter 100€ stand überlegt auf 32 aufzustocken... hätte so viel gekostet wie ein Ethereum heute. Aber mir fehlte das nötige Kleingeld. Schade :)

Die "Hätte"-Aussagen kenne ich ;)

2017 schaute ich auf eine sechsstellige Bepreisung meines Portfolios (mit tausenden Shitcoins) und sollte mir jetzt wie ein Idiot vorkommen nicht verkauft zu haben. Jetzt schaue ich auf ein konsolidiertes Portfolio ohne große Diversifikation - weil ich mittlerweile ungefähr weis was ich da halte. Ich kann wunderbar damit schlafen und ich sehne mich nach "Crashes". Wenn du die Unternehmenszahlen lesen kannst, Mining und die Dynamik verstehst und meinst die Story sei konsistent warum verkaufen? Es gibt kein richtig oder falsch, es liegt nur an dir die richtigen mentalen Modelle verinnerlicht zu haben und Fakten richtig interpretieren zu können. Nicht nur die Story muss konsistent sein, sondern du musst auch konsistent sein. Die Unternehmensgeschichte ist streng genommen deine Interpretation. Hast du als Value-Investor oder als Trader gekauft?

Im Nachhinein ist man immer schlauer. Entgangen Gewinnen nachtrauern kann man den ganzen Tag. Das bringt uns aber nicht weiter. Die Frage ist immer, ob wir etwas draus lernen können.
Ich hätte vor einem Jahr auch all meine Aktien verkaufen können und alles auf Hive Blockchain Technologies setzen können. Dann hätte ich heute noch viel krasseres Depot. Im Nachhinein wäre das gut. Aber damals wäre die Entscheidung nach wie vor schlecht gewesen. Das Ergebnis einer Entscheidung sagt nichts darüber aus, ob sie richtig war. Das habe ich schon beim Pokern gelernt :)

Ich sehe mich mit meinem Aktiendepot als klaren Valueinvestor. Obwohl ich sehr viel in Wachstumswerte investiere, geht es mir doch darum, in Unternehmen zu investieren, denen meiner Ansicht nach eine rosige Zukunft bevorsteht. Am liebsten möchte ich meine Aktien ewig halten.

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