Artist of the Week: Joseh (Indie-Folk / Hamburg)

in #music4 years ago

1.jpg

Ich möchte euch zukünftig einige Musiker*innen aus meinem Artist Pool vorstellen. Direkt zum Start freue ich mich sehr, euch einen der besten und unterschätztesten Musiker Hamburgs zu präsentieren.

Mit JOSEH kam ich erstmals vor gut drei Jahren in Kontakt, beim Local Heroes-Stadtfinale. Er stand mit seiner Band LUMO auf der Bühne, ich selbst war damals Teil der Jury. Und der Auftritt überzeugte uns auf voller Linie, alle waren sich einig: qualitativ hochwertige, musikalische Darbietung, die episch angehauchten Klänge optisch ansprechend umgesetzt, starke Bühnenpräsenz.

Nach dem Contest verloren wir uns etwas aus den Augen, dann durfte ich in das am 05.01.2018 erscheinende Debüt-Album von Joseh – „Ephemeral“ – reinhören. Und es ist eines dieser Alben. Ihr kennt das. Du hörst es zum ersten Mal und denkst dir noch nicht viel dabei. Du packst es aber nicht nach ganz hinten ins CD-Regal, sondern legst es nur zur Seite. Vielleicht warst du nicht in der richtigen Stimmung oder mit den Gedanken woanders. Unterbewusst weisst du aber, dass da noch mehr drin steckt.

Und dann habe ich es noch einmal bewusst angehört, einmal, zweimal und ein dritten Mal. Denn 2-3 der Songs dieser Indie-Folk-Schöpfung bringen absolutes Ohrwurm-Potential mit sich, daher verwunderte es nicht, dass zum Beispiel die am 15.12. erschienene Vorab-Single „Beauty in the Broken“ in einigen Radio-Rotationen landete. In meiner persönlichen Playlist findet sich diese gewiss auch wieder!

Apropos Radio: Die Kollegen von Urbanissimo haben JOSEH zu einer Acoustic-Session ins TIDE-Studio eingeladen, das Ergebnis könnt ihr euch hier anhören:

/

Joseh’s Songs sind wie er und das macht diesen Ausnahme-Musiker auch so authentisch. Er kündigte eines Tages seinen lukrativen Job in einer Hochglanz-Werbeagentur und verkaufte sein Hab und Gut. Übrig blieben Bücher, eine Gitarre und sein Kleinwagen. “Die meisten meinten ich sei ziemlich mutig dies zu tun. Doch es war ganz schön leicht dem Gefühl nachzugehen glücklich sein zu wollen.” Die Idee des Aufbruchs war in ihm gewachsen.
„Just be free, just be free, but remember how it used to be.“, singt er mit seiner authentischen Stimme im Song Right and Wrongs.

Geboren in Japan als Sohn philippinischer Musiker-Eltern verbringt er seine Kindheit nie lange an einem Ort, sondern hauptsächlich im fahrenden VW-Bus und eingespannt in Bühnenshows. Die Musik bildet die Konstante.

Eine Lebenseinstellung, die ich voll und ganz teile. Denn mit der Music University beschreite ich derzeit den Weg, mich als digitaler Nomade neu zu definieren. Minimalistisch leben, ortsunabhängig arbeiten, das Leben leben & lieben. Oder ich gehe einfach mit dieser tollen Truppe im VW-Bus auf Welttournee – über das Angebot müsste ich zumindest nicht lange nachdenken!

An Joseh’s Seite stehen mittlerweile Freunde auf der Bühne, die Joseh als Band vervollständigen: Jannis Reiher (Drums), Lia Bilinski (Background Vocals), Marius Magaard (Bass) und Ulrike Freistedt mit ihrer Harfe als markantes Soundelement.

2.jpeg