Ich bin müde! Und wenn ich es mir genau überlege, ist es eigentlich nichts neues, dass ich mich bereits am Morgen ziemlich abgeschlagen fühle. Bereits in jungen Jahren hatte ich Probleme mit dem Einschlafen, zu denen seit einiger Zeit Probleme mit dem Durchschlafen hinzu gekommen sind. Leider fällt es mir daher ziemlich schwer, morgens, wenn der Wecker mich mahnt, behände aus dem Bett zu springen und mit Vollgas in den Tag zu starten.
Aber da es sich um kein neues Problem handelt, habe ich mich mit der Zeit an diesen Zustand wohl einigermaßen gewöhnt, auch wenn ich natürlich nicht behaupten kann, mich damit wirklich arrangiert zu haben. Der Mensch, auch wenn er ja dazu neigt, sich immer und überall gerne zu beschweren, nimmt doch letztendlich vieles in Kauf und erträgt es mit launischer Miene. Und deshalb bleibt mir auch gar nichts anderes übrig, als mich jeden Morgen erneut mit meist noch halb geschlossenen Augen aus dem Bett zu schälen und langsam und vorsichtig die Treppe nach unten zu wanken, wo der neue Tag auf mich wartet.
Glücklicherweise gibt sich dieses erste, halb taube Gefühl dann doch sehr schnell und ich komme unerwartet zügig in die Gänge. Viele benötigen am Morgen erst einmal einen Kaffee um überhaupt einigermaßen zu funktionieren, aber irgendwie schaffe ich es auch mit schlechten Schlaf, meine Morgenroutine zu erledigen und mich anschließend selber aus dem Haus zu werfen. Damit ich später nicht schlapp mache, habe ich es mir angewöhnt, grünen Tee zu trinken, welcher mich durch sein Koffein ein wenig boosten und wachhalten soll. In wieweit das tagsüber wirklich funktioniert, lässt sich schlecht bewerten, aber zumindest bilde ich mir ein, das mein grüner Tee einen positiven Einfluss auf mein Energielevel hat. Das Tee ein Wachmacher sein kann, ist eigentlich unbestritten, und wenn ich ihn mir am Abend genehmige, kann ich meist sicher sein, zum Schlafengehen dann putzmunter zu sein und eigentlich gar nicht ins Bett zu wollen.
Aber die Müdigkeit, die mich begleitet, scheint nicht nur körperlich zu sein. Tagsüber bin ich ja doch eigentlich physisch ziemlich gut drauf und funktioniere meist so, wie es von mir erwartet wird. Aber trotzdem bin ich oft recht schlapp und mir fehlt der rechte Antrieb. Es gibt eine ganze Menge an Dingen, die angegangen und erledigt werden wollen, aber damit will ich mich dann lieber später beschäftigen und schiebe es dann auf. So geht es mir auch bei den vielen kleinen und großen Entscheidungen, vor die uns unser Leben stellt. Einfach fällt es mir dabei nie, und am Ende verschwende ich beim Überlegen einfach zu viel Zeit. Manchmal hängt man beim Sinnieren fest und merkt gar nicht, wie einem das eigentliche Ziel entgleitet.
Nun ja, um ehrlich zu sein, komme ich dann aber doch eigentlich ganz gut durch den Tag und wohl auch durch das Leben. Dass es immer und überall Raum für Optimierungen gibt, ist ja für uns alle nichts neues, und der Wunsch nach Verbesserung hält uns dann auch in Bewegung.
Dass man auch an seiner eigenen Müdigkeit und Schlappheit etwas machen kann, ist mir wohlbekannt und ich arbeite auch daran, meinen Schlaf zu verbessern. Der Verzicht auf zu viel Internet und Nachrichten sind da meist ein erster, aber sehr wirkungsvoller Schritt, der gar nicht so schwer zu bewältigen ist.
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß! - Nach diesem Motto sollte ich wohl in der nächsten Zeit wieder etwas mehr verfahren, hat es meinem Gemütszustand doch bereits in der Vergangenheit ganz gut getan. Und eigentlich ist das Leben doch viel zu aufregend und viel zu kurz, als dass man es mit zu viel Schlaf vergeuden will. Und da bei uns im Hause ja immer eine ganze Menge Trubel herrscht, neige ich dazu, meine eigene Müdigkeit ganz spontan zu vergessen, und in diesen Trubel mit einzustimmen. Denn manche Sachen kann man einfach nicht auf später verschieben.
