Kaum befindet sich das neue Lightning-Netzwerk für den Bitcoin in der Testphase, wird darüber in Gruppen und Foren schon kontrovers diskutiert. Bringt es den Bitcoin auf neue ungeahnte Höhen oder werden sich Miner querstellen?
Durch das Lightning-Netzwerk sollen Bitcoin-Transaktionen endlich wieder günstiger und vorallem auch um ein vielfaches schneller werden. Es würde den Bitcoin wieder zu dem machen, für das er eigentlich geschaffen wurde - als schnelles, dezentrales und günstiges Zahlungsmittel um letztendlich Fiat-Währungen zu ersetzen und die Welt ein Stück freier zu machen.
In letzter Zeit war der Bitcoin jedoch lediglich als Spekulationsobjekt und Wertanlage zu gebrauchen, auch innerhalb der Kryptomärkte war er durch die teuren Gebühren beinahe nutzlos.
Auch ich selbst habe ihn kaum mehr genutzt: Soweit es möglich war habe ich Ether gekauft und diesen auf eine andere Exchange geschoben um dort gegen Ether meine bevorzugte Währung zu kaufen oder erst nach der Transaktion gegen Bitcoin zu tauschen wenn der Coin nur gegen BTC handelbar war. Nicht nur, dass BTC-Transaktionen extrem teuer waren, zeitweise blieben sogar hunderttausende Vorgänge zwischen den Exchanges und Wallets hängen weil sie darauf warteten bestätigt zu werden. Schnelles reagieren auf den volatilen Kryptomarkt war somit unmöglich.
Wenn man sich vom Gedanken löst, dass der Bitcoin in Zukunft nur noch eine Art Leitzins für alle Kryptowährungen darstellen und lediglich darin sein Wert liegen wird, so könnte er Gefahr laufen von anderen Coins - allen voran Ether - den Rang abgelaufen zu bekommen.
Die Rettung könnte jetzt aber im Lightning-Netzwerk liegen, dessen genaue Funktionsweise im folgenden Video ausführlichst beschrieben wird:
Die ersten Transaktionen wurde nach der Testphase im Testnet nun sogar im Mainnet von Anbietern wie Bitrefill, TorGuard und Blockstream erfolgreich ausgeführt.
Mainstream-tauglich ist das Lightning bei den Anbietern zwar noch nicht und selbst wenn dies der Fall sein sollte wird es noch lange dauern bis das Network auf den Exchanges vollständig implementiert sein wird.
Ist dieser Zeitpunkt aber gekommen, so sind sich die Bitcoin-Fanatiker einig, wird der Coin seinen Status als Nummer 1 untermauern und schwindelerregende Höhen erreichen. Der Bitcoin könne noch in 2018 auf 100.000$/BTC steigen.
Hürden auf dem Weg zur Umsetzung
Die Kehrseite auf dem Weg zur erfolgreichen Implementierung könnte aber bei den Minern liegen, die sich durch die überdurchschnittlich hohen Gebühren gerade eine goldenes Nase verdienen. Durch die sehr begrenzte Blockchain-Größe haben Miner in den letzten Tagen mehr als 7.000.000 Dollar/Tag verdient, was folgend Grafik anschaulich zeigt:
(Quelle: https://blockchain.info/de/charts/transaction-fees-usd)
Schon im November wurde die Bitcoin-Gemeinde durch die angekündigte Fork durch Segwit2x gespalten. Durch das Update sollte die Blockchain-Größe von 1MB auf 2MB erhöht werden um die Skalierbarkeit zu verbessern und die Transaktionen so zu beschleunigen. Wie bekannt ist, blieb das Update auf der Strecke und wurde erstmal auf unbestimme Zeit verschoben.
Es bleibt also spannend wo die Entwicklung für den Bitcoin in 2018 hingehen wird doch wir hoffen, dass Lightning schnell, aber noch viel wichtiger, ausgereift und nicht übersturzt integriert wird um den Bitcoin wieder alltagstauglich zu machen.
Quellen:
https://bitcoinblog.de/2018/01/18/die-ersten-lightning-transaktionen-auf-dem-echten-bitcoin-netz/
https://t3n.de/news/segwit2x-bitcoin-spaltung-874303/
Gut erklärt. Mittlerweile kann auch jeder das Lightning Netzwerk nutzen. Ich fand die Anleitung recht hilfreich: https://block-builders.de/anleitungen/bitcoin-lightning-netzwerk/