Ich will nicht mehr leben

in #depression3 years ago

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Nein, nein, keine Sorge. Vermutlich werde ich Euch noch eine Weile erhalten bleiben. Trotzdem möchte ich heute einmal ein Tabu-Thema in der Gesellschaft anschneiden, da man vor kurzem erst zu mir sagte, das man nicht mehr leben will. Psychische Erkrankungen sind leider immer noch ein absolutes Tabu-Thema in unserer Gesellschaft und ich sehe es als Pflicht an ein wenig darüber aufzuklären.

Wieso ich dies tue? Weil ich leider einen extrem „kaputten“ Freundeskreis habe und dadurch bereits in Kontakt mit verschiedenen psychischen Erkrankungen gekommen bin. Das Thema ist allerdings gerade sehr schwer, da es nie eine universelle Antwort gibt. Jeder Mensch ist anders und jede Krankheit ist es auch. Trotzdem sollte man sich mit dem Thema befassen, da viele von uns irgendwann einmal darunter leiden werden oder wenigstens im Umfeld darüber stolpern werden.

Angehörige

Hat man einen psychisch erkrankten Menschen in seinem Umfeld ist man ein „Angehöriger“. Das muss nicht unbedingt familiäres Umfeld sein, sondern kann auch einfach nur ein guter Freund sein. Absolut jede Hilfe, die man bietet, sollte unbedingt immer mit einem selbst beginnen. Denn es ist nicht zu unterschätzen, welchen negativen Einfluss eine solche Erkrankung auch auf einem selbst machen kann. Man spricht sogar bei einigen Bildern von „Co-Abhängigkeiten“ und es kommt durchaus z.B. bei Borderlinern dazu, dass die einen Angehörigen zum Arzt schleppen, da dieser eine Macke hat.

Man sollte sich seiner Rolle bewusst werden. In erster Linie hat man nur eine Verantwortung sich selbst gegenüber. Wie leicht dies eskalieren kann, habe ich auch selbst erst lernen müssen. Ein guter Freund hatte eine schwierige Zeit und ist darüber hinweg gekommen. 4 Jahre später rief er bei mir auf dem Handy an und erreichte mich nicht. Ich war gerade im Urlaub und somit extended away. 2 Stunden später schmiss er sich vor einem Zug.

Ich weiß bis heute nicht, was ihn genau dazu trieb, da es keinerlei Abschied gab. Ich habe nur den Anruf auf dem Telefon und weiß nicht, was er wollte. Hat er eine Krise gehabt und um Hilfe bitten wollen? Wollte er sich vielleicht verabschieden? Hätte ich vielleicht wenigstens einen Grund erfahren oder ihn gar abhalten können? Ich werde es nie erfahren und trotzdem belastet es mich spätestens zum Jahrestag immer wieder.

Wer jemanden Hilfe anbietet, muss sich auch bewusst sein, dass dies für ihn unangenehm werden kann. Zumal man auch an den Betroffenen denken sollte. Nichts ist fataler als ihm Hilfe anzubieten und dann zurück zu ziehen, weil man überfordert ist. Dann lieber gleich sagen, dass man nicht weiß, wie man helfen sollte.

Depressive

Depressive Menschen haben eine schwere Last bei uns auf der Seele liegen. Niemand outet sich gerne als Depressiv. Wir geben ihm lieber nette Namen wie „Burn out“, das klingt mehr nach Leistung. Am Ende ist es aber das Selbe. Der Depressive hat keinen Mangel an Freude, er ist schlichtweg furchtbar Energie los. Es hilft absolut nicht seine Stimmung aufzuhellen und mal mit ein wenig Party nachzuhelfen.

Als Angehöriger wird man hier zum Manager mangelnder Energie. Niemand kämme auf die Idee bei einem Beinbruch zur Person zu sagen, dass sie nur etwas an der frischen Luft laufen müsse und dann wieder alles okay sei. Versucht es also auch bei Depressiven nicht.
Seid lieber da und hört zu. Sabbelt nicht ständig mit Verbesserungen rein, sondern hört genau hin. Die Gedanken können durchaus wirr sein und trotzdem Euch eine Menge sagen. Viele Depressive wissen selbst nicht was mit ihnen geschieht und suchen nach Orientierung. Man selbst kann eben das Licht sein, dass sie führt.

Dazu gehört eben, dass man tabulos über das Thema sprechen kann. Das man auch ein „Mir geht es nicht gut“ akzeptiert, selbst dann wenn man sich selbst schon total auf einen Ausflug gefreut hat. Ja und es gehört auch mal dazu, jemanden in Selbstmitleid versinken zu lassen und dabei nur dafür zu sorgen, dass er nicht darin ersäuft. Manchmal muss der Geist auch erstmal leer sein, bevor man wieder etwas neues hinein füllen kann.

Nahezu immer muss das Ziel sein zu einem Arzt zu gehen. Denn die meisten Depressionen lassen sich gut behandeln. Dieser Schritt sollte immer freiwillig passieren und nie auf Zwang hin passieren. Nehmt den Menschen die Angst. Viele haben Hollywood im Kopf und Angst, dass man sie weg sperren könnte oder für verrückt halten könnte und sie nicht mehr Ernst nehmen würde. Hier gilt es Ängste abzubauen.

Ja, vielleicht sogar eben sich eine Patientenverfügung geben lassen. Nicht das man die oft braucht, aber es kann helfen einen Vertrauensanker aufzubauen. Klärt sie auf, dass sie ohne Gefahr für sich und andere keine Zwangseinweisung kriegen werden. Es ist nicht so, dass die Psychiater durch die Straßen ziehen und Leute wegfangen. Die traurige Wahrheit ist, dass selbst jene die Suchen oft sehr, sehr lange warten müssen bis sie überhaupt behandelt werden.

Psychotiker

Jemand auf Psychose oder gar Schizophrenie ist nicht ganz einfach im Umgang. Und ich muss es ganz klar mal sagen, dass dies ganz arme Schweine sind, die nahezu immer einen extrem schmerzvollen Weg vor sich haben. Dies sollte man im Hinterkopf haben und nicht Hollywood bei dem jeder Schizophrene gleich ein blutrünstiger Psychopath mit gespaltener Persönlichkeit ist.

Es gibt ganz klar auch gefährliche Schizophrene, allerdings werdet ihr die eher auf der Straße antreffen, wenn sie sich von Euch provoziert fühlt und üblicherweise auch nur dann, wenn ihr sie in die Enge treibt. Meist ist Angst ein unglaublicher Motivator.

Kennt man seine Freunde merkt man doch recht oft leicht, wenn diese auf Psychose sind und wieder einmal abdriften. Für einen Fremden kann dies aber sehr schwer sein, da es oft nur kleinere Aussagen sind an denen man sowas erkennt und man oft auch einfach hinnimmt.

Einer meiner interessantesten Gespräche hatte ich mit einem psychotischen Freund den ich ganz klar sagte, dass er in der Psychose sei. Sofort bekam er Angst und ich versuchte sie ihm zu nehmen und sagte ihm, dass es mir reicht, wenn er dies akzeptiert und mir mal schildert, was er eigentlich wahrnimmt.

Fast 15 Minuten lang beschrieb er den Raum in dem wir waren auf eine sehr bizarre Art und Weise. Er sah merkwürdige Fratzen, Farben und hörte Geräusche, die nicht da waren. Gerade als er meinte ein Rabe mit vielen Augen würde auf meiner Schulter sitzen und ihn beobachten, lief mir ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Ja, ich zweifelte sogar kurzzeitig daran, ob er vielleicht wirklich Dinge sieht und ich vielleicht der Blinde bin, der genau dies nicht sieht. Wer weiß das schon so genau. Ich führte ihn durch das weitere Gespräch und versuchte ihm meine Wahrnehmung davon zu schildern und er dann seine. Irgendwann merkte er selbst, dass Dinge oft auch mit Wahrnehmungsveränderungen einher gingen und er damit vielleicht falsche Fratzen besser einordnen könnte.

So interessant es war, auch hier halfen am Ende nur Medikamente und er konnte sehr gut eingestellt werden und lebt eigentlich sehr gut. Psychotiker werden umso pflegeleichter umso mehr sie behandelt werden, da man sie oft nicht überzeugen muss, sondern sie Psychosen akzeptieren und auch oft erkennen. Dies macht eine weitere Behandlung oft einfacher.

Der Kumpel sagte, dass er die Gespräche sehr gut fand, weil er endlich mal frei reden konnte und eine furchtbare Angst hatte darüber zu sprechen. Dadurch versuchte er es zu kontrollieren und driftete immer tiefer hinein bis es eben am Ende jemanden zwangsläufig auffiel.

Phobiker

Phobiker sind eine recht einfache und weit verbreitete Form von psychischer Störung. Fast jeder Mensch hat irgend eine Angst. Ich z.B. habe eine Agoraphobie. Ich mag große Plätze nicht. So einige Kaufhäuser oder große Flughäfen lösen in mir ein Gefühl der Beklemmung aus. Blicke ich auf sie, kriege ich Angst. Also tue ich das nicht und schaue lieber auf den Boden und meide Blicke nach oben oder bleibe lieber an den Seiten.

Ich fliege regelmäßig beruflich und meine Einschränkung dadurch ist 0. Ich habe mich damit arrangiert und gelernt damit zu leben. Muss mir nun jemand dabei helfen? Nein, helft einem Phobiker immer nur dann, wenn es mit Leid einher geht. Es macht keinen Sinn seiner Freundin eine Spinnenphobie durch „Begegnung“ abzutransportieren. Ängste sie irrational.

Vermutlich die leidvollste Form von Phobie ist die soziale Phobie. Hier muss man ggf. erst das Vertrauen der Person gewinnen um wirklich zu erfahre, wie schlimm es sie belastet. Reden hilft sehr dabei und zu verstehen, dass man mit Urteilen vorsichtig sein soll. Hat man die Person dazu gebracht sich selbst zu reflektieren, kann man durchaus als Anker fungieren. Mal gezielt irgendwo einen Kaffee trinken gehen oder auch mal auf eine Feier mitnehmen.

Nie auf Zwangs, sondern eben abgesprochen. Vielleicht auch mal gezielt dann auf sie achten und mal „rausholen“, damit man an einem ruhigen Ort nochmal ein wenig Kraft sammeln kann. Auch mal mit der Option sich von einer Veranstaltung zurück zu ziehen, selbst wenn man selbst nochmal gerne bleiben würde.

Diese Leute haben Probleme mit Menschen, aber je besser sie eben jene kennen, desto besser können sie lernen damit zu leben und vielleicht sogar ein recht normales Leben führen. Wenn nicht gerade mal wieder ein aufdringlicher Polizist mit seiner Art gleich mehrere Monate Arbeit ruiniert...

Manien

Bipolare Menschen gehören mit zu den schweren Patienten. Das liegt daran, dass viele oftmals gar nicht auffallen. Sie haben ihre Depressiven Phasen, kommen oft aber auch schnell raus und haben dann nur so an Lebensfreude.

Nachdenkliche Menschen, die auf einer Party richtig abgehen und plötzlich vor der Haustür stehen um einen Urlaub zu machen. Hier sollten alle Alarmglocken angehen. Nicht jeder mit einer Manie leidet aber daran und man muss dies ggf. auch als Teil ihres Charakters akzeptieren. Oft fallen sie aber ins Loch oder riskieren sehr viel in den manischen Phasen. Dadurch entsteht das Leid.

Leider ist es oft schwer sie davon zu überzeugen, dass da vielleicht etwas nicht stimmt. Ein Rezept habe ich hier nicht gefunden. Das beste Ergebnis erzielt man hier durch Reflektion und sie machen zu lassen bis sie Fehler machen und diese selbst erkennen.

Borderliner

Achtung! Borderliner sind die schwarzen Drachen unter den Patienten. Wer keinerlei Erfahrung in dem Bereich hat sollte hier sehr vorsichtig sein und lieber Hilfe hinzuziehen. Am besten durch einen erfahreneren Freund. Es droht massive Co-Abhängigkeit und enorme Manipulation.

Dabei ist es aber stets wichtig, dass man einen Borderliner stets zwischen Mensch und Krankheit unterteilen kann. Viele Menschen können dies jedoch nicht. Ein solcher Mensch hat meist sehr traumatische Erfahrungen hinter sich und leidet meist furchtbar. Doch dahinter ist ein Mensch, der einem auch etwas bedeutet, wenn er im Freundeskreis ist. Genau hier setzt man an.

Man unterstützt ihn wo man kann. Das Problem mit den Grenzgängern ist es aber, eben klare rote Linien aufzuzeigen. Klare Grenzen und da auch nicht einknicken. Dies kann soweit gehen, dass die sich selbst mit dem Messer anschneiden, weil sie einem leiden sehen wollen. Dies muss man aushalten können ohne gleich seiner Impulsivität nachzugeben.

Ein therapierter Borderliner im Freundeskreis ist ein extrem guter Freund. Er ist zumeist ein sehr intelligenter Mensch, der oft auch sehr ehrlich ist. Aber ihr kommt hier auf gar keinen Fall mit einer Selbstherapierung ans Ziel. Diese Menschen brauchen oft sehr intensive Betreuung über Jahre hinweg.

Suzide

Bei absolut allen psychisch erkrankten gibt es immer eine erhöhte Chance auf eine erhöhte Morbidität durch eigene Hand. Nehmt Ankündigungen stets ernst. Die Aussage, dass diese Leute nach Aufmerksamkeit rufen ist richtig. Aber anders als ihr denkt. Es wird durch ignorieren nicht besser!

Noch weniger hilft es ihnen Schwäche vorzuwerfen. Ich ärgere mich auch sehr über den Kumpel, da ich es völlig daneben finde sich vor einer Bahn zu werfen und Dritte hinzuziehen. Aber jeder Suzidale hat sich sehr lange Gedanken darüber gemacht und nur sehr selten ist dies ein impulsiver Schritt.

Gerade bei Männern ist Obacht geboten, da diese oft nicht um Hilfe bitten und es richtig durchziehen. Als Angehöriger sollte man da sehr offen hinhören und ggf. auch das Thema durchaus mal ansprechen, wenn nicht gerade eine emotionale Instabilität vorliegt. Viele sind erleichtert, wenn man mal fragt, ob man schon einmal über einen Freitod Gedanken gemacht hat.

Dies ist oft schwer zu ertragen, da man den Menschen nicht verlieren will. Aber man sollte sehr genau zuhören und ein solides Feedback abgeben. Manchmal steigern sich Menschen irgendwo rein. Manchmal sind sie verzweifelt. Manchmal sehen sie schlichtweg selbst einfache Lösungen nicht.

Akute Notfälle sollte man nicht unterschätzen. Der erste Suzide im Bekanntenkreis habe ich auch noch versucht mit einem „Lass mal feiern gehen“ zu behandeln. Das Ergebnis war ein öffentlicher Versuch eines Suzides mit Feuer. Nie hätte ich so massiv mit einer solchen Eskalation gerechnet. Aber wer sterben will, tut dies auch.

Es gilt Schutzzonen und Vertrauen aufzubauen, ggf. auch mit mehren Leuten und so schnell wie möglich die Ursachen zu ermitteln. Ggf. eben mit einem externen Arzt. Hier liegt aber eben die Gefahr einer Einweisung vor, daher sollte auch diese Angst abgebaut werden. Oft reicht schon gutes Zureden und die Absicherung, dass man nicht allein gelassen wird.

Schlusswort

Ich habe hier einmal eine kurze Rundreise gegeben mit Themen mit denen ich bereits Kontakt gehabt habe. Nochmals will ich betonen, dass jeder psychisch Kranke stets ein eigener Mensch ist und somit auch anders handelt. Es gibt keine klare Handlungsempfehlung.

Immer aber solltet ihr Krankheit und Mensch gesondert betrachten und dies auch mit dem Betroffenen klären. Zeigen das man vielleicht falsches Verhalten ablehnt, sich aber bewusst ist, dass man weiß, dass es von der Krankheit kommt. Ihr müsst nicht die Krankheit heilen… ihr müsst nur da sein.

Wer nicht psychisch krank ist, kann sich oft nicht vorstellen, was in einem Kranken vor sich geht. Oft ist eine enorm Unsicherheit dabei. Als vermeidlich „Normaler“ ist es Eure Aufgabe eine objektive Sicht in dies Chaos zu kriegen und einen Weg zu leichten.

Versucht niemals mit Gewalt die Person zu etwas zu drängen. Niemals! Ein richtiger Schubs und ein Thema immer wieder vorlegen ist okay. Aber begeht niemals einen Verrat, da ihr sonst eben leicht Eure Vertrauensposition verspielt und ggf. die Person sich selbst überlasst. Behandelt jeden Menschen immer genauso wie ihr selbst behandelt werden wollt.

Redet nicht soviel, sondern hört mehr zu. Viele Helfer reden sich um Kopf und Kragen und offenbaren mehr Probleme bei sich als das sie wirklich helfen. Wenn ihr um Rat gefragt werden, seid ehrlich! Sprecht auch Dinge an, die ihr negativ findet und zeigt ggf. Lösungen an. Man merkt es wenn man angelogen wird und es hilft nicht Honig ums Maul gestrichen zu bekommen.
Nicht wenige Menschen sehen einen Betroffenen als Zeitgrab an. „Ich habe nicht Lust mir wieder das Gejammer anzuhören“ ist so eine typische Aussage. Das ist völliger Bullshit. Es mag ggf. sehr viel Zeit kosten jemanden sinnvoll zu begleiten, aber die Person wird sehr viel zurück geben. Nur wer mit Depressiven in den tiefen Tälern dieser Welt gewandert ist, wird auch etwas über sich und die Welt insgesamt lernen.

Wenn ich von meinen „kaputten“ Freunden spreche, meine ich das nicht abwertend. Sie bezeichnen sich selbst so. Und jeder mit seinen Macken ist mehr wert als so manch anderer Bekannter. Unter viel Druck können wahre Diamanten entstehen und als Angehöriger kann man mit einer sehr loyalen Seele an seiner Seite belohnt werden.

Seid also aufmerksam und nützlich. Kennt Eure Grenzen und spielt nicht den Therapeuten. Wer offen durch die Welt geht, wird auch automatisch mehr Kranke sehen. Akzeptiert dies, helfen wo ihr könnt, mischt Euch aber nie ein. Die Aussage „Ich will nicht mehr leben“ kam übrigens von einem Arbeitskollegen bei einem Kaffee.

Die Person entwickelte selbst eine Angststörung und hatte noch Probleme diese einzuordnen. Die Aussage war also keine Suzidankündigung, sondern eher ein Hilfeschrei. Nach dem Gespräch war er erleichtert, dass man einmal offen darüber reden konnte. Zudem ist bereits ein Arzt involviert und man muss nur ein wenig Halt bieten. Gerade jetzt in Corona-Zeiten gibt es durchaus sehr viele Leute, die plötzlich etwas entwickeln.

Das Thema ist wirlich nicht ganz einfach zu beschreiben, da man doch leicht emotional wird und trotzdem die Distanz waren will. Alleine schon um nicht zu persönlich zu werden. Hoffe man erkennt trotzdem den roten Faden und der eine oder andere denkt selbst etwas darüber nach um vielleicht mit einem Betroffenen besser umzugehen.

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Vielen Dank, dass Du Deine sehr interessanten Erfahrungen mit diesem schwierigen Thema geteilt hast!

Dies kann soweit gehen, dass die sich selbst mit dem Messer anschneiden, weil sie einem leiden sehen wollen. Dies muss man aushalten können ohne gleich seiner Impulsivität nachzugeben.

Ich hatte das Vergnügen mal. Selbst als Alulein steckt man dann kurz in der Ratlosigkeit. Aber es hat Gut geendet, möchte ich behaupten dürfen.

Wohl auch, weil mir durch meine eigene Art zu Sein dies hier:

Unter viel Druck können wahre Diamanten entstehen und als Angehöriger kann man mit einer sehr loyalen Seele an seiner Seite belohnt werden.

sehr bekannt vorkommt.

Danke dir für deine Anleitung!

Sascha

Ich hatte das Vergnügen mal. Selbst als Alulein steckt man dann kurz in der Ratlosigkeit. Aber es hat Gut geendet, möchte ich behaupten dürfen.

Keine Sorge, ich glaube absolut jeder ist in einer solchen Situation zunächst einmal ratlos und kann das nicht so ganz nachvollziehen. Ich wurde zunächst einmal sauer und kann bis heute gar nicht genau sagen wieso genau.

Ich wurde auch Sauer. Aber erst so gegen Ende der Odyssee. Beim ersten mal bin ich erschrocken und hatte Mitleid. Aber das musste ich entfernen, sonst hätte es mich aufgefressen. Irgendwie bricht da bei einem etwas, in der Verbindung zu dem Menschen. Vielleicht ist es so etwas wie Selbstschutz? Das Gefühl und Bedürfnis, demjenigen zu helfen, ist aber ausgeprägt gewesen und hat sich mit Logik und Verstand auch bei meinem Gegenüber bemerkbar gemacht. Ich finde es Schlimm, wenn jemand so Leidet und Gleichzeitig schaltet irgendwas in Zukunft bei mir Ab, wenn ich es mitbekomme. Ich meine damit nicht Wegsehen, sondern sich zu tief in die Person hinein zu versetzten in solch einem Moment. Ich denke, das ist unmöglich, eben weil ich gescheitert bin mit der "üblichen" Strategie. Aber das hast Du schöner Beschrieben.

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