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RE: G für Gesicht und A für ... - Wörter auf dem Abstellgleis --- #3

in #deutsch6 years ago

Schöner Beitrag, gefällt mir sehr :)
Was noch zu deutschen Wörtern zu sagen ist, dass wir zurzeit
in einer Phase sind, in der die Bedeutung der Wörter nach Lust und
Laune verdreht und der eigentliche Sinn zerstört wird.

Und was mir auch immer öfter negativ auffällt ist,
dass für viele neue Dinge gar kein deutscher Begriff dafür geschaffen wird,
sondern zum großen Teil nur noch englische Begriffe dafür existieren.
Finde ich eigentlich schade, weil es dadurch nur eine Frage der Zeit ist,
bis die deutsche Sprache komplett verschwunden sein wird.

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Vielen Dank für deine nette Rückmeldung 😊

Ich "spiele" auch sehr gern mit Wörtern herum, solange die eigentliche Bedeutung noch bekannt ist, ist das auch in Ordnung. Besonders freue ich mich jährlich über die Verleihung des Preises zum "Unwort des Jahres", bei der man sich die "Sprachvergewaltigung" mal so richtig vergegenwärtigen kann.

Jo, ich bin auch ein Gegner von Anglizismen, in sofern sprichst du mir aus quasi der Seele. Aber das ist auch etwas doppelmoralisch, denn einer meiner Lieblingsfreudensausdrücke ist "cool". Mittlerweile denke ich, dass zur Entwicklung einer lebendigen Sprache auch die "Einbürgerung" anderssprachiger Ausdrücke gehört. Haha, z.B. "Handy", was jeder andere Weltbewohner als "Mobile" bezeichnet.
Solange es Etymologieinteressenten und -wissenschaftler sowie Liebhaber der alten Klassiker gibt, wird Deutsch nicht aussterben. Die Entwicklung will selbstverständlich beobachtet werden.

LG, Chriddi

Das Thema mit den Anglizismen, die immer stärker in unseren Sprachgebrauch aufgenommen werden, verfolge ich auch schon seit einiger Zeit mit großem Interesse:

Durch das Internet wird Englisch immer allgegenwärtiger, sämtliche Serien, Tweets von Stars oder die gesamte Kultur rund um Memes (mir fällt gerade auf, dass die Worte "Tweets" und "Memes" auch gewissermaßen Anglizismen sind, für die es aber keine wirklich treffende deutsche Übersetzung gibt) kommen wir permanent mit der englischen Sprache in Kontakt.

Ich selbst ertappe mich immer häufiger dabei, wie ich englische Wörter benutze, weil sie mir schneller einfallen, als ihre deutschen Pendants. (-> ein Gallizismus, aber das ist ein anderes Thema ;))

Wenn ich alte Videos von mir, auf denen ich gesprochen habe, mit Videos von heute vergleiche, fällt auf, wie sehr sich meine eigene Sprache über die Jahre hinweg entwickelt und verändert hat.
Aber genau das ist es, was mich an Sprache so fasziniert: Sie ist ständig in Bewegung und das schafft Freiheit und fördert gewissermaßen die Kreativität.

Diese Kommentierung ist wieder so schön, dass ich kurz davor bin, einen Bildschirmschuss zu machen. Diesen drucke ich aus und hänge ihn an meine Ansteckwand aus Kork. Außerdem werde ich ihn über meinen Piep verbreiten und, versehen mit einer Unterschrift, an all unsere Fanatiker aus dem Zwischennetz verteilen.
Küüüüühl!!! 😎