Lieber Werner,
die Wogen schlugen ja auf nicht nur auf Steem bezüglich des Topthemas der Woche ziemlich hoch. Ich habe mir richtig Zeit genommen und viele Beiträge und Kommentare zu dem Thema durchgelesen, und mir auch bewußt für diese Antwort hier Zeit gelassen - auch um einfach mal wieder etwas gelassener zu werden.
Du schreibst, daß Du in Hanau auf der Demo eine freundliche Stimmung vorgefunden hast. Ich selbst war leider nicht auf der Demo in unserem Städtchen, die es auch schon gab, und habe es somit verpasst, mir vor Ort mein eigenes Urteil zu bilden.
Grundsätzlich bin ich der Meinung, daß 98% der Menschen von Grund auf gutmütig sind, in Frieden leben wollen und keiner Fliege etwas zu Leide tun können. Daher sollte mich auch die freundliche Stimmung nicht überraschen, die du beschreibst. Da die Menschen grundsätzlich gut sind, können sie sich auch nicht im Traum vorstellen, zu welche bösen Taten die restlichen Prozent fähig sind. Um ehrlich zu sein, ich konnte es mir früher auch noch nicht vorstellen.
Wie du weißt, verbringe ich sehr viel Zeit draußen in der Natur. Das war nicht immer so. Ich habe allerdings die Natur zu schätzen gelernt und ein anderes Verhalten, als ein naturfreundliches und umweltschützendes käme mir gar nicht mehr erst in den Sinn. Wäre es mir im Grunde eigentlich auch nie gekommen.
Zudem bin ich auch ein schon etwas älteres Semester und habe schon so manches miterlebt. Gut kann ich mich noch an die Angst erinnern, die ich als Kind hatte, wegen des sauren Regens. Glücklicherweise ist der Wald nicht untergegangen. Und wird er auch nicht. Die Angst und Panik vor der Klima-Apokalypse würde ich den Menschen so gerne nehmen, denn auch sie wird sehr sicher nicht eintreten. Angst ist ein schlechter Ratgeber heißt es so schön im Volksmund. An diesem Punkt setzte stets meine Kritik an der Bewegung an. Und hier kommen auch die 2% von oben ins Spiel, die die Angst der 98% geschickt zu nutzen wissen. Für ihre ganz eigenen Ziele, die, so fürchte ich, leider so gar nicht die guten Ziele, der an sich von Grund auf guten Menschen sind.
Leider scheint das zwischenmenschliche Klima in unserem Land nachhaltig geschädigt worden zu sein. Über gewisse Themen scheint man fast nicht mehr sprechen zu können. Zu schnell werden Begriffe verwendet, die sofort die Schotten dicht machen läßt. Ohja, ich habe da durchaus auch schon die falschen Formulierungen verwendet. Letzte Woche auf Steemit z.B..
Das jetzt verabschiedete Klimapaket wird den Planeten wohl eher nicht retten. Wohl aber mich ein Stückchen weiter in die Armut treiben. Mein Befürchtung ist, daß die Apokalypse nicht im Klima, sondern im Geldbeutel stattfinden wird. Und nicht nur in meinem.
Ein langer und ernsthafter Text von mir, so wie ich ihn in der Kneipe üblicherweise nicht mache. Aber nach Feierabend geht das hoffentlich mal. Es war mir ein Bedürfnis, das mal gesagt zu haben.
Ganz deiner Meinung, außerdem (@gaich hat da ein "Klingeln" in mir ausgelöst) wenn ein Menschen(klima)wandel in Richtung Menschlichkeit statt fände, speziell bei den "Großen" - viele Probleme würden sich lösen. Man stelle sich große Konzerne vor, die als oberste Priorität Menschlichkeit haben!
Ok, liegt nicht in meiner Hand - "die" kann ich nicht ändern, meine Einstellung aber schon. Irgendwann finden die "Großen" niemanden mehr, der ihre Drecksarbeit erledigt. One day...
Schön wär's! Aber ein Umdenken muss so oder so her. Da sind wir uns ja auch alle einig. Und Menschlichkeit ist doch eine schöne Ausrichtung. One day...
Ist nicht das, was wir als Armut wahrnehmen, ganz schön weit von dem entfernt, was etwa auf den Bahamas abging bei Dorian?
Wer ist wir? Du bist Du, und ich bin ich.
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Unglück (die Armut) ist doch so nah - Thema Obdachlosigkeit in D.?
Gibt es nicht immer einen, der ärmer ist als man selbst?
P.S.:
Ich mag es grundsätzlich nicht, wenn es Menschen nicht gut geht. Da ist es mir echt egal, wo das ist.
Ich glaube immer noch an das gute im Menschen, wenn es einem manchmal auch echt schwer gemacht wird.... ;-)