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RE: Bewusstseinsveränderung auf gesellschaftlicher Ebene

in #deutsch6 years ago (edited)

Sehr interessanter Beitrag! Gerade Remarque und Hesse habe ich viel gelesen. Habe alle Werke Hesses daheim und auch fast alle von Remarque. Über Remarque habe ich sogar meine Abschlussarbeit geschrieben. Von daher war ich von deinem Beitrag sofort angefixt ^^

Es ist halt alles eine Frage der Semantik. Immer wieder stoße ich darauf, dass es eben nicht so einfach ist, zu bestimmen, was z.B. Liebe ist. Oder Gott. Es wird uns so lange vorgekaut bis wir die Bedeutung übernehmen. Dann suchen wir aus Bequemlichkeit nur noch einen Grund dafür, warum es mal sinnvoll war, diese Bedeutung zu übernehmen. Erst wenn wir anfangen, vorher unser eigenes Herz zu befragen, werden wir wissen, ob wir diese Bedeutung wirklich übernehmen möchten.

Meine Überlegung ist, dass wir alternativ auch Wissenschaften zu Hilfe nehmen können. Dann aber unbedingt mit dem Wissen im Hintergrund, dass das, was sie uns mitteilen nicht die ultima ratio ist, sondern jederzeit durch eine neue Entdeckung abgelöst werden kann.

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"Habe alle Werke Hesses daheim und auch fast alle von Remarque. Über Remarque habe ich sogar meine Abschlussarbeit geschrieben. Von daher war ich von deinem Beitrag sofort angefixt ^^"
Haha, voll gut :D.

Meine Mutter hat Remarque glaube sehr gemocht. Hatte jedenfalls mehrere Bücher von ihm im Schrank und ab und an darüber gesprochen, wie sie seine Bücher mochte. Heutzutage ließt sie allerdings kaum noch und ich selbst habe nur den Klassiker "Im Westen nichts Neues" gelesen.
Bei Hesse dann wieder mehr jayyy, auch ein, zwei Biographien. Manchmal wirklich verzaubert.

"Es wird uns so lange vorgekaut bis wir die Bedeutung übernehmen."
Oder: Beständig so vage und ausgedehnt gehalten, dass Worte mehr aus einem Gefühl heraus (oder in bildlicher Vorstellung) benutzt werden, als konkret etwas bezeichnen zu wollen.

"Dann suchen wir aus Bequemlichkeit nur noch einen Grund dafür, warum es mal sinnvoll war, diese Bedeutung zu übernehmen."
Rationalisierungen, im Kopf :).
"Erst wenn wir anfangen, vorher unser eigenes Herz zu befragen, werden wir wissen, ob wir diese Bedeutung wirklich übernehmen möchten."
Da triffst du in meinen Augen voll ins Mark. Im Herz - nicht im Kopf -, wie es vom kleinen Prinzen so schön heißt.

"[Wissenschaften] mitteilen nicht die ultima ratio ist, sondern jederzeit durch eine neue Entdeckung abgelöst werden kann." und unbedingt wieder das Herz mit einbeziehen :).

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