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RE: Ich will das alles nicht mehr sehen

in #deutsch5 years ago

Heftige Sache die du da erlebt hast, sowas vergisst man nicht.
Ich mein ja auch früher war die Welt noch brutaler.
Die Statistik zeigt es auch ganz eindeutig, nie war es so friedlich.
Die Meinungsmache und die Verbreitung sind aber rekordverdächtig.
In einen Bericht aus Sachsen hab ich gehört, dass in einer Schulklasse 1/4 der Kinder nicht mit in ein KZ durften wo aus Anne Frank vorgelesen wurde.
Die Begründung: Den erbosten Eltern war die Berichterstattung zu einseitig.
Da fällt mir nichts mehr ein aber zum Glück sind die meisten Kinder friedlich und ganz anders eingestellt.

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Mir entgeht der Sarkasmus in deinem Kommentar nicht. Gleichzeitig zeigt mir die Wahl dieses Stilmittels, dass du überhaupt nicht verstanden zu haben scheinst, worum es in diesem Beitrag geht.

Selbstverständlich sind "blanke Zahlen" in Statistiken und (sofern überhaupt möglich) sachliche Geschichtsvorlesungen nicht nur gestattet, sondern äußerst wichtig, um sich eine eigene Meinung zu bilden. Wenn aber diese Informationen inclusive vorgefertigter Meinungen, Beurteilungen oder Aspekten, die zu solchen führen müssen, geliefert werden, ist das weder korrekt noch sachdienlich.
Herrje. Um beim KZ-Beispiel und Schülern zu bleiben: Theoretisch darf ich doch nicht mal sagen "Schaut, hier wurden Tausende umgebracht. Das war sehr böse!" Ich darf den Kindern nur durch vielfältige Informationen dabei behilflich sein, durch Denken selbst zu diesem Urteil zu gelangen. Und dabei ist tatsächlich zu beachten, in welchem Alter Denkleistungen zu bestimmten Themen entwicklungspsychologisch überhaupt schon möglich sind.

Die Medien, zumindest die öffentlichen Anstalten, bemühen sich immer noch rein sachliche Nachrichten zu senden.
Private Gazetten und ich natürlich auch, müssen das nicht.
Es ist wohl heute so, dass sich viele ihre Nachrichten aussuchen, immer die, wo auch ihre Meinung unterstützt wird.
Dieses Phänomen ist wohl Teil unseres Individualismus und der Filterblasen.
Die Kinder müssen Unterschiede zwischen Meinungsmache und neutrale Berichterstattung so früh wie möglich beigebracht bekommen.
In meinem Beispiel vom KZ ging es mir eher um die Eltern, wie kann man ein KZ auch im positiven Licht sehen.
Die Kinder sollten im Idealfall anschließend Fragen stellen und hoffentlich kompetente Antworten erhalten.

Die Kinder müssen Unterschiede zwischen Meinungsmache und neutrale Berichterstattung so früh wie möglich beigebracht bekommen.

Hundertprozentiges Einverständnis! Und sie müssen die Kompetenz erwerben, entscheiden zu können, welche der genannten Quellen, auch unter eigenständiger Suche nach weiteren Informationen, zur Bildung einer eigenen Meinung geeignet sind, welchen sie nicht vertrauen und, dass sie eben nicht alles Vorgekaute blind übernehmen dürfen.

Private Gazetten und ich natürlich auch, müssen das nicht.

Das stimmt, wir MÜSSEN nicht sachlich und objektiv sein. Ist auch nicht einfach in einer Zeit, in der dies auch vielen "öffentlichen Anstalten" und überregionalen Zeitungen nicht durchgängig gelingt.
Dennoch erweist es sich immer wieder, dass das Bemühen um Sachlichkeit eher konfliktfreie Problemlösungsansätze bewirkt. So auch in diesem Dialog. Ich bedanke mich in Bezug auf das KZ-Beispiel für die Aufklärung eines Missverständnisses, die du in dieser Form sicher nicht geschrieben hättest, wenn ich dir verbal an die Gurgel gesprungen wäre - wovor ich mich knapp selbst disziplinieren konnte, weil ich mich natürlich nicht gegenteilig zu dem, was ich kurz zuvor propagiert habe, verhalten will... ;-)