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RE: Bananen und Schafe

in #deutsch4 years ago (edited)

Ich änderte es nur, weil "Leugner" eine eindeutig negative Konnotation hat und ich damit die Diskussion letztlich unnötig verschärft hätte. Das ist aber nicht mein Ziel.

Das heißt aber keineswegs, ich nähme das Gros der "Bezweifler" als reflektierende, hinterfragende Skeptiker (mit soliden naturwissenschaftlichen Kenntnissen) wahr. Mein Eindruck ist, dass viele schlicht aus prinzipiellen Gründen gegen alles sind, was die "Mainstrem-Presse" schreibt. Würde die Mehrheit der Wissenschaftler, und mit ihnen die Presse, einen hauptsächlich menschenverursachten Klimawandel bestreiten, wären zahlreiche "Bezweifler" womöglich stattdessen glühende Verfechter dieser Theorie. ("Die Mainstream-Presse will uns weis machen, der Mensch habe nichts mit dem Klimawandel zu tun, aber nicht mit uns, wir lassen uns nicht für dumm verkaufen!" Ich seh's bildlich vor mir). :)

Wobei ... nein, es ist nicht allein die Ablehung der Medien. Der zweite Grund, weshalb viele Menschen es gar nicht gerne sehen, für den Klimawandel mitverantwortlich zu sein, ist die Tatsache, dass sich daraus ja Handlungsbedarf ergibt. Und der Mensch ist eben von Natur aus faul (ich weiß, wovon ich rede, bin selbst Mensch) - am wohlsten fühlt er sich immer genau dann, wenn er alles exakt so tun kann, wie er es immer tat und nichts ändern muss - ein Gewohnheitstier, wie es im Buche steht.

Ich will damit nicht sagen, es gäbe keine Skeptiker, die ohne sonstige Motive, sondern einfach nur von wissenschaftlicher Neugierde getrieben und aufgrund der ihnen vorliegenden Daten andere Schlussfolgerungen ziehen als die Mehrheit der Wissenschaftler, die sich mit dem Thema befassen.
Ich teile ihren Standpunkt nicht - sorry, ich muss hier einfach klar Stellung beziehen - aber es stimmt auch nicht, dass ich irgendjemandes Meinungsfreiheit beschneiden wollte oder den Dialog verweigerte. Letzteres tue ich allerdings dann, wenn jemand mit "Diese gekauften, dummen Wissenschaftler, ohne jede Ahnung ..." oder ähnlich beginnt und es einfach nicht schafft, seine "alternative Meinung" frei von Beleidigungen und Herabwürdigungen aller Art zu äußern - ich nenne jetzt mal keine Namen ...

Dazu kommt noch, dass eine beachtliche Anzahl an "Bezweiflern" eine unglaubliche Menge an Zeit und Energie in diese Online-Klimadiskussionen steckt, die ich selbst eigentlich gar nicht habe (ich würde stattdessen lieber den ein oder anderen Artikel posten, wozu ich derzeit ohnehin kaum komme). Manchmal beginne ich in solchen ellenlangen Dialogen dann ganz bewusst, meine Kommentare upzuvoten - sozusagen als "Entschädigung" für den enormen zeitlichen Aufwand. :)
Deshalb gehe ich nur noch sehr punktuell auf dieses Thema ein: (Natürlich) unter eigenen Posts, manchmal, wenn ich getagged werde, oder unter Posts von Freunden, wie z. B. @freiheit50, die ich schon lange genug kenne, um zu wissen, dass eine Diskussion respektvoll und freundschaftlich verlaufen wird.