📷 "Wie gewonnen so zerronnen", ein Sprichwort, das auch für die Strandaufspülung, z.B. auf Sylt, oft genug zutrifft. 📷

in #deutsch4 years ago (edited)

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Dieses Bild zeigt, wie ein Sand/Wassergemisch aus dem Meer gepumpt und auf den Strand gespült wird.

Die Sturmfluten der Winter- und Frühjahrsstürme nagen mehr oder weniger an der Küstenlinie, besonders wenn diese zur Hauptsache aus Sand besteht. Um den Landverlust möglichst aufzuhalten bedient man sich unter anderem auch der Strandaufspülung. Für 2019 waren 1,2 Millionen Kubikmeter Sand, auf einer Länge von 5 km bei den exponierten Orten: List, Kampen, Westerland und Hörnum vorgesehen.
Bei der Strandaufspülung wird etwa 10 km vor der Küste Sand mit einem Saugbaggerschiff aus dem Meer aufgenommen. Das Schiff fährt bis auf ca. 2 km an die Küste heran und koppelt an eine, von dort bis zum Strand, verlegte Rohrleitung an. Durch diese wird mit ca. 7 bar ein Sand /Wassergemisch auf den Strand gepumpt. Das Wasser läuft ab und der Sand wird mit Bulldozern (im Hintergrund) verteilt.

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Das Saugbaggerschiff, ca. 2 km vor der Küste, an der Dükerposition (Andockstelle - Rohrleitung)

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Das Wasser läuft ab, der abgesetzte Sand wird verteilt, und die immer hungrigen Möven finden eine reich gedeckte Tafel vor

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und sie bedienen sich an dem Kleingetier im Sediment

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Im Hintergrund rechts vor der Düne sieht man die mächtige Rohrleitung, und den dunklen Schwall des heraus gepumpten Wasser/Sandgemisches

Die Methode der Strandaufspülung ist aufwendig, wird aber häufig an der Nordseeküste eingesetzt, weil sie sich als wirkungsvoll erwiesen hat, besser als Buhnen und Tetrapoden. Das Leidige ist, daß man nach jeder stärkeren Sturmflut diesen Vorgang wiederholen muß und das geht in die Millionen.
Wenn der von See kommende Wind stärker, und das zu erwartende Hochwasser deutlich höher ausfallen wird, sind schon einfache Vorsichtsmaßnahmen erforderlich

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Die Strandkörbe werden zum Schutz an die Uferdüne heran gezogen. Für die Strandkorbwächter eine nicht unerhebliche Aufgabe.

Diese Bedingungen hat man auf den Nordseeinseln, auch im Sommer, häufig und stellen nichts Außergewöhnliches dar.
Wie es bei einer Sturmflut aussieht, schaurig-schön, kann ich mir in etwa vorstellen, "muß ich aber nicht haben", da die Folgen nicht erfreulich sind.
Verständlicherweise sind normale Bedingungen das, was sich jeder wünscht und das sind auch schöne Bilder:

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Mäßiger Wind, der schon beachtliche Anforderungen an Badende stellt. Es sieht von außen halb so schlimm aus, aber schwimmen ist bei diesem Wellengang sicher nur unter Badeaufsicht erlaubt und dringend einzuhalten.
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Für diese drei waren die Bedingungen genau richtig. Sie feiern ihre erste Surf-Lehrgang-Stunde, genauer das Ergebnis: Sie haben zehn Sekunden auf dem Brett gestanden, bevor die Wellen sie zurück ins kühle Naß holten.

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ich freue mich, daß dir der post zugesagt hat. Danke fürs upvote.

Klarer Resteem von mir.

lieber @lichtblick vielen Dank fürs Voten und den Resteem.


Hey @jochenpaul, here is a little bit of BEER from @gaich for you. Enjoy it!

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lieber @gaich, vielen Dank für das BEER

Hab Dank für den äußerst informativen Post und die herrlichen Fotos!

Ich freue mich, daß dir als Hobbyfotografin meine Bilder gefallen haben. Danke auch für deinen aufmunternden Kommentar.

Vielen Dank für diese kurze, dennoch sehr interessante Darstellung der Strandaufspülung. Das ist ein unermüdlicher Kampf gegen die Gewalten der Natur, dem sich nicht nur die Sylter regelmäßig stellen.
Tolle Fotos! Kommst du von "hier oben"?
Liebe Grüße,
Chriddi

Liebe Christiane, ich komme nicht von"hier oben", aber es zieht mich, die ganze Familie, immer wieder dahin. Angefangen mit Föhr, Amrum, danach einige Ostfriesische Inseln, auch einmal Texel und dann etwa 40 mal Sylt, überall ist mir der Küstenschutz begegnet, im vollen Gange, direkt dabei, eben auf Sylt. Gerade lese ich bei @don-thomas, daß auch an Andalusischen Stränden drei mal im Jahr Küstenschutz Maßnahmen ergriffen werden. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ein Zeichen dafür, daß der Kampf gegen die Naturgewalten unverzichtbar ist, auch wenn es kostspielig ist.

Wow! Die nordfriesischen Inseln habe ich (incl. Halligen) auch alle "durch", bei der Quantität der Besuche kann ich als gebürtiges Nordlicht aber definitiv nicht mithalten... ;-)

Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, a) mehrere Male pro Jahr besuchen, b) die "Gunst" der frühen Geburt. Es amusiert mich, wenn Freunde fragen, wie kann man nur immer am gleichen Ort Urlaub machen. Sicher hat es was für sich viel in der Welt rum zu kommen. Aber wir freuen uns alle Jahre wieder gut 100 Leute zu treffen, die das gleiche lieben. Mittelpunkt des Ganzen ist das Volleyballfeld. Da ist immer was los, wenn man sieht, wie die süßen Kleinen von vorgestern den Alten die Bälle um die Ohren hauen (aber doch ab und zu das Nachsehen haben). Und dann die schönen Strandfèten (Feiern, Partys) unvergeßlich bei Regen und Sturm.

Für eine ansehnliche Sandburg braucht man wohl diese Strandaufspühlung.
Mit 1,2 Millionen Kubikmeter Sand kann man schon gute Bauwerke erstellen.
Danke für deinen schönen Bericht und die Bilder.
Viele Grüße.

Lieber @chruuselbeeri, du hast es mal wieder auf den Punkt gebracht. So ne Schipp Sand braucht man natürlich für ne Sandburg. Vielen Dank für deinen auflockernden Kommentar.

 4 years ago  Reveal Comment