lieber Chapper,
das stimmt natürlich gerade als ALG2-Empfänger darf man nichts haben (unter gewissen Umständen sollte man sich natürlich gerade dann selbständig machen dürfen...bis zu einem gewissen Grad)
aber als statistisches Argument (ich verallgemeinere nicht), als rein statistisches Argument macht der ALG2 Empfänger keine Microinvestments geschweige denn weis überhaupt was ein Investment ihm brächte. Ich weis natürlich auch dass in den Jobschmieden (Maßnahmen des Jobcenters) durchaus Akademiker sitzen, die nach Jahren ihre arbeit verlieren oder Studenten die gar nicht erst eine Arbeit bekommen. Ich weis auch dass es nichts verächtliches ist dort vorübergehend die Disziplin auf zu bringen Bewerbungen zu schreiben. Aber für den Großteil der nichts hat und eine schöne, warme 40m2 Wohnung und 460 Euro Taschengelt plus mögliche Zusätze feiert (da träumen die meisten Azubis und Studenten von und haben 2-3 Jobs um sich das nebst Studium leisten zu können), für den gibt es keinen Grund da raus zu kommen. Die einzige Aufgabe die man hat, ist es einmal die Woche 3 Stunden zur Maßnahme zu gehen. Und wenn man auch nur irgendeinen Grund hat warum man die vorgeschlagenen Stellen nicht will, greift die Regelung der Unzumutbarkeit, was der Hebel der meisten arbeitslosen ist. Pro Bewerbung die man schreibt, bekommt man 5 Euro, pro online Bewerbung 3 Euro. Da hält Steemit nicht mit.
Als ALG-2 sollte man also unter allen Umständen erstmal aus dem ALG-2 raus bevor man überhaupt an Investments denken sollte. Wenn man schon einiges investiert hat und überhaupt nicht liquide ist, plötzlich aber arbeitslos wird, dann ist man natürlich gezwungen die ganzen Investments zu liquidieren und davon zu leben. (Natürlich ist hier der Dreck von dem der Staat und die Banken profitieren ausgenommen, Bausparverträge und ähnliches).
Es gibt Fälle für die ich dir eingeschränkt zu stimme. Natürlich ist man dann per Definition auch nicht frei, das stimmt schon. Kinder, Familie, Urlaub, Hobbies all das ist dann nur schwer realisierbar.
Es ist schon ein ziemlich beknacktes System. Letztlich werden die Leute dahingebracht unmündig zu werden und zu bleiben. Ein paar mehr Freiheiten etwas selbst auf die Beine zu stellen, würde bei vielen wahrscheinlich schon ungeahnte Ressourcen freisetzen, aber wenn man auf "bequemen" Low-Level gehalten wird und alles schwerer ist, als sich damit abzufinden, dann sieht es eben eng aus.
Dass man da natürlich mehr Geld als bei Steemit macht ist schon ne Wucht.
In keinster Weise nachhaltig das Ganze.
Grüße