Arm oder Reich - das ist hier die Frage

in #deutsch5 years ago (edited)

Wann immer eine Statistik über das Einkommen und eine Befragung verglichen wird, kommen eigentlich zwei Dinge deutlich heraus:

  • A) Alleinerziehende sind wortwörtlich arm dran,
  • B) Viele Reiche und Wohlhabende glauben, dass sie lediglich (allenfalls gehobene) Mittelschicht sind.

An B) ist sicherlich der Nachbar-Effekt Schuld: Wer Geld hat, wohnt oft in einer Gegend mit Leuten, die Geld haben. Man hält sich also für Mittelschicht, weil man das Mittel in der Umgebung darstellt. Die kleine Villa ist ganz normal. Vor allem, wenn man die "Ghettos" der Mietskasernen oder gar Hartz-4 Viertel meidet.

Was A) betrifft, brauche ich wohl nichts zu sagen.

Doch was macht der Ferne Osten? Sind die armen Bundesländer immer noch arme Schlucker? Bei den Steueraufkommen ist da kein Zweifel, doch wie sieht es mit dem persönlichen Einkommen aus? Wie bei Lebenshaltungskosten? Im Osten ist es doch billiger, oder? Also ist man doch gleich dran?

Für die letzte Frage gibt es das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen.

OstWestVergleich.jpg

Wie man unschwer erkennen kann, gibt es auch nach der Einberechnung der lokalen Kosten immer noch einen Unterschied von 10 Prozentpunken um das Netto-Mittel herum. Und gerade im niedrigen Bereich macht es sich ja besonders bemerkbar, ob man 100€ mehr hat oder nicht.

Und dann kann man als Wohlhabender auch noch mehr und günstiger "von der Steuer absetzen", so dass real noch mehr zurück bleibt.
Der Osten hat immer noch einen langen Weg vor sich.

Und euch schockierten Amtsrichter-Pärchen (aus einer Studie des Vorjahres) sage ich: Ja, ihr seid Oberschicht, nicht mittlere Mittelschicht! Auch wenn alle anderen Richter noch mehr verdienen als ihr! Gerade ihr als Richter solltet Armut doch kennen, also vergleicht euch mal mit denen.

Quelle und weitere Auswahlmöglichkeiten hier

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Da kommt mir der Besuch eines Kommilitonen aus der "Mittelschicht" in den Sinn, dieser Kommilitone bevorzugt es drei Mal im Jahr in den Urlaub zu fliegen, spontan mit dem Auto nach Berlin oder Rom zu fahren. Dazu die Frage warum ich bei der Stadt wohne und mir keine Wohnung gekauft habe, es wäre doch langfristig besser...

Tja, der Schock wenn man aus dem Villenviertel ins HartzIV Viertel kommt war groß, es hatte Gründe warum ich ihm empfohlen habe die Ubahn zu nehmen und nicht mit dem Auto zu kommen - heute hier, morgen schon in Weißrussland.

Den meisten in der Oberschicht dürfte nicht klar sein das man mit 2000 Euro Netto im Monat schon nicht mehr zur Mittelschicht gehört - zumindest als Singlehaushalt. Und ab 3000 Euro Netto schon zu den oberen 10%.

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