„Fleischesser vs. Veganer“-Kontroverse. Meine Meinung

in #deutsch7 years ago (edited)

Alles, was ich hier schreibe, ist meine eigene Wahrnehmung. Die
kann so wie jede andere getrübt sein. Doch eine andere hab ich
gerade nicht zur Hand, sorry :P!

Ich persönlich finde es verdammt wichtig, auf unsere Welt acht zu geben! Logisch, wo wollen wir hin wenn wir sie immer mehr zerstören? Ich glaube mittlerweile sollte jedem, oder zumindest einem riesigen Teil klar sein, dass die Fleischindustrie Unmengen an Ressourcen verbraucht! Das trägt zur Zerstörung unsere Erde bei und quält schrecklich viele Lebewesen auf brutalste Art und Weise. Ich weiss diese Sätze provozieren. Doch ich finde es auch ehrlich und dies ist mir wichtig. Mir ist bewusst das die Meinungen hier auseinander gehen und ich sehr absolut schreibe. Aber es sind nun mal Fakten ;).

Fakt ist aber auch das genau solche Sätze bei Fleischessern nicht unbedingt wie Musik in den Ohren klingt und sie sich schnell angegriffen fühlen! Was ich durchaus verstehen kann. Bei mir hätte es auch nicht ein positives Gefühl ausgelöst. Denn die Botschaft die ich dahinter höre ist: „Du bist schuld, dass unsere Welt den Bach runter geht!!“ Ich denke niemand der Gefühle und ein Ego besitzt sagt dann: „Ahh ohh ja, Scheisse, ab morgen lebe ich vegan!"

Und genau da liegt der Fehler, den ich bei vielen Veganern heraushöre. Mich stört es das vegane Menschen oft implizieren, dass sie über Fleischessern stehen und ein bedingungsloser Veganismus die einzige Möglichkeit ist, ein guter Mensch zu sein. Natürlich stimmt das nicht!

Auf der anderen Seite stehen stur die Fleischesser, welche ebenfalls kein bisschen auf die Veganer zugehen. Nein, stattdessen erfinden sie laufend fadenscheinige Argumente um ihren Fleischkonsum rechtzufertigen. Wie zum Beispiel: „Pflanzen haben auch Gefühle“ oder ähnlichen Bullshit. Etwas was ich auch ständig aufschnappe, sind diese ultra nervigen Flachwitze über Veganer. „Haha, der Typ macht was für unseren Planeten, was für ein Vollidiot!“ Ausgesprochen geistreich, nicht?

Es fehlt an Offenheit und Verständnis - Auf beiden Seiten

Das Problem, wie ich es sehe, liegt in dem wie die meisten von uns aufwachsen. Der Konsum von tierischen Produkten ist etwas ganz normales für unsere Gesellschaft. Es wird uns sogar gesagt, es sei sehr gesund und wir würden es brauchen. Ist das wirklich so? Mir war als ich klein war, lange nicht bewusst das Fleisch ein Tier ist oder eher mal war! Ich denke die meisten Menschen könnten selber kein Tier schlachten und zubereiten. Und das ist der Punkt, die Salami im Laden hat nicht mehr viel zu tun mit einem Schwein. Also setzen wir wahrscheinlich das Fleisch im Supermarkt nicht mehr bewusst mit einem Tier in Verbindung, welches dafür sein Leben lassen musste.

Könntest du ein Tier schlachten?

Ich finde es wichtig bei dieser Ernährungsfrage eine bewusste Entscheidung zu treffen. Egal in welche Richtung sie geht. Ausser du willst Menschen essen, das ist böse. Bitte iss keine Menschen ;P! Sei dir bewusst was du isst und wie es schlussendlich auf deinen Tisch gekommen ist.

Aber hey, du bist ein freier Mensch! Es gibt so viele Wege um einen positiven Einfluss auf unsere Welt zu nehmen. Tolle Artikel auf Steemit veröffentlichen zum Beispiel :P. Nicht jeder muss Veganer werden. Zudem wird es wahrscheinlich eh bald Fleisch aus dem Labor geben, welches identisch ist zu dem „tierischen“ Fleisch von heute - nur billiger. Damit würden diese Diskussionen wohl ihr Ende nehmen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Ich wünsche mir, dass wir Menschen mehr auf einander zugehen und versuchen uns gegenseitig wirklich zu verstehen. Anstatt die andere Partei davon zu überzeugen, dass sie falsch liegt. Machen wir die Welt zu einem schöneren Ort. Zusammen!

Ps. Würde mich interessieren, was du dazu zu sagen hast! :)

Liebe Grüsse
Jess

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Es gibt keine Kontroverse zwischen Fleischessern und Fleischverweigerern, für beide ist genug da.
Es gibt nur eine ideologische, pseudoreligiös aufgeladene Kontroverse zwischen Menschengruppen, von denen beide meinen, die Wahrheit gepachtet und von "Mutter Gaja" bzw der Evolution gesegnet zu sein.
Oder simple, denen geht es nicht ums Essen, denen geht es um Kontrolle, um Macht.

Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und deinen fetten upvote! :D Ich schätze dies sehr.

Zum einen gebe ich dir Recht, dass es momentan noch genügend Ressourcen gibt. Die Frage ist aber, wie lange noch und wie fair werden sie verteilt?

Und ja klar geht es hier um Macht! Schliesslich ist Macht ein Kernbestandteil von allen Auseinandersetzungen. :)

Lg Jess

Volltreffer!

Geiler Beitrag, danke! Du sprichst mir aus der Seele. Dafür gibt es ein Resteem von mir.
Gelegentlich esse auch ich Fleisch. Ich bin mir aber immer dessen bewusst, dass es ein lebendiges Wesen war, welches sein Leben lassen musste, damit ich es essen kann. Ich bin dem Tier aber immer dankbar dafür. Eigentlich brauchen wir das nicht. Wer sich mit dem Menschlichen Körper mal ehrlich befasst, wird auch an jeder Ecke und kannte feststellen, dass unser Körper nur in Ausnahmefällen für Fleischkonsum ausgelegt ist.
Liebe Grüße

Heii danke dir vielmals, sehr schön zu hören! :) Und nochmal ein fettes Danke für den Resteem!!

Absolut, finde deine Einstellung super. :D Schön das du so einen bewussten Umgang mit Fleisch hast.

Lg Jess

Vegetarier sind die besseren, toller Artikel.
vielen dank
https://dtube.video/#!/c/steemitfan

Danke, aber das ist genau das Gegenteil von meiner Aussage! ;)

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Ein sehr spannender und authentischer Artikel.
Ich finde es klasse, mit welch offener Art du darüber sprichst und vor allem, wie direkt. Gefällt mir sehr gut und ich finde, du triffst es ziemlich auf den Punkt.

Schön, freut mich sehr zu hören! :D Danke für deinen Kommentar.
Da es ein Ziel von mir ist, möglichst ehrlich zu schreiben, höre ich so eine Rückmeldung gerne! :)

Lg Jess

das ist ein super Artikel, dem ich nur zustimmen kann. Toll geschrieben. Die meisten Vegetarier und Veganer erwarten Toleranz. Das kann man nur erwarten, wenn man selbst dann auch tolerant ist.
Außerdem verändern sich gerade sehr viele Menschen und mit Druck hat man noch nie viel erreicht. Ich stelle in meiner Heilpraxis fest, dass immer mehr Menschen wenig Fleisch essen oder ganz darauf verzichten wollen.
Manche brauchen einfach nur eine Anleitung, was Sie anstelle essen können und ein paar kreative Tipps. Damit hilft man den Leuten mehr als eine Moralpredigt zu halten. Die Frage ist außerdem wie mit allem im Leben. Was ist schon richtig und was ist falsch..... LG meine Resteem hast Du....

Danke dir :)! Ja genau, du sprichst einen guten Punkt an. Ich bin auch der Meinung, dass viele meinen, ohne tierische Produkte kann man keine leckeren und vielseitige Gerichte zubereiten. Das nehme ich zur Inspiration , hier mal ein paar Rezeptideen zu posten. Danke dafür :).

Lg Jess

das ist eine super Idee mit den Rezepten. Ich hole mir zum Beispiel viele Inspirationen von Attila Hildmann

Ich esse fast nie Fleisch. Ich bin aber nicht aus Prinzip Vegetarier. Was Du ansprichst, ist, sich eine Ideologie zuzulegen und danach das eigene Leben auszurichten, und genau das ist ein Problem (nicht nur, was Essen betrifft).
Meine Tochter ist Veganerin. Ich staune nur, wie sie das durchhält; es macht vieles sehr kompliziert und erscheint mir ziemlich extrem. Obwohl auch sie gute Gründe anführen kann (Künstlichkeit der Milchproduktion; Schlachten von männlichen Tieren, Dauer-"Schwangerschaft" der Kühe usw.).

Da kann ich dir nur zustimmen. Ich mag den Gedanken von starren Prinzipien auch nicht. Ich will schliesslich in jedem Moment frei entscheiden können.

Richtig toll lebt sie vegan. Ich muss noch sagen, dass ich es nicht extrem oder schwer finde. Vor allem nicht in Deutschland. Es gibt so viele Alternativen, man muss sie nur kennen und sich Neuem öffnen wollen. :D

Lg Jess

Hallo Jess, sehr guter Artikel und dadurch sehr stimmig, daß es "religionsfrei" ist. Ich lasse jeden handeln, wie er mag und wie es seinem momentanen Stand an Bewußtheit entspricht. Ich liefere meine Argumente und Ansichten. Und gut. Diese Haltung wird im Endeffekt mehr bewirken können als ein "richtiges" Konzept zu vertreten und damit genau dem Vorschub zu leisten, was ein Teil unseres Elends ist: divide et impera. - Nebenbei das Traurige und Bösartige: jeder möge mal googlen, wo überall "Menschenfleisch" der normalen Nahrung zugesetzt wird. Man kann nur noch kotzen (Entschuldigung). - Liebe Grüße!

Huch sorry habe deinen Kommentar erst jetzt gesehen. Danke dir vielmals! :)

Und what the fuck! Das muss ich gleich schnell googeln. Obwohl dies klingt für mich sehr nach Verschwörungstheorie! ;)

Lg Jess

Guten Abend,
Ich finde pauschale Aussagen sehr schwer. Persönlich lebe ich seit bald 8 Jahren vegetarisch und reduziere dabei systematisch den Konsum tierischer Produkte.
Von alleine spreche ich das Thema ungern an, da ich es jedem selbst überlassen will, was er isst. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass der moderne Fleischkonsum eine Dimension annimmt, die nicht weiter vertretbar ist. Fühle ich mich deshalb besser/ schlechter? Nein! Ich bin davon überzeugt, dass eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Thema stattfinden muss.

Guter Artikel, der mir aus der Seele spricht.
Als ich mit Anfang 20 auch mal eine Zeitlang (max. 2 Jahre) vegetarisch gelebt habe, war ich noch relativ frisch aus dem Elternhaus ausgezogen. Ich hab dann einfach gar nicht erst angefangen, regelmäßig Wurstwaren für mich selbst zu kaufen. Noch heute koche ich mir lieber Fleisch (und Wurstscheiben, wenn doch mal da) in der Suppe, als Zugabe in sonst fast reinen Gemüsesuppen. (Manchmal kommt noch oder statt der Wurst ein Ei dazu.)

An dem, was zur veganen Standardernährung geworden ist, stören mich die langen Transportwege für viele Zutaten und der mit ihrem Anbau verbundene Umweltverbrauch (Quinoa, Avocados, Soja). Wobei ich unumwunden zugebe, daß der Verlust bekannter Gemüserezepte in der deutschen Küche sicher auch der Industrialisierung der Fleischherstellung zu verdanken ist. Ich finde die Konsequenz, wieder mehr zu pflanzlichen Lebensmitteln zu greifen, daher gar nicht verkehrt. Aber da wird auch gerade in Mitteleuropa zu viel industriell hergestellt, so daß der kulturelle Gewinn, die Beschäftigung mit dem Lebensmittel und seiner Zubereitung, zumindest bei (geschätzt) 50% der Vegetarier und Veganer ausbleibt.