Zitate 128 - Tom Woods über «Libertäre Kulturkämpfe» 4/5

in #deutsch5 years ago (edited)

01. April 2019

Zunächst das Video des Vortrages «Libertäre Kulturkämpfe» [4] von Tom Woods [1]:

4/5 - Der Grund für den Wirbel um die Gleichheit

(26:50-31:05)

Now let me say a little something about another cultural war we have. That is against one of the regime's alleged values. The regime says it believes in equality. Haha. If it believed in equality, then it would not say that it lives by a separate set of moral rules than the rest of us. But it loves ideas like equality. Because they can never be attained. Therefore the state can get its tentacles into everything, forever. Because it can never be attained!

Lasst mich jetzt ein wenig über einen anderen Kulturkampf sagen, den wir haben. Dieser geht gegen einen der vorgeblichen Werte der Obrigkeit. Die Obrigkeit sagt, dass es an die Gleichheit glaubt. Haha. Wenn sie an Gleichheit glaubte, dann würde sie nicht sagen (für sich beanspruchen), dass sie nach einer anderen Zusammenstellung von moralischen Regeln lebt als der Rest von uns. Aber die Obrigkeit liebt Ideen wie Gleichheit. Weil sie nie erreicht werden können. Deshalb kann der Staat seine Tentakeln in alles eindringen lassen, für immer. (Gerade) weil sie nie erreicht werden kann!

Even if you could reach absolute material equality, that equilibrium is uprooted the very next moment. As soon as people once again begin to enter into voluntary exchanges that rearrange resources. That was Robert Nozick's (1938-2002) [i] point. So, you have this unattainable goal. That is the reason why the state loves it. That is why the great Melvin E. (M. E. or Mel) Bradford (1934-1993) [j] warned us about this concept. He was a conservative rather than a libertarian, but but a man with very great insight.

Selbst wenn man eine absolute materielle Gleichheit erreichen könnte, wird dieses Gleichgewicht schon im nächsten Moment entwurzelt. Sobald die Menschen wieder anfangen, einen freiwilligen Austausch zu beginnen, der die Ressourcen umordnet. Das war Robert Nozicks (1938-2002) [i] Punkt. Also haben Sie dieses unerreichbare Ziel. Das ist der Grund, warum der Staat es liebt. Deshalb warnte uns der grosse Melvin E. (M. E. oder Mel) Bradford (1934-1993) [j] vor diesem Konzept. Er war eher ein Konservativer als ein Libertärer, aber ein Mann mit sehr grosser Einsicht.

I mean of course you can think of a way in which the concept of equality could be used sensibly. Like equality before the law. But it is almost never used that way and once you begin using it there is no way to bottle it. It begins to be perverted for all kinds of bizarre causes. When I pointed this out on my email list I got a criticism: "Oh Woods! You are exaggerating! People who talk about equality do not believe in absolute equality." Well, then why are you using the word? What do you mean by equality? Less inequality than we have now? What kind of non-rigorous of inane idea is this? You see you do not believe in absolute equality, then what do you believe? If you just want to help the poor, just say that. What does equality have to do with it if you do not believe in absolute equality?

Ich meine, natürlich man können Sie sich eine Art und Weise vorstellen, wie das Konzept der Gleichheit sinnvoll genutzt werden kann. Etwa die Gleichheit vor dem Gesetz. Aber es wird fast nie so verwendet und wenn man es einmal beginnt es zu nutzen, gibt es keine Möglichkeit es in begrenztem Umfang zu behalten. Eher beginnt man damit, es für alle Arten von grotesken Ursachen zu pervertieren. Als ich über meine E-Mail-Liste darauf hinwies, bekam ich eine Kritik: "Oh Woods! Sie übertreiben! Menschen, die über Gleichheit sprechen, glauben nicht an absolute Gleichheit." Nun, warum benutzen Sie dann das Wort? Was meinen Sie mit Gleichheit? Weniger Ungleichheit als jetzt? Was ist das für eine ungründliche oder sinnlose Idee? Sie sehen, Sie glauben nicht an absolute Gleichheit, woran glauben Sie dann? Wenn Sie nur den Armen helfen wollen, sagen Sie das einfach. Was hat die Gleichheit damit zu tun, wenn man nicht an absolute Gleichheit glaubt?

There are philosophers who call for absolute equality. I'm not making that up. Larry Temkin [k] calls for absolute equality. Michael Otsuka (born 1954) [l] does it, too. There are such people. Or my friend Jared Casey (fictional character from the soap opera Passions?) [m] has this wonderful history of political thought in there. You find reference to a female philosopher, Cecile Fabre (born 1971) [n]. She has published a series of papers and books. One of them is called "Justice, Fairness and World Ownership" [o]. I am not quite sure what that means. Then there is a book called "Whose Body Is It Anyway? Justice and the Integrity of the Person" [p]. That is starting to sound little bit ominous. Then, there is a paper called "Justice and the Compulsory Taking of Live Body Parts" [q].

Es gibt Philosophen, die absolute Gleichheit fordern. Das ist keine Erfindung meinerseits. Larry Temkin [k] fordert absolute Gleichheit. Michael Otsuka (geb. 1954) [l] tut es auch. Es gibt solche Leute. Oder mein Freund Jared Casey (fiktionaler Charakter aus der Seifenoper Passions?) [m] hat diese wunderbare Geschichte des politischen Denkens da drin. Sie finden einen Hinweis auf eine Philosophin, Cecile Fabre (geb. 1971) [n]. Sie hat eine Reihe von Artikeln und Büchern veröffentlicht. Einer von ihnen heisst "Gerechtigkeit, Fairness und Welteigentum" [o]. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das bedeutet. Dann gibt es ein Buch mit dem Titel "Wessen Körper ist es überhaupt? Gerechtigkeit und die Integrität der Person" [p]. Das klingt langsam etwas bedrohlich. Dann gibt es ein Papier mit dem Titel "Gerechtigkeit und die obligatorische Entnahme von lebenden Körperteilen" [q].

After all, if it is true that equality is the mission, then we very often see the sort of argument that runs like this. You are not entitled to the things you have. You are not entitled to your attributes. You are not entitled to the luck you may have had. These things ought to be redistributed. You have no moral desert here. These things just came to you. You may say: "But I worked really hard for them." Then they will come back with: *"But you do not deserve your work ethic either. You know that is just something that you are lucky to have. So this idea of "we have to make everything equal" means, that you even get to John Rawls (1921-2002) [r], who could barely bring himself to admit that: "We can keep the family. I guess we do not really need to abolish the family. Even though the family is also a source of inequality."

Schlussendlich, wenn es stimmt, dass Gleichheit die Mission ist, dann sehen wir sehr oft die Art von Argument, die folgendermassen abläuft. Sie haben keinen Anspruch auf die Dinge, die Sie haben. Sie haben keinen Anspruch auf Ihre Merkmale. Sie haben keinen Anspruch auf das Glück, das Sie vielleicht hatten. Diese Dinge sollten neu verteilt werden. Sie haben hier keine moralische Wüste. Diese Dinge sind einfach zu Ihnen gekommen. Sie können sagen: "Aber ich habe wirklich hart für sie gearbeitet." Dann werden sie entgegnen: "Aber Sie verdienen auch Ihre Arbeitsmoral nicht. Sie wissen, dass das nur etwas ist, worüber Sie aufgrund von Glück verfügen." Diese Idee von "wir müssen alles gleich machen" bedeutet also, dass man sogar zu John Rawls (1921-2002) [r] gelangt, der sich nur schwer dazu bringen konnte, das zuzugeben: "Wir können die Familie behalten. Ich schätze, wir müssen die Familie nicht wirklich abschaffen. Auch wenn die Familie auch eine Quelle der Ungleichheit ist."

I am really relieved at that ringing defense of the family. So there are no institutions that cannot be destroyed or perverted in one way or another in the name of implementing so-called equality. And they say: "But Woods, I believe in equality of opportunity, not equality of results." That is what Republicans politician will say they believe in. They will say to you: "If we are going to give people equality of opportunity, we have to redistribute wealth." How do you expect a poor child to have equality of opportunity? Try as you might to put a lid on it, equality takes on a life of its own.

Ich bin wirklich erleichtert über diese eindringliche Verteidigung der Familie (Ironie). Es gibt also keine Institutionen, die nicht im Namen der Umsetzung der so genannten Gleichheit auf die eine oder andere Weise zerstört oder pervertiert werden können. Und sie sagen: "Aber Woods, ich glaube an die Gleichheit der Chancen, nicht an Gleichheit der Ergebnisse." Das ist das, was republikanische Politiker zu sagen pflegen und erklären, dass sie daran glauben. Sie werden zu Ihnen sagen: "Wenn wir den Menschen Chancengleichheit geben wollen, müssen wir Reichtum umverteilen." Wie soll ein armes Kind Chancengleichheit haben? Versuchen Sie so gut Sie können die Sache zu deckeln, die Gleichheit nimmt dennoch ein Eigenleben an.

Equality was used to justify busing kids 90 minutes each way in order to achieve racial balance in schools. What was the result? The schools became war zones. The students hated each other. The local patriotism built around local school systems atrophied. Even the NAACP (National Association for the Advancement of Colored People) [s] declared this to be a stupid and destructive policy that should be immediately discontinued. If you did not predict that that was precisely what was going to happen you are probably not entitled to an opinion on any of these issues.

Die Gleichheit wurde verwendet, um zu rechtfertigen, dass Kinder 90 Minuten mit Bussen in eine Richtung gefahren, um ein ausgewogenes Verhältnis der Ethnien in den Schulen zu erreichen. Was war das Ergebnis? Die Schulen wurden zu Kriegsgebieten. Die Schüler hassten sich gegenseitig. Der lokale Patriotismus, der sich um die lokalen Schulsysteme baute, verkümmerte. Sogar die NAACP (National Association for the Advancement of Colored People, Nationale Vereinigung für die Förderung farbiger Menschen) [s] erklärte dies für eine dumme und destruktive Politik, die sofort eingestellt werden sollte. Wenn Sie nicht vorhergesagt haben, dass genau das passieren würde, haben Sie wahrscheinlich keinen Anspruch auf eine Meinung zu einem dieser Themen.

Equality has been cited as the reason for throwing out standardized tests. It looks like the LSAT (Law School Admission Test) [t] may be next or dumbing down civil service exams to the point where everyone scores a hundred (of 100 possible points). So they could no longer claim that the tests are discriminatory (discrimination or distinction is the only purpose of a test - remark).

Die Gleichheit wird als Grund für den Verzicht auf standardisierte Tests wird angegeben. Es sieht so aus, als ob der LSAT (Law School Admission Test, Zulassungstest für juristische Schulen) [t] der nächste sein könnte oder die Prüfungen im öffentlichen Dienst bis zu dem Punkt zu verblöden, an dem jeder hundert Punkte (von 100 möglichen) erzielt. Dass sie also nicht mehr behaupten können, dass die Prüfungen diskriminierend sind (Diskriminierung oder Unterscheidung ist der einzige Zweck einer Prüfung - Anm.).

The only sense in which equality can be useful is this: "Everyone is equally forbidden to initiate physical force against anyone else." There it is. That is the usefulness of the term.

Der einzige Sinn, in dem Gleichheit nützlich sein kann, ist dieser: "Jedem ist es gleichermassen verboten, körperliche Gewalt gegen andere in Gang zu setzen." Da ist es. Das ist der Nutzen des Begriffs.


[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Thomas_Woods
https://mises.org/profile/thomas-e-woods-jr
[4] Libertarian Culture Wars | Tom Woods. misesmedia YouTube Kanal, 09. Oktober 2018

[i] https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Nozick
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Nozick
[j] https://en.wikipedia.org/wiki/Mel_Bradford
[k] https://en.wikipedia.org/wiki/Larry_Temkin
[l] https://en.wikipedia.org/wiki/Michael_Otsuka
[m] https://en.wikipedia.org/wiki/Jared_Casey
[n] https://en.wikipedia.org/wiki/Cécile_Fabre
https://www.cecilefabre.com
[o] Justice, Fairness, and World Ownership. Cécile Fabre, Law and Philosophy, Vol. 21, No. 3 (May, 2002), pp. 249-273. https://link.springer.com/article/10.1023/A:1015552412506
[p] Whose Body Is It Anyway? Justice and the Integrity of the Person. Céline Fabre, Oxford: Clarendon Press, 2006. https://www.amazon.com/dp/B000QJMCN8/ref=cm_sw_r_tw_dp_U_x_i9pOCb4EC8DP2
[q] Justice and the Compulsory Taking of Live Body parts. Céline Fabre, London School of Economics, Utilitas Vol. 15, No. 2, 2003. PDF-Datei: https://www.cecilefabre.com/uploads/1/3/6/4/13640562/fabre_compulsory_taking.pdf
[r] https://en.wikipedia.org/wiki/John_Rawls
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Rawls
[s] https://en.wikipedia.org/wiki/NAACP
https://de.wikipedia.org/wiki/National_Association_for_the_Advancement_of_Colored_People
[t] https://en.wikipedia.org/wiki/Law_School_Admission_Test


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