Ein verstecker USB-Stick im Notebook oder wie ich Tails "fest" installiert habe

in #deutsch5 years ago (edited)

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Vor kurzem stand ich vor dem Problem das ich gerne das Live-Betriebssystem Tails mit meinem Notebook immer dabei haben wollte. Eine Festinstallation auf Festplatte/SSD ist von den Entwicklern nicht vorgesehen und einen USB-Stick wollte ich auch nicht immer mit schleppen.
Zwar besteht wohl die Möglichkeit die Installation mit Hilfe einer Notlösung zu realisieren, aber das gefiel mir auch nicht so recht. Also habe ich mir was anderes einfallen lassen ...

Ich habe einfach in den freien Mini-PCI Express Slot meines Notebooks einen Mini-PCIe zu USB-Adapter eingebaut und dann dort einen USB-Stick eingesteckt. Um eine Sichtbarkeit im normalen Betrieb zu vermeiden, habe ich zusätzlich einen kleinen Schalter in den Kensington Sicherheits Schlitz eingebaut und zwischengeschaltet.

Was soll ich sagen ? Es funktioniert. Und ein wenig James Bond Feeling kommt bei Bestätigung des Schalters schon auf. :D

(Natürlich könnte man auch andere Live Betriebssysteme installieren oder einfach ein paar Daten darauf verstecken.)

So habe ich das jedenfalls realisiert:

Bevor ich mich an das Basteln gemacht habe, wollte ich erst einmal wissen ob der Adapter und USB-Stick zusammen funktionieren.

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Kleiner Tip: Nicht den gleichen USB-Stick kaufen. Er ist zwar günstig hat aber auch eine saulahme Schreibgeschwindigkeit.

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Da der USB-Stick zu groß war um ihn einstecken zu können, musste ich das Gehäuse entfernen. Weil es nur zusammen gesteckt war, funktionierte dies glücklicherweise recht einfach. Um im Probelauf einen Kurzschluß mit der WLAN-Karte zu vermeiden, habe ich ein Stück Antistatik Folie als Isolierung verwendet.

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Wie man sieht wurde er ohne Probleme erkannt. Yay! :)

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Zuerst habe ich das kleine Metall Blech des Kensington Sicherheit Schlitzes ausgebaut und zwei Kabel an den Schalter gelötet.

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Der Schalter wurde dann mit Heißkleber in das Blech geklebt und beide wieder in das Notebook eingebaut.

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Wie man sieht sollte man hier etwas Sorgfalt walten lassen, es ist ziemlich eng und mein Schalter ist auch nicht ganz gerade. :x

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Nachdem ich die Belegung des USB-Anschluß wusste, habe ich den USB-Stecker entfernt. Natürlich nicht ohne vorher noch die Plus Leitung zu markieren. Sicher ist sicher.

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Die drei Kabel (Masse, Daten +, Daten -) welche direkt wieder zur USB Platine führen und das Schalter Kabel (Plus), wurden dann an den USB-Stecker gelötet.
Da der Einbau unter Umständen etwas fummelig sein kann, können etwas Schrumpfschlauch und die Fixierung mit Heißkleber hier nicht schaden.

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Das andere Schalter Kabel und die drei Kabel des USB-Steckers wurden dann an die USB-Platine gelötet. Auch hier habe ich die Kabel großzügig mit Heißkleber fixiert.

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Um einen Kurzschluss zu vermeiden wurde die USB-Platine in antistatische Folie eingepackt und alles eingebaut.

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Wie man sieht war die Bastelei erfolgreich. Der USB-Stick ist nur sichtbar (und bootbar), wenn man den Schalter betätigt hat. :)

Abschließende Gedanken:

Der Schalter ist bei genauerer Betrachtung natürlich erkennbar, ebenso wie der Adapter im laufenden Betrieb. Auch eine Entsorgung oder Zerstörung des USB-Sticks ist in einer "Gefahrensituation" ist nicht möglich, jedoch ist mein Problem gelöst und mir gefällt diese kleine Spielerei. ;P

Da ich gerne die Persistenz Funktion von Tails nutzen möchte, habe ich mich für einen USB-Stick entschieden. Ein nicht wieder beschreibbarer Datenträger wäre aus Sicherheitsgründen jedoch angebrachter, da hier keine Daten mehr kompromittiert werden können.
Eine Alternative wären hier SATA-DOMs bzw. mSATA-SSDs welche mit Hardware Schreibschutzschalter erhältlich sind. Auch gibt es USB-Sticks mit entsprechendem Schalter. Bei Interesse zu diesem Thema unbedingt die Homepage von Herrn Kleipa anschauen: www.vkldata.com
Wirklich beeindruckend was er zu diesem Thema recherchiert, umgesetzt und aufgeschrieben hat.

Hoffe der Artikel zu meiner kleinen Bastelei war für den ein oder anderen interessant.

Man liest sich,

Tim Schabe

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