Awake (2007) - leicht zu kühler Medizin-Thriller trotz emotional wirkungsvollen Schauspiels

in #deutsch5 years ago (edited)

Der Thriller Awake handelt vom erfolgreichen jungen Mann Clay, der von seinem verstorbenen Vater einigen Reichtum geerbt hat und dessen Geschäfte weiter führt. Zu Beginn handelt der Film hauptsächlich von seiner Beziehung mit Sam in einer reichlich faden Hochglanzinszenierung von New York City. Clay leidet an einer Herzschwäche und wartet auf ein Spenderherz zur Transplantation. Seine Mutter ist etwas eigen und besitzergreifend, weshalb Clay die Beziehung mit Sam vor der verheimlicht.

Schließlich heiraten Sam und Clay, und auch Clays Mutter erfährt von der Beziehung. An dieser Stelle endet glücklicherweise das etwas öde Beziehungsdrama, das mich hier noch gar nicht mitreißen wollte, und die Handlung geht unter anderen Vorzeichen weiter.



Es wird ein Spenderherz gefunden und Clays Operation steht an. Nun informierten bereits Texteinblendungen am Anfang des Films über etwas, das passiert und oberflächlich schon wie der eigentliche Clou des Films wirkt - Clay bleibt wach bei der OP oder schläft zumindest nur halb ein und fühlt alle Schnitte und Schmerzen.

Hier beginnt nun eine sichtlich raffiniertere Form der Inszenierung mit Clays Nahtoderfahrung, in der er sich von seinem Körper auf dem Operationstisch löst und durch das Krankenhaus wandelt. Die Machart davon schien mir reichlich stimmig. Ein Kriminalfall enstpinnt sich, denn offenbar gibt es eine Intrige der Ärzte , die mit Clays neuer Ehefrau Sam gemeinsame Sache machen und zur Ermordung von Sam im Rahmen der Operation ansetzen. Vieles davon wird mit Clay als Beobachter losgelöst von seinem Körper dargestellt.

Eine Besonderheit ist, wie hier der Weg zu einem Happy End, oder zumindest einem halben mit tragischen Beimischungen  gefunden wird. Auch kommt die Polizei noch zum Einsatz, und die Geschichte endet nicht einfach mit einem Horror-Tod im OP-Saal.

Auffallend ist, dass Mittel sehr expliziter Darstellungen chirugischer Details und Arbeitsweisen hier vorkommen, was vielleicht für Zuschauer als besonderer Schockeffekt wirken kann, die diesbezüglich besonders empfindlich sind. Andererseits fand ich dieses Mittel nicht nach Effekten haschend überdosiert. Es fügt sich eher als Nebensache in eine abgerundetere Inszenierung ein.

Nun läuft so Manches in Awake auf eine gewisse Abgerundetheit und Harmonie hinaus. Aber ein bisschen weniger davon zugunsten von gefühlten 20% mehr Spannung hätten diesen Film erst zu einem sehr guten gemacht. Ein bisschen fehlt dafür im Vergleich zu anderen Thrillern, aber auch bei Weitem nicht alles.

Sort:  

Du hast einen Vote von @portalvotes bekommen.