DAX oder andere Indizes shorten vor der nächsten Wirtschaftskrise! Doch wer zahlt meinen Gewinn!?

in #deutsch6 years ago

Dirk Müller und andere Wirtschaftsexperten (die keiner Regierung oder einer Bank angehören) sind ja der Meinung, die nächste Krise kann größer und weit umfangreicher werden, als alles was wir bisher erlebt haben.

Begründet etwa mit der Gefahr eines Zinsanstiegs, der Blase in China, der aktuellen politischen Lage und nicht vergessen den vorgehen unserer Zentralbanken...

Dieser Meinung bin ich auch!

Nun zu meinen Gedankenspiel, zu dem ich gerne eure Meinung wissen würde!

Genauso wie ein Großteil der Börsianer, wette ich langfristig, mit Hebelprodukten sprich Zerifikaten bzw. Hebelzertifikaten gegen die Börse.

Was passiert aber wenn es wirklich kracht?

Wer soll mir meine Gewinne auszahlen? Hinter jeden Zertifikat steckt eine (große) Bank, die es aber auch ziemlich sicher erwischen wird!

Auch wenn man als Trader über einen Broker shortet kann man sich überhaupt nicht sicher sein sein Geld wieder zu bekommen!?

Sind gar wirklich Kryptowährungen die bessere Absicherung!?

Wie seht ihr das? Sagt mir eure Meinungen!

Liebe Grüße und schönen Wochenstart!

FOX.jpg

euer Tradingfuchs

Sort:  

ich bin zwar auch Deiner Meinung, aber den Zeitpunkt für den großen Crash kann halt niemand vorhersagen, auch nicht Dirk Müller. Deshalb halte ich das Risiko von Shorts für zu groß bzw. zu teuer. Mit Shorts bin ich möglicherweise schon pleite, bevor der Crash kommt. Auf Bitcoin oder andere vielversprechende Kryptowährungen zu setzen, finde ich viel aussichtsreicher. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es über kurz oder lang zu einem Run auf Bitcoin kommen und eine sogenannte Milchmädchenhausse einsetzen wird. Dann werden Kryptowährungen in ungeahnte Höhen aufsteigen.

Danke für deinen Input!

Zu deinem Ansatz, mit dem shorten bin ich vorm Crash schon pleite, bin ich voll bei dir!
Derzeit sind die shorts auch nur eine Absicherung für meine anderen Veranlagungen. Also verwende ich sie zur Abwechslung mal für den eigentlichen Sinn und zwar zum absichern.

Das angesprochene Risiko nennt sich Emittentenrisiko. Betroffen sind praktisch alle Wertpapiere wie Aktien, Zertifikate, Staatsanleihen, derivative Produkte in gewissem Sinne auch Devisen. Bei diesen Anlageinstrumenten handelt es sich ja quasi um einen Vertrag oder eine Abmachung mit dem Herausgeber dieses Wertpapieres, dem Emittent. Geht dieser Herausgeber nun pleite kann er den Verpflichtungen dieser Abmachung nicht mehr oder nur noch teilweise nachkommen. Sämtliche Wertpapiere/Abmachungen dieses Herausgebers werden in diesem Moment mehr oder weniger wertlos, da er den daraus resultierenden Verpflichtungen nun nicht mehr oder nur teilweise nachkommen kann.
Ein bisschen anderst sieht das bei Fonds aus. Die Werte die in einem Fonds stecken, müssen als Sondervermögen, also losgelöst vom Vermögen des Herausgebers, geführt werden. Geht der Herausgeber des Fonds pleite, bleiben die Fondswerte bestehen und können liquidiert und das Geld an die Investoren ausbezahlt werden. Ein Fonds kann natürlich auch Wertpapiere mit Emittentenrisiko enthalten, das Emittentenrisiko verschwindet also nicht einfach.
Das Nichteinbeziehen von systemischen und strukturellen Risiken ist wohl einer der weitverbreitetsten "Fehler" in der Investmentlandschaft.

Das Emittentenrisiko besteht übrigens auch wenn es der Wirtschaft gut geht. Das Risiko ist direkt mit dem Herausgeber verknüpft, geht der pleite spielt es keine Rolle ob es der Wirtschaft gut geht oder nicht.

Kryptowährungen sind vom Emittentenrisiko nicht per se ausgenommen. Der Wert einer Kryptowährung hängt sogar indirekt sehr stark damit zusammen.
Ist der Wert und das Funktionieren der Kryptowährung an ein Versprechen eines einzelnen Emittenten gebunden, gilt das gleiche wie bei anderen Wertpapieren auch. (nicht alle Kryptowährungen werden dezentral emittiert)
Bei Dezentral emittierten Kryptowährungen ist die Gemeinschaft der Emittent. Der Wert von dezentralen Kryptowährungen ist also mit der Stärke der Gemeinschaft welche diese Kryptowährung nutzen und stützen verbunden.

Das ganze zeigt, dass es eigentlich wichtig wäre, dass man versteht womit man handelt. Lustigerweise nutzen wir tagtäglich Wertpapiere in Form von Währungen (oder damit Verknüpfte Versprechen) in unserem Alltag, ohne zu verstehen wie das eigentlich funktioniert.

Dem ganzen müsste man vielleicht noch hinzufügen, dass Wert nicht mit Preis gleichzusetzen ist. Wert entsteht durch die Gesamtstruktur des "Produktes". Preis entsteht durch Angebot und Nachfrage und kann einfach in einer Relation zu einem anderen Gut angegeben werten. z.B. xy Euro pro Stück. Wert ist ein komplexes Konstrukt und kann nicht so einfach verglichen werden.