Früher hab ich noch aktiv Musik gemacht, und vor acht Monaten hier auf der Plattform schon mal versucht etwas vor zu zeigen, ohne viel Resonanz.
Warum also nicht nochmal eine Geschichte dazu erzählen ?
Meine ersten musikalischen Produktionsversuche habe ich noch alleine durchgeführt.
Die Songs sind im Proberaum entstanden und die ersten Aufnahmen habe ich gemacht, indem ich einfach eine selbst gespielte Drum Spur auf Kassette aufgenommen habe, um sie dann laut abzuspielen und die zweite Spur (Bass) dazu zu performen und das Ganze dann per Mikro wieder aufzunehmen, wieder abzuspielen, die dritte Spur (Gitarre) drüber zu brazzen, und nochmal das Ganze für den Gesang.
Zu der Zeit kaufte ich mir meinen ersten Drum Computer, DDD1, und durfte im Wohnzimmerstudio eines Kollegen alle fünf Songs, mit den auf Sequenzer umgewandelten Drums, auf seinem Achtspürer einspielen und abmischen.
Jahre später habe ich zwei der Songs digital aus den Proberaumaufnahmen und den Wohnzimmerstudioaufnahmen zusammengedubbt und Videosequenzen drüber gelegt.
Das ganze nannte ich schon damals "Fired Engines meet Pruned Stations" :
Damals kannte ich schon meinen Musikerkollegen Ole, der gerne Gitarre, E-Gitarre spielen wollte.
Zusammen gründeten wir "Aissa Saved".
Mit den Beats vom Drum Computer, Oles Gitarrenspiel, mir am Bass und lead Gesang schufen wir eine Anzahl von Songs, deren Sound und Style wir an unseren Lieblingsbands orientierten.
Weil es damals noch keine vernünftigen Sampler gab musste ich die Zwischenteile auf Endloskassetten aufspielen und diese bei Auftritten zusätzlich zum Drum Sequenzer bedienen.
Die Kasetten hab ich, ich weiss nicht mehr genau wie, zuerst selber zusammengeschnippelt und mit Klebeband lauffähig gemacht.
Später konnten wir sie irgendwie wiederholen und dann als Endlossequenz auf wesentlich sicherere unbearbeitete kurze Kassetten übertragen.
Mittels eines geliehenen Vierspürers konnten wir sogar zwei Kasettenreleases erzeugen, von den Masterbändern haben wir die Kopien langwierig selber gezogen und mit viel Arbeit sogar eine ansehnliche Zahl verkaufbarer Spezialprodukte hergestellt und vertrieben.
Diese kann man in den folgenden Videos bewundern, inclusive eines "Medleys" der darauf befindlichen Songs.
Ich habe später den Bandnamen in "HaissA SafT" umgewandelt, das scheint mir immer noch ein viel passenderer Name zu sein.
Dann kam der Sampler ins Spiel und es begann die Zeit von "Flugschädel".
Der Atari war jetzt auch immer mit dabei, denn er musste jetzt den Sequenzer machen, für die Drums und die Samples.
Das war für Auftritte etwas nervig, aber wir waren es ja von den Kassettenloops irgendwie gewöhnt.
Trotzdem kam es dazu, dass wir später einfach alles elektronische auf Dat-Band aufspielten und es viel viel einfacher wurde aufzutreten.
Für die Auftritte kam noch unser Kumpel Jörg dazu, der mit Licht und Diaprojektionen arbeitete.
Es kam sogar so weit, dass ein Plattenlabel uns Aufnahmen in einem richtigen echten Studio ermöglichte, sodass eine richtige echte CD entstand und eine im Maxiformat.
Alle bestanden darauf und es gab das Ganze auch auf Vinyl.
Für eine limitierte CD-Ausgabe (300) liessen wir sogar 3mm Baustahlplatten in CD-Hüllengrösse zurechtschneiden, von denen jeweils zwei eine CD umschlossen, gehalten von einem Dichtungsgummi für 100er Abflussrohre.
Mit dem Dremel wurde in die Eine die Seriennummer eingeritzt.
Dazu noch ein Zettel gedruckt auf Transparentpapier.
Das waren noch Zeiten.
Für youtube habe ich später ein paar Songs mit Videos versehen.
Von der CD den Kultsong "Apfelkrautsalami" mit Livesound und Videoaufnahmen des Auftrittabends.
Von der Maxi CD die Songs "Ziehjawaswarmesan" mit Videodubs der Original Super8-Filmperformance von Projörktor,
und dem Song "DubEi", über den ich eigene Aufnahmen aus der Gegend hier gelegt habe.
Flügschädel hat auch eine wenig beachtete Single heraus gebracht, mit dem Titel "Kopfgeburt".
Hier ein Video über den Originalsong aus Aufnahmen einer Performance im WestWerk (HH).
Danach war die Truppe schon verstreut umgezogen und ich blieb allein mit noch fünf totalgesampleten Songs zurück, die allerdings niemals öffentlich released wurden.
MGBG war der Arbeitstitelbandname, weil es aber noch eine Band dieses Namens gibt neuerdings TheMGBG.
Für zwei dieser Songs habe ich später diese Videos kreiert :
"Sport"
"Fettig"
Dann kam musikalisch lange nichts, doch vor einiger Zeit kam ich auf eine Idee aus nur einem einzigen Sample ungehörige Soundgebilde zu formen.
Mein MusicMaker gab allerdings seinen Geist auf, und ich habe seither noch keine neuere Version gepurchased.
Dennoch schaffte ich es vier Vorversionen mit Videos zu versehen und hoch zu laden.
"MindtBocke"
"Oh Jammer Doch"
"Gebimmel"
"FlugShoot" (mit Querschläger)
Leider habe ich mal abgesehen von fehlender Software eigentlich nie wirklich die Ruhe und die Kontinuitätsmöglichkeit, sei es computermässig oder auch realhändisch musikalisch mich zu betätigen.
Aber ich weiss und spüre genau, aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
TheMGBG ist mit zwei fertigen Versionen pro Song vorhanden, und von HaissA SafT gibt es so viel Material, dass man irgendwann einmal richtige fette moderne Sachen davon stricken kann.
Warten wirs ab .
42% upvote by @curationhelper