pffff "ehrbare Frau" ... heidnische Frauen waren immer ehrbar, ob sie nun ein Männchen hatten oder nicht. Sie waren immer Herrin des Hauses (und Hofes samt Gesinde), das Zeichen dafür war der Schlüsselbund am Gürtel, da hatte auch der Mann nichts zu bestimmen, selbst wenn er ein Kriegsheld oder Drachentöter war. War er dagegen ein Feigling und ist vor dem Feind geflohen, dann hatte die Frau das Recht, ihn eigenhändig hinzurichten .. denn die Frau eines Feiglings wurde mitsamt ihren Kindern aus der Sippe ausgeschlossen und war wie er vogelfrei, die Frau eines von ihr eigenhändig hingerichteten Feiglings wurde von der Sippe geschützt, ernährt und geehrt wie jede "ehrbare Frau" .. .. also aufpassen !! Schade ist nur, daß wir uns in Österreich noch immer nicht rechtlich organisiert haben -- dann könnten wir jetzt eine offizielle heidnische Hochzeit abhalten ! Auch wenn die Zeremonien an sich sehr schlicht und kurz waren, aber die Feiern danach hatten es in sich .. höchste Zeit, wieder alles zu sammeln, zu reorganisieren und neu aufleben zu lassen !
Das mit "ehrbar" ist bei uns zu Hause ein Running Gag.
naja ist eh klar .. aber während des Heidentums war jede Frau ehrbar, auch wenn sie Kinder von mehreren Männern hatte oder nicht verheitratet war .. man war an die Sippe gebunden, um zu überleben und es gab oft nicht genug ehefähige Männer, die waren im Krieg oder auf Raubzug und dann tot -- aber man brauchte den Nachwuchs. Durch die geringe Bevölkerungszahl vor allem im Norden kam das Problem der Inzucht dazu, da konnte man nicht einfach irgendwo hinziehen, da war Grund und Boden, der Hof, die Sippe, der Schutz -- und es gab die Wanderer ...Odin war so ein Wanderer und oft gab man die Kinder als Odins Kinder aus, Odin, der gekommen war, um für den Erhalt der Sippe zu sorgen und dann weitergezogen ist. Auch Heimdall wurde von Odin auf Wanderschaft nach Midgard geschickt, um dort halb göttliche Kinder zu zeugen, die stark und tapfer genug wären, zu Ragnarök gegen die Kinder Lokis anzutreten (Odin fand, daß die Menschen Midgards verkommen und verweichlicht geworden waren, aber anstatt eine Sintflut zu schicken, hat er Heimdall geschickt) .. ..und wie konnten Frauen nicht "ehrbar" sein, die für Nachwuchs und Helden gesorgt hatten, gezeugt durch wandernde Götter ..während Eheschließungen immer ein Abkommen zwischen zwei Clans waren und beide Partner gleichberechtigt .. eine Formsache gewissermaßen, die Erbschaft und einen Pakt zu sichern ..etwas, das durch die Zwangschristianisierung abhanden gekommen ist, wenngleich einige der Zeremonien-Bräuche übernommen wurden, um den Übertritt zum Christentum zu erleichten -- aber ab da war die Frau nur noch "ehrbar" wenn sie einen männlichen Eigentümer hatte - den Vater, den Ehemann ..eineinhalb tausend Jahre finsterstes Sklaventum ohne eigene Rechte für Frauen, erst sanft gelockert durch Napoleon und in Österreich erst 1975 rechtlich gleichgestellt ..
PS - bis ins Mittelalter wurden Frauen im germanischen Europa trotzdem hoch geehrt -- das Wegegeld oder Brückengeld für eine Frau, selbst eine von niedrigem Stande, war höher als das für einen Ritter oder Ratsherren -- man wußte, was wertvoll war ..
vielen Dank für die ausführliche Darstellung, vieles war schon bekannt, doch auch ein paar neue Eindrücke gewonnen.
Mein Jey hat mich schon immer wie seine "Göttin" behandelt auch schon lange vor der Ehe♥️
Für uns kleines Grüppchen, welches das Heidentum hochhält, ist es bekannt .. es wird wirklich Zeit, daß wir wieder unseren Platz in der Geschichte einnehmen, auch in der, die wir erst schreiben müssen. In Deutschland, Skandinavien, GB, sogar in Spanien .. sind heindische Religionen bereits offiziell anerkannt .. und für Österreich habe ich schon Basismaterial zusammengetragen .. auf daß wir in Zukunft ganz offiziell Friggas Segen und Thors Kraft oder Lughs Wiedergeburt feiern dürfen ..