Gelebte Nachhaltigkeit

in #deutsch3 years ago

Nachhaltigkeit ist ein Schlagwort - ja - aber auch ein wichtiges. Umweltschutz ist ein sehr aufgeladenes, populistisch heiß umkämpftes Thema. Darüber soll es aber in diesem Post gar nicht gehen. Wir alle können unabhängig von der Gesinnung Plastikmüll vermeiden und der Umwelt etwas gutes Tun. Zero Waste, oder eigentlich weniger Müll, oder weniger Plastikmüll ist fest im eigenen Haushalt verwurzelt und wird so statt Regierungskompetenz individuelle Konsumkompetenz.

Will man heute in die aktive Alternative gehen, wird die Betrachtung des eigenen Konsumverhaltens unerlässlich. Vielleicht ist die Korrektur des Konsumverhaltens eines der wichtigsten Zeichen eines Aktivisten, anders als vor Jahren, wo es keine so breite Vielzahl an Konsumalternativen gab und der grenzenlose Globalismus weniger stark ausgeprägt war. Das Wort Konsum generell hat eine negative Konnotation, völlig zu unrecht, da jedes Lebewesen konsumiert um zu existieren. Nötig wird es mehr denn je, zu korrigieren, was konsumiert wird. Ich nennen das Konsumkorrektur, als Terminus für ein gelebtes Umdenken. Kein Mensch ist vollkommen, es geht nicht darum, völlig autark zu leben, das ist auch nicht das Ziel, für die Formung einer neuen Gesellschaft: Gesellschaft ist kollektiv. Es ist auch schier unmöglich geworden, vollständig regional zu leben. Wo es geht, macht es aber Sinn.

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Mehr selber machen gehört auch dazu, hier am Rande meine selbst gemachten Seifen.

Kleine Schritte bringen Veränderung. Ich versuche seit einem Jahr mittlerweile ausschließlich regionale und manufakturiell erzeugte Produkte zu konsumieren, ich achte auf Bio-Qualität und Herkunft. Ich habe den Entschluss gefasst, gebraucht zu kaufen und kleine Unternehmer zu unterstützten. Für Sparfüchse: Kostentechnisch ist es ein Nullsummenspiel. Für Ernährung gibt man tendenziell mehr aus, für Kleidung (gebraucht) viel weniger, für Kosmetik und sonstige Luxusgüter wesentlich mehr. Die Gesellschaft muss den Preis für ihr Ideal zahlen, frei nach Polanyi, wird wortwörtlich.

Ich will niemanden belehren, das sind bloß meine Gedanken. Fazit: Man kann tatsächlich auch mit kleinem Budget nachhaltig leben, sogar vor allem dann, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls: Wenn man die jetzige Weltordnung als Problem anerkennt, sollte man Konsumkorrektur als Pflicht leben.

In einer endlichen Welt kann es kein unendliches Wachstum geben, sagt der neurechte Denker Alain de Benoist. In Zukunft werde ich hier auch über Nachhaltigkeit aus alternativer Perspektive berichten.

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Konsumkorrektur bzw. bewussten Konsum finde ich gut.

"In einer endlichen Welt kann es kein unendliches Wachstum geben"

  • Dem würde ich so allgemein nicht zustimmen. In einer endlichen Welt gibt es Menschen mit unendlichen Bedürfnissen und gleichzeitig unendlichem Erfindungsreichtum. Die Ressourcen sind begrenzt, aber Wachstum muss nicht zwingend durch mehr Ressourcenverbrauch erzeugt werden.

Danke für den Kommentar! Da gebe ich dir Recht. Leider kommt es bei der Erfindung neuer Technologien oft zum Rebound Effekt...

Die Grenzen des Wachstums von Daniel Meadows ist auch sehr aufschlussreich.

Alles was exponentiell wächst wird irgendwann kaputt gehen.

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Danke für den Artikel und deine Gedanken. Ein gutes Thema, um sich darüber Gedanken zu machen.

Wachstum hängt wie an diesem Beispiel von mir, letztes Jahr gezeigt, nicht unbedingt an den Ressourcen der Erde, sondern nur vom Wissen (besser Nichtwissen) der Menschheit (Transistor -> IC -> Quantencomputer-> ?). Die Erfolgsgeschichte von 1960 bis heute war, dass sich die Computerentwicklung von den Ressourcen entkoppelt hat.

Exponentielles Wachstum in der Biologie führt, soweit ich weiß, immer zum Exitus (meist Krebs). Unendliches Wachstum, das an Ressourcen gekoppelt ist, hat auf jeden Fall immer das Problem der Endlichkeit der Ressource, aber man kann ja auch qualitativ Wachsen. Und Fantasie glaube ich, kennt auch keine Grenzen, aber das ist wieder ein anderes Thema😁