Rechte Marodeure in Syrien

in #deutsch6 years ago

https://younggerman.com/2018/12/06/rechte-marodeure-in-syrien/

 Syrien, einst bekannt als ein Brotkorb des Nahen Ostens (noch zu antiken  Zeiten) und Wiege von Wissenschaft und Gelehrsamkeit. Alexander der  Große war nicht der einzige Prominente, der hier seine Spuren  hinterlassen hat. Karge Sandwüsten wechseln sich mit fruchtbaren, grünen  Hainen ab, wo Olivenbäume wie aus Malereien deutscher Romantiker in  orientalischer Landschaft stehen. Vom Mittelmeer bis nach Tell Brak im  Osten des Landes atmet man noch den Hauch der antiken Zivilisation, die  von islamischen, christlichen und heidnischen Religionen überlagert  wurde. Sumerer, Perser, Griechen, Römer, Phönizier – und heute  mehrheitlich Araber leben hier. Wobei das Wort «Araber» als  Kategorisierung einer sehr vielfältigen Bevölkerungsstruktur innerhalb  dieser Ethnie nicht ausreichend sein dürfte. Die Levantiner, die  Bewohner des Mittelmeers, sind eine historische Vermischung aus vielen  Völkern. In Syrien müsste man die Kurden und Aramäer/Assyrer noch  separat erwähnen, die man nicht zu den Arabern zählen kann. Juden hat es  hier auch einst in reicher Zahl gegeben, bis die meisten von ihnen nach  Israel oder in die USA abgewandert sind. Der sogenannte Bürgerkrieg  (mit viel ausländischer Beteiligung) sorgte dafür, dass sich das  demographische Ungleichgewicht weiter zu Gunsten der sunnitischen Araber  verteilte, nachdem Christen, Jesiden und Kurden hier maßgeblich unter  den islamistischen Milizen zu leiden hatten. 


 Dass Syrien, eigentlich eines der geschichtlich bedeutsamsten Länder  (auch für Europa) so schwer geschliffen wurde, zeigt sich nicht nur an  den zerstörten Städten. Die kulturellen Einflüsse des Alterstums sind  noch stark, das Land hat immer noch eine kleine, aber sehr fromme  Gemeinde von Christen. Die letzten Zeugen der von den linksliberalen  Eliten in Politik und Medien bejubelten demographischen Umwälzungen, die  durch die Arabische Revolution nur noch verstärkt wurden. Die  Entchristianisierung des Nahen Ostens ist beinahe abgeschlossen, das  Christentum in seiner ursprünglichen Wiege auf einen blutigen Rumpf  reduziert. Seit 2015 kommt auch Mitteleuropa häufiger in Kontakt mit den  Syrern. Mehrheitlich mit denen, die im Zuge der  Flüchtlingskrise/Massenzuwanderung nach Deutschland eingeladen wurden.  Unter ihnen sicherlich echte Bedürftige, die zwar auch in der Türkei  oder anderso sicher gewesen wären, aber trotzdem hier nun verweilen  dürfen. Viele unter ihnen sind junge Männer, die entweder gar nicht oder  in einer der Brigaden der verfeindeten Bürgerkriegsparteien gekämpft  haben. Dass diese jungen Männer hier nicht bleiben sollten, versteht  sich eigentlich von selbst, ist aber der deutschen Gesellschaft, die mit  annähernd 20% die Grünen wählen würde, nicht zu vermitteln. 


 

Gemütliche Katholiken


 Im Deutschlandkurier, einem AfD-Blatt,  befasst sich der berühmte bzw. berüchtigte Autor Matthias Matussek mit  den «rechten Marodeuren» der Identitären Bewegung, die er im Rahmen  seines Syrien-Besuches auf ihrer Mission dort begleitet hat. «AHA» nennt  sich der Verein, was nicht für «AdolfHitlerArmee», sondern für Alternative Help Association steht. Kurzum: die Mitglieder von AHA  setzen sich tatsächlich dafür ein, halten Sie sich bitte fest, dass die  Menschen in Syrien eine Zukunft in der eigenen Heimat haben, in die es  sich lohnt zu investieren und zurückzukehren! Ich weiß! Verrückt, oder?  Jede vom linken Hypermoralismus erfassten Stiftungsmitarbeiterin in  einem Berliner oder Brüsseler Büro mag nun die Luft wegbleiben, weil es  eine Hilfsorganisation gibt, die auch noch von Rechten betrieben wird,  die keine Anweisungen zum korrekten Beantragen eines Asylgesuches geben  und lieber dafür Werbung machen, dass die Syrer, die die Heimat  verlassen haben, über eine Rückkehr nachdenken sollten. Sie werben  dafür, dass die jungen Menschen im Land bleiben oder heimkehren sollen,  helfen dabei dort etwas aufzubauen. Absurd, nicht wahr? Bisher bin ich  davon ausgegangen, dass die syrischen Kriegswüsten bis zum jüngsten  Gericht so bleiben oder allenfalls von chinesischen Landwirten  aufgehübscht werden sollten. Die Alternative Hilfe  hingegen ist scheinbar der Ansicht, dass die Kinder der syrischen Nation  am ehesten dafür geeignet und berufen sind, ihre Heimat wieder  herzurichten und eine Zukunft für Syrien zu ermöglichen, die es Wert ist  gelebt zu werden. Immerhin gibt es seit Jahren von Seiten der Wissenschaft auch Kritik an der klassischen Entwicklungshilfe und dem Brain-Drain,  den die EU und der Westen mit ihrer Migrationspolitik auslösen. Was für  uns Westeuropäer eine nur unzureichend qualifizierte Arbeitskraft ist,  geht in Schwarzafrika oder dem Nahen Osten bereits als Facharbeiter  durch, der dort auch gebraucht wird. Wenn Sie schon einmal eine  Stromleitung in einem Entwicklungsland gesehen haben, werden Sie erahnen  können warum man den Elektriker, der das verpfuscht hat, nicht in  Deutschland arbeiten lassen kann. Aber er kann sehr wohl in Kairo oder  Damaskus sein Werk verrichten, wo die Industrialisierung noch  nachzuholen ist. 


 Dass die naiven Flüchtlingshelfer, die sich am Schleppergeschäft mit  sogenannter Seenotrettung oder Informationspapieren für das Asylgesuch  in Europa beteiligen, damit auch den Herkunftsländern der Migranten  Schaden zufügen, scheint im Hochgefühl eines moralischen Imperialismus  egal zu sein. Für den Rapper Matador aus dem Senegal, der seinen  Landsleuten zuruft:«Bleibt! Ihr seid die Zukunft des Senegal!»  ist es eine Frage von Leben und Tod. Der Bericht der Arbeit von AHA  hinterlässt den Eindruck, als befänden sich die Mitglieder der Gruppe  nicht etwa auf Entwicklungsurlaub, sondern eher in einer Art  Auslandseinsatz, wo angepackt wird und dort die Latrine genutzt wird, wo  man gerade Schaufel und Feuchtücher zur Hand hat. Diese Art der  Erkundung fremder Länder sei allen Journalisten einmal empfohlen, die  ansonsten nur den Twitter-Feed aus der Gemütlichkeit des gläsernes  Auslandsbüros in Kairo oder Istanbul lesen. Peter Scholl Latour hat  vorgemacht, wie es richtig geht. 


 Matthias Matussek kann es sich leisten mit den Pariahs dort zu sprechen,  die in etwa in Deutschland den gleichen Status haben wie die  Unberührbaren in Indien. Ein Gutmensch oder Heribert Prantl würden wohl  nicht freiwillig aus dem selben Abwasserkanal trinken oder aufs selbe  Klo gehen, wie ein Mitglied der Identitären. Aber der katholische  Publizist kann es sich leisten, weil er vermutlich zu wohlhabend und  bekannt ist, als dass man seine wirtschaftliche Existenz zerstören  könnte. Und es kann ihm auch egal sein, weil er schon älter ist und das  kleine Bäuchlein gemütlich in Richtung (verdientem) Ruhestand schiebt. Er sitzt auf dem einen Reisefoto im Artikel friedlich auf einem Hocker  und überlässt es den linken Medienmenschen sich über die zwei Männer  mit den hohen Stirnen und muskulösen Armen zu echauffieren. 


 Wenn es mehr echte Hilfe vor Ort gäbe, die nachhaltig lebenswerte  Alternativen zum Westen schafft, wären wir vermutlich nicht in so einer  misslichen Lage wie heute, wo halb Afrika und Asien mit ihrem  Menschengewicht nach Europa drängen. Denn wie Afrika oder Asien von  Europa durch die bloße Aufnahme von Menschen gerettet geholfen ist,  können die linken Ansätze zum Thema Migration nicht erklären. Dazu Gerd  Müller, Bundesentwicklungsminister, der da mal sagte, dass die  Bevölkerung in Afrika pro Woche knapp um eine Millionen Menschen anwächst(Berliner Zeitung). 


 Inwiefern dann die jährliche Aufnahme von einer oder zwei Millionen  Menschen aus Afrika oder Vorderasien diese Regionen retten soll, bleibt  wohl ein Mysterium globalistischer Ideologie. Vielleicht geht ja beiden  Verfechtern der offenen Grenzen einmal ein Licht auf und sie kommen dazu  auch mal «AHA!» zu sagen, falls sie jemals verstehen sollten. Bild: Flickr /CC BY 2.0 

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Millionenfach gezeigt, aber trotzdem:

Unabhängig von jeglichen Inhalten zeigt simple Mathematik auf, dass keinerlei Philanthropen oder Humanisten die treibenden Kräfte sind. Die können nämlich auch alle rechnen.

wirklich altbekannt, aber immer noch gut

Ho Ho Ho , hier comes the Nikolaus..... Und hat nen Upvote für dich ....

Der Matussek wird mir von mal zu mal sympathischer.
Hier im Gespräch bei krautzone