Voluntarismus

in #deutsch4 years ago

Ich wurde von @luegenbaron gefragt, was ich vom Voluntarismus halte.

Im Folgenden in aller Kürze meine Einschätzung dazu (ich beziehe mich hier auf den politischen Voluntarismus (d.h. das Prinzip, dass menschliche Handlungen auf Freiwilligkeit basieren sollten), nicht den philosophischen, s. https://www.britannica.com/topic/voluntarism-philosophy).

Es gibt viele Begriffe, mit denen sich Liberale bezeichnen: liberal, libertär, Voluntarist, Anarchist, Anarchokapitalist, Agorist, usw. - mit teilweise nur geringen Unterschieden.

Ausgehend von meinem alten Post würde ich mich als Anarchist bezeichnen: https://peakd.com/deutsch/@zuerich/bist-du-links-rechts-sozial-liberal-libertaer-ein-anarchist
Dabei geht es mir um die prinzipielle moralische Frage, ob Herrschaft bzw. initiierende Gewalt legitim ist. Meine Antwort darauf ist nein.

Da es den Staat aber gibt und dieser eine erhebliche Macht hat, suche ich bei politischen Einzelfragen (z.B. was ist das richtige politische Vorgehen in der Coronakrise?) nach Lösungsansätzen, die erstens auf der Freiwilligkeit der Menschen basieren und zweitens im Ergebnis mit grosser Wahrscheinlichkeit zu mehr (oder zumindest nicht weniger) Freiheit der Menschen führen. Das ist oft eine schwierige Frage, weil niemand die genauen Konsequenzen von politischen Entscheidungen prognostizieren kann.

Von daher würde ich sagen: ja, ich bin Voluntarist und suche nach Möglichkeiten und Wegen, wie wir von grosser Fremdbestimmung heute (war früher aber teilweise viel schlimmer) hin zu weniger Fremdbestimmung und mehr Freiheit kommen. Ansätze sehe ich durch

  • Bitcoin (Entzug des Geldmonopols)
  • dezentrale, unzensierbare social media (Hive): offen zugängliche Informationen und Bildung (hoffentlich ersetzen sie die "klassischen" Schulen im Geist des 19. Jahrhunderts und auch die aktuelle wissenschaftliche Klasse (@steemstem finde ich toll)
  • Drohnen: schnelle, für den Staat unkontrollierbare Lieferung von allen möglichen Waren (Gras, Waffen, ...)
  • generell kreative Unternehmen, die dem Staat eine Aufgabe nach der anderen wegnehmen (z.B. Umwelt/CO2 durch Tesla, Thorium Power, ...)
  • evtl. Private cities, seasteading / floating nations

Die möglichen Tools der Freiheit sind aber auch mit gewissen Risiken verbunden, z.B. Bitcoin und anonym bezahlte Mordaufträge, Drohnen und asymmetrische Kriege.

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Sort:  

Das einzige Problem mit der Freiwilligkeit ist, das trotzdem gewisse Spielregeln eingehalten werden müssen, z.B. dass niemand ermordet oder vergewaltigt werden darf. Wie will man das einhalten ohne eine Ordnung und ohne Zwang? Es laufen einfach viele potentielle Gewalttäter, aber auch Betrüger herum (siehe erschlichene Coronahilfe). Wer aber kontrolliert die Polizei in einem voluntaristischen System?

deswegen brauchen wir eine freie Marktwirtschaft :)

evtl für den Übergang ein immer kleiner werdender Staat :)

Der Staat tendiert aber dazu, immer größer und aufgeblähter zu werden und seine Bürger - unter dem Deckmantel des Schutzes und des Gemeinwohls - immer mehr zu unterdrücken.
Woher nimmst Du den Optimismus, dass der Staat jemals kleiner werden könnte? Derzeit haben die Menschen schon buchstäblich Maulkörbe verpasst bekommen - und 99% LASSEN ES SICH GEFALLEN!

Dann müssen eben wir 1% endlich mal den Arsch hochbekommen und was dagegen tun.
Am besten natürliche, freie, dezentrale (Infra)Strukturen aufbauen die gar nicht angegriffen werden können.
Quasi den Dummen ein Vorbild sein.

Danach werden aus den 1% automatisch mehr ;)

Die Leute werden einfach kommen weil sie das bisherige (wie du ja schon sagst) immer größer und bedrückendere, sowie kostspieligere nicht mehr stemmen können ^^

Aber von nichts kommt nichts-

100% Zustimmung, aber wie etwas dezentrales aufbauen? Mit einer Hive-Community? Leider ist das onboarding bei Hive immer noch zu kompliziert.

Einfach anfangen. Machen. Und entwickeln lassen.

Weder andere noch sich selbst auf dem Weg stressen. Der Weg ist das Ziel ;)
Das ganze wird sich ab nem bestimmten Punkt verselbstständigen, eine Eigendynamik entwickeln und sich selbst ständig weiterentwickeln. Dann hoffentlich auch noch zur Zeit unserer Kinder und Kindeskinder ;)

Anfang kann man indem man sich einfach vernetzt.
Alle mit allen.
V.a. natürlich schlaue Köpfe. Aber auch welche mit Tatendrang.
Und natürlich auch direkt Vorort.
Kommunikation und einfach mal überhaupt irgendwas mit Fremden Leuten zu machen ist der erste Schritt und gleichzeitig das A und O. :)
Irgendwann ist die Welt wirklich nur noch ein Dorf. ;)

Ja, genau, das ist der zweite Schritt. Wir haben uns jetzt darauf geeinigt, dass ein politischer Zustand, der auf Freiwilligkeit basiert, als erstrebenswert zu erachten ist (richtig? 😉).
Jetzt überlegen wir, wie wir das hinbekommen, dass "gewisse Spielregeln eingehalten" werden. Lasst uns hier brainstormen, wie wir das hinbekommen, ein Geschäftsmodell darum entwickeln und ein Unternehmen gründen...

So funktioniert Fortschritt, nicht durch Gewalt gegen den Staat.

hast du Telegram?

Ja. Warum?

coole gruppe subbed

super! :)

@tipu curate

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