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RE: Lass dir diesen Artikel nicht durch die Lappen gehen! - Der REDENSART auf der Spur --- #4

in #deutschdienstag6 years ago

Junge Frau,
Sie verkomplizieren mir den Zugang zu Redewendungen, die mir bislang flüssig von den Lippen tropften, aber nun mit soviel intellektuellem Ballst behaftet sind, dass ich nach meinen Dritten Ausschau halten muss, um das von Ihnen zugeschusterte, neue Wissen richtig durchkauen zu können.

Außerdem unterlief Ihnen bei den wissenschaftlichen Ausgrabungen der eine oder andere Fehler. So heißt es nämlich nicht “Der Hund wird in der Pfanne verrückt”, sondern er wird tierfreundlicher “neben der Pfanne verrückt”.

Ein Anruf bei meinem Arzt des Vertrauens (ist übrigens der selbe, der Hund, Hamster und Katze versorgt) brachte mir die Bestätigung ein, die mir noch fehlte, um diese Zeilen in die Netzstrumpfhose zu klöppeln zu können. Dieser umtriebige Wunderheiler mit erkaufter Approbation versicherte mir mehr oder weniger glaubhaft, dass Hunde in der Pfanne eher zu Haarausfall und Schweißpfoten neigen, während neben der Pfanne dem Wahnsinn gerne eine Chance eingeräumt wird.

Diese Aussage deckt sich mit eigenen Beobachtungen, die ich leider nicht filmisch festhalten konnte, da Filme neuerdings die Eigenart mitbringen, ständig weiterzulaufen. Also sehr schwierig mit dem Kochlöffel in der Hand und dem verrückten Hund in Lauerstellung, auch noch den Film festzuhalten.
Mit der Hilfe der Person, die es benötigt eine harmonische Zweierbeziehung zu führen, ist auch nicht zu rechnen, da sie ständig mit dem Spaten in der Hand suchend auf dem Grundstück umherwandert.
Letztlich stellte ich eine schriftliche Anfrage (Einschreiben mit Rückschein) in der ich um Aufklärung in Sachen “wandernder Spaten” erbat.
Die Antwort (leider nicht schriftlich und ohne vielleicht später noch benötigte Zeugen):
“Ich schaufele das Grab für dich und deinen verrückten Hund.”

Da kotzt doch der Gaul vorm Supermarkt - oder wie immer die Redewendung richtig heißt.

Übrigens kenne ich mich mit den Lappen nicht so gut aus. Für’s Wäschewaschen sind die Frauen zuständig. Soweit kommt’s noch …

So, junge Frau, ich hoffe sie nicht gestört zu haben und wünsche Ihnen noch eine schöne Zeit bei ihren Ausgrabungen.

Grüße von dem Mann, der einfach die Klappe nicht halten kann.

Sort:  

Ohne Worte...

... das kann und will ich mir bei dir überhaupt nicht vorstellen!

Werter Herr,

ich würde mich ja entschuldigen, merkte ich nicht auf Anhieb, dass Ihnen der abfällig als Ballast bezeichnete intellektuelle Mehrwert nicht die Sprache verschlagen hat und Ihr Wörtersee ob der lang anhaltenden Hitzeperiode nicht gänzlich ausgetrocknet zu sein scheint.
Zudem nehme ich eine intakte Beziehung wahr, Ihre Gattin dürfte Sie bei der Spatenstecherei nach wie vor als Schatz ansehen.

Des Weiteren möchte ich Sie bitten, mich bezüglich der abgründigen Recherchefehler früher zu informieren. Ihnen dürfte die kurze Halbwertzeit eines Steemit-Artikels bekannt sein.
Selbstverständlich ärgere ich mich am meisten über meine eigene Schlussfolgerungsfähigkeit. Natürlich werden die Hunde neben, gehäuft aber auch unter der Pfanne bzw. der Herdplatte verrückt. Wie sonst sollte man den Chorgesang der winselnden Gefolgschaft interpretieren, wenn statt ihrer das Putenragout fröhlich vor sich hin siedet?

Als Dank für Ihre Unterstützung werde ich Ihnen aus meinem nächsten Urlaub im Kulturgebiet der Samen eine Rentierschaufel zukommen lassen, diese wird in Ihre Sammlung der Neunender passen.

Klappe zu, Affe tot,
Gruß aus der Etymosphäre

Dass Artikel, die den weiten, beschwerlichen Weg aus der Ethymosphäre in die Niederungen der überhitzten Phrasenbäder auf sich genommen haben, vorab eine Halbwertzeit mit ins Gepäck gelegt wird, erachte ich als einen Frontalangriff auf den mit Geist und Verstand gespickten Satz.
Somit ein Akt purer Verzweiflung derer, die beide Komponenten bereits vor langer Zeit aus ihren skripturalen Ergüssen verbannt und nun den Kontakt mit ihnen zu scheuen scheinen.

Die Wirkung solch auferlegter Selbstzerstörungszünder zu mindern, oder gar ganz außer Kraft zu setzen, gelänge nur mit der Vermeidung des Reply und der Erstellung eines eigenständigen Artikels, in den das O-Dokument jeweils wieder eingebaut wird.

Könnte funktionieren, ist aber zumindest eine Überlegung wert.

Die zeitliche Verzögerung ist leider oft nicht zu vermeiden, da

  • die Lerche nicht gerne zur Eule wird
  • auch ein Leben ohne kryptische Hierarchien vorstellbar scheint
  • der erste Satz auf sich warten lässt
  • oder der Sinn nach Nichtstun steht

An meinem Habitus Ihre Botschaften aus der alten Zeit schräg zu hinterfragen wird sich natürlich auch zukünftig nichts ändern. Es gilt lediglich das Prozedere zu überdenken.

Auf ein weiteren produktiven und humorvollen Austausch der Gedanken und Ausgarbungen. Alles unter dem Motto: Etymologie trifft auf Dilettantismus

Grüße von dem Mann, der sich so seine Gedanken macht

Lieber Denker,

die Idee mit dem eigenständigen Artikel könnte aus mehreren Gesichtspunkten von Vorteil sein, aus rein emotionaler Sicht muss ich aber anmerken, dass mir Ihre geschätzten Kommentare sehr fehlen würden. Durch die Kunst der Verlinkung könnte diese Problematik umgangen werden, doch was geschieht mit dem Lesefluss, der den Wörtersee doch ständig speist?

Sie müssen sich doch nicht rechtfertigen. Und ich weiß nicht so recht, ob Sie nicht doch ein wenig geflunkert haben. Ein Leben neben Steemit? Wo kommen wir denn da hin?!

Einfach nur liebe Grüße,
Christiane