Estate Guru - Da lief heute etwas schief...

in #estateguru4 years ago

Ich predige selbst immer wieder, dass man bei einer Sache voll dabei sein sollte oder es gleich bleiben lassen sollte. Natürlich halte ich mich da selbst nicht dran und es lief bei einer Überweisung an Estate Guru etwas schief. Eigentlich wollte ich ein wenig Kleingeld von den Verrechnungskonten einsammeln und dorthin übertragen.

Während der SEPA-Überweisung wurde ich dann von der Autowerkstatt angerufen und unterbrochen. Das ganze ging als Echtzeitüberweisung raus und üblicherweise geht dies immer sehr fix mit der Gutschrift. Es waren aber ein paar Stunden vergangen und mein Geld war immer noch nicht auf dem Konto. Deswegen machte ich einen Sanity Check und musste feststellen, dass ich keinen Verwendungszweck angegeben habe, so dass man die Überweisung meinem Konto zuordnen konnte.

Ganz großes Kino! Damit es nicht zu Problemen kommt, habe ich direkt eine E-Mail an Estate Guru geschrieben und auf meinen Fehler aufmerksam gemacht, sowieso einige zusätzliche Informationen gegegeben, die eine Zuordnung belegen. Keine 30 Minuten später erfolgt eine Gutschrift auf meinem Konto und es gab eine freudliche Mail!

Ich schreibe bewusst hier einmal darüber, da ich einen soliden Support sehr wichtig finde und ich normalerweise ja nicht teste, was passiert, wenn man darauf angewiesen ist. Einen ähnlichen Fehler vor einigen Jahren bei Mintos war mit wesentlich mehr Aufwand verbunden und musste schließlich telefonisch gelöst werden. Das es auch asynchron geht, finde ich wirklich super!

Irgendwie hat man beim Gedanken sein Geld ins Balikum zu schicken ja doch immer noch ein wenig ein schlechtes Gefühl. Bin halt noch mit dem Ostblock groß geworden und das Baltikum gehört eben dazu. Da wartet man insgeheim ja immer darauf, dass die ihre Masken runterreißen und ein paar lachende Kommunisten darunter vorkommen. Gerade durch einen soliden Support kann man solche Bedenken aber doch recht effektiv entkräften.

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Hier auch einmal wieder ein kleiner "Kontoauszug" der Plattform, die momentan im P2P-Umfeld die schnellste wachsende ist. Fast alles was ich momentan in dem Bereich reinstecke, geht momentan auf EstateGuru. Die Zinsen sind mit 10-12% wesentlich niedriger als das was es beim Mintos gibt, aber irgendwie finde ich momentan besicherte Immobilienkredite wesentlich attraktiver als Konsumkredite.

Das heißt nicht, dass ich aus Konsumkrediten rausgehe, aber ich stocke eben auch nicht auf. Und da Estate Guru ja auch meine neuste Plattform ist, gleichzeitig aber eben sehr hoch im Ranking, stocke ich es immer wieder mal auf.

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Auch einmal eine Übersicht über die "problematischen" Kredite. Knapp 10% sind im Verzug. Auch hier spürt man Corona eben, da immer wieder Kredite ausfallen und Zinsen nicht getilgt werden. Oft gibt der Kreditnehmer als Grund Corona an und verweist auf Probleme beim Eintreiben oder der Zahlung. In wie weit dies fiktiv ist oder tatsächlich der Fall, lässt sich schwer sagen. 10% Verzug sind allerdings nicht viel.

Insgesamt kann man manches Mal schmunzeln, was einem als Benachrichtigung eintrudelt.

Der Kreditnehmer arbeitet aktiv an der Schuldenbegleichung und hat versprochen, dies so bald wie möglich zu tun. Das Problem liegt in der Inkongruenz der Cashflows.

Das eine sehr freundliche und hochtrabende Art dafür, dass er sein Cashmanagement nicht in Griff hat ;^

Man sieht immer wieder, dass es zu Zahlungsproblemen kommt und diese irgendwann beglichen werden. Einige werden kurz danach wieder säumig, bei anderen scheint es nur ein kurzfristiges Problem gewesen zu sein.

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Lediglich dieser Kredit hier bereitet mir etwas kopfzerbrechen. Wie man sieht, führte der Kreditnehmer brav die Zinsen ab, stellt diese allerdings seit April ein. Entsprechend sind wir nun fast 90 Tage weiter. Immer wieder gab es Zusagen, dass das Geld nun bald da sei. Heute ist wieder mal so eine Frist und zumindest habe ich noch keine Gutschrift erhalten.

Da das ganze schon zur Prüfung an die Rechtsabteilung gegeben wurde, rechne ich damit, dass dieser Kredit bald eingetrieben wird und es auf eine Zwangsversteigerung hinaus läuft. Schlecht für den Kreditnehmer, aber für mich interessant das dann auch mal mitzuerleben.

Wäre die Plattform demokratisch, hätte ich übrigens schon längst den Daumen gesenkt. Corona ist ein Problem und ich kann vollends nachvollziehen, dass es zu Zahlungsproblemen kommt. In einem solchen Fall muss der Nehmer aber eben auch einen soliden Refinanzierungsplan vorlegen. Eine Aussage wie: In 6 Monaten gibt es wieder eine Rate! finde ich besser als dieses Katz und Maus spiel.

Damit verschwendet er nur von allen beteiligten die Zeit, da die Verzugszinsen weiter laufen und am Ende sowieso eine Versteigerung ansteht. Dann doch eben lieber mit offenen Karten spielen. Die Entscheidung wann der Vorhang fällt, ist aber eben automatisiert bei EstateGuru ausgelagert.

Alleine die Tatsache, dass es an einem Freitag bezahlt werden soll, zeigt mir jedoch, dass man hier wieder Zeit schinden will.

Die Plattform macht mir soweit sehr viel Spaß, wenngleich die Zinsen und Möglichkeiten weit hinter einem Mintos liegen. Gerade im Bereich der Cashflow-Analyse würde ich mir hier ein wenig mehr Bondora wünschen, damit man selbst ein wenig seine Zahlungen planen kann.

Bei allem sollte aber nicht vergessen werden, dass es hier trotzdem immer noch um Hochrisiko geht und man stets mit einem Totalverlust rechnen muss!

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