Weil es viele interessante Filme gibt, habe ich mich auch diese Woche wieder auf den #filmfriday gefreut. Initiiert wurde der tag von @javehimself und jeder Steemit Filmfreund darf sich natürlich gerne daran beteiligen.
Der heutige Film stammt aus Island und bringt eine Menge skandinavische Melancholie mit sich, aber auch den ein oder anderen trockenen Lacher. Der Film hat viele Facetten und Ebenen, was sich auch in der Story widerspiegelt. Ich möchte diese daher nur kurz skizzieren, der heutige Beitrag ist also Spoilerfrei!
Harte Gitarren, harte Gefühle
Normalerweise fahre ich ja eher auf der B-Movie Schiene, doch ab und zu muss auch mal etwas Anspruchsvolles her. Metalhead erfüllt dabei mein Bedürfnis nach Nischenfilm und kurioser Geschichte, bleibt aber ganz und gar menschlich.
Der Film spielt auf einer abgelegenen isländischen Farm. Bei einem Unfall am Heuwender verunglückt der Bruder von Hera, ein bekennender Metalfan, tödlich. Natürlich wühlt dieses Ereignis die gesamte Familie auf. In ihrer noch frischen Trauer durchwühlt Hera die Sachen ihres Bruders und kommt auf den Geschmack der gitarrenlastigen Rockmusik. Sie durchläuft eine Transformation zum Hardcore Metalfan, beginnt Gitarre zu spielen und eigene Mixtapes zu erstellen.
Diese exzentrische Form der Trauerbekämpfung stößt nicht nur bei Heras Eltern auf Widerstand, sondern auch in der gesamten, konservativ geprägten, Gemeinde. Diese spielt in den abgelegenen Regionen Islands eine große Rolle, so auch der gemeinsame Kirchengang und die damit verbundenen Traditionen. Hera möchte mit alldem nichts zu tun haben und plündert lieber die Schnapsvorräte der Eltern, klaut die Traktoren der Nachbarn, oder prügelt sich beim Gemeindefest.
All dies mündet schließlich in einem Brandanschlag auf die Gemeindekirche…
Metalhead ist ein Film über Wut, Verzweiflung, Einsamkeit, Trauer, aber auch über Familie und Gemeinschaft. Die Geschichte lehrt uns, dass es kein universelles Mittel zur Lösung unserer Probleme gibt, sondern jede Reise individuell ist. Letztlich ist alles eine Frage der Perspektive, auch wenn diese von außenstehenden nicht geteilt werden muss. Am Ende ist dies eine Frage der gegenseitigen Akzeptanz und vor allem Menschlichkeit.
Freunden klassischer Rockmusik und Liebhabern kurioser, kleiner Geschichten kann ich dieses Werk guten Gewissens empfehlen. Zwischendurch hat der Film kleine Längen, gleicht dies aber durch die absolut menschliche Geschichte wieder aus.
Metalhead ist zurzeit auf Netflix verfügbar.
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Hört sich ganz gut an! Metal stehe ich sowieso nicht ganz abgeneigt gegenüber, ganz im Gegenteil. Und wenn der Streifen schon auf dem Netflix-Serviertablett liegt, lasse ich mir ihn mal nicht entgehen!
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