Über Jahre hinweg wurden unter den P2P-Investoren kaum eine Frage so intensiv diskutiert wie jene darüber, ob ein solches System wohl eine Krise übersteht. Zwar existiert Bondora bereits seit 2008, war allerdings zur Krise noch so klein, dass es keine Relevanz hatte. Da immer mehr Geld in diese Märkte geflossen ist, wurde es natürlich eine interessante Frage, was wohl in der nächsten Krise so passiert.
Unterm Strich kann man wohl nun sagen, dass wir die erste Krise erlebt haben und das Ergebnis wesentlich besser ist als bisher angenommen. Bislang habe ich auf Grund der Krise keinen Euro verloren, auch wenn immerhin fast 11€ at risk sind. Einen Betrag den ich mit automatisierten Zweitmarkthandel in einem Monat wieder drin habe. Katastrophal ist dies also keineswegs bisher gelaufen.
Nun kann man natürlich Envestio oder Kueztal als Beispiel nennen, wo viele Menschen Geld verloren haben. Dies zähle ich aber nicht zur Krise mit dazu, da das Geschäftsmodell hier eindeutig ein Scam war und daher jederzeit hätte platzen können. Bei Grupeer scheiden sich die Geister. Für einen Scam legt man zuviel Liebe in der Ausgestaltung eben diesem an den Tag, so dass man befürchten muss, dass hier einfach nur ein vollkommen unfähiges Management am Werken gewesen ist.
Ein Grund für Sektkorken ist es aber trotzdem nicht, da gerade auf Mintos in letzter Zeit immer mehr Anbahner ausfallen und suspendiert werden. Nicht immer sind hier wirtschaftliche Gründe als Ursache zu nennen. Manches Mal existieren auch Moratorien der jeweiligen Staaten, die eine Ausschüttung verbieten. Eigentlich liquide Unternehmen werden somit plötzlich illiquide.
Entsprechend ist bei Mintos die Stimmung auch unter den Investoren im Keller. Wie bereits gesagt interessiert einen Investor nicht unbedingt das Zinsniveau. Er betrachtet es und akzeptiert oder eben nicht. Was er aber gar nicht mag ist es, wenn etwas nicht geplant werden kann.
Mintos führte zunächst das Pending Payments ein, was oft zu wochenlangen Zahlungsausschüttungen führt. Gleichzeitig erfolgt die Suspendierung der Anbahner zum Schutz von Neuanlegern. Das gebundene Kapital steigt immer weiter ein. Richtig im Keller ist allerdings die Stimmung erst nach einem echten Faux-Pas Mintos letzte Woche.
So manch einer erhielt eine Mail, dass Geld zurückgefordert wird. Auf Grund einer „technischen Panne“ wurde Geld zu früh ausgegeben. Bei mir beliefen sich die Rückforderungen auf rund 16€. Das Problem dabei, durch das Autoinvest haben viele Investoren bereits neue Kredite damit gekauft. Diese wurden nun von Mintos zurück abgewickelt und abgekauft.
Fehler passieren, daran gibt es keinen Zweifel. Der Schritt von Mintos war allerdings dumm. Wer einen Fehler macht, muss auch für diesen gradestehen. Das Konto der Investoren als verlängerte Werkbank anzusehen geht gar nicht. Das Signal, was man hier aussendet ist eben, dass man der Kontoführung von Mintos nicht mehr trauen kann und künftig wohl genauer nachrechnen muss.
Das geht gar nicht und wird Mintos vermutlich viele Kunden kosten. Auch ich als eigentlich loyaler Investor bin richtig sauer und denke, dass dieses Jahr vermutlich doch mehr Geld Richtung EstateGuru gehen wird, als nach Mintos.
Mintos ist übrigens in bester Gesellschaft. Ich habe erst gerade Post von der Bank gekommen, da man meine Dividende für 2018-2020 einer Position korrigiert und Steuervoucher nachträglich korrigiert. Geil, wenn das ganze schon nachträglich beim ausländischen Finanzamt eingereicht wurde. Was man dort eigentlich korrigiert hat, ist nicht klar, da die ursprüngliche Zahlung plausibel war. Die aktuelle nicht.
Ähnlich eben auch bei Mintos. Zwar gab es die Androhung der Rückforderung, allerdings finde ich sie nicht. Ich beklage mich nicht darüber, aber wenn man schon so einen Move ausführt, dann bitte auch absolut transparent und nachvollziehbar.
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Ich habe bei Mintos bisher während Corona auch noch nichts verloren. Es ist sogar so, dass meine Erträge die letzten 3 Monate gestiegen sind. (Dank Sekundärmarkt)