Hallo Liebe Hiver, hallo liebe Philosophen, und der ganze Rest,

Bei Gesprächen mit bestimmten Personen beschäftigt mich seit einiger Zeit die Frage, ob wir nicht in verschiedenen Welten leben.
Das klingt erst einmal naiv, lässt mich aber nicht los.
Könnte es wirklich möglich sein, das das Paralleluniversum, in denen diese Menschen leben, tatsächlich existiert?
OK, was nicht sein kann sind logische Widersprüche.
Wenn also jemand eindeutig nachweisbare Fakten ignoriert oder leugnet, dann sind seine Aussagen eindeutig falsch. Aber es gibt ja auch unterschiedliche Narrative, die durchaus gleichwertig berechtigt sind. Damit komme ich auch gut klar.
Könnte es aber auch sein, dass das Ganze für die Physik auch gilt?

Wellen

Hier ein Beispiel: Wellen auf dem Meer ergänzen und überlagern sich.

Man kann eine Welle als einzelnes Energiepaket betrachten, oder als Summe verschiedener kleinerer Wellen. Beide Sichtweisen sind erlaubt und führen in Experimenten zu gleichen Ergebnissen.

Wolken

Wenn wir auf komplexere Gebilde schauen, sind auch verschiedene Kräfte und Systeme am Werk. Zum Beispiel in einer Wolke.

In dieser Cumulus Humilis arbeiten Luft, Druck, Feuchtigkeit, Temperatur, u.s.w. mit- und gegeneinander. Durch Rückkopplungen verstärken bzw. schwächen sich die Systeme gegenseitig. Sie koexistieren.
Erst wenn sich bestimmte Strömungen durchsetzen, entsteht eine neue Form der Wolke: die Regen-, oder später,
die Gewitterwolke.

Physik

Selbst in der Physik gibt es Widersprüche.
Hier ein Auszug einer Diskussion mit ChatGPT:
"Man sucht ja nach einer Weltformel. Könnte es nicht aber so sein, dass es diese gar nicht gibt und deswegen auch niemals gefunden werden wird? Wäre es möglich, dass es diese eine physikalische Welt gar nicht gibt und wir stattdessen in vielen koexistierenden Physiken leben würden?"

Und hier die Antwort:

Es ist durchaus möglich, dass es keine einzige "Weltformel" oder eine einzige umfassende Theorie gibt, die alle Phänomene und Eigenschaften des Universums einheitlich erklärt. Diese Vorstellung wird manchmal als "Theoretische Physiklandschaft" oder "Multiversum der Physik" bezeichnet.

Gemäß dieser Vorstellung könnte es verschiedene physikalische Theorien oder Rahmenwerke geben, die in unterschiedlichen Bereichen oder Skalen des Universums gelten. Diese Theorien könnten sich gegenseitig ergänzen oder sogar widersprechen, je nachdem, welche Phänomene oder Bedingungen betrachtet werden. In solch einem Szenario könnten wir in einer Art "Patchwork" von Theorien leben, die jeweils in bestimmten Bereichen oder Situationen gültig sind.

Tatsächlich gibt es bereits Situationen, in denen unterschiedliche physikalische Theorien verwendet werden, um verschiedene Phänomene zu erklären. Ein Beispiel dafür ist die Verwendung der Quantenmechanik in der Teilchenphysik und der ART in der Kosmologie. Diese beiden Theorien sind bisher nicht vereinheitlicht worden, aber sie werden jeweils erfolgreich angewendet, um bestimmte Aspekte der Natur zu erklären.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Suche nach einer umfassenden Theorie, die alle fundamentalen Wechselwirkungen und Phänomene des Universums vereint, weiterhin ein wichtiger Schwerpunkt der theoretischen Physik ist. Viele Physiker und Forscher sind bestrebt, eine "Weltformel" oder eine einheitliche Theorie zu finden, die alle bekannten Phänomene konsistent erklärt. Ob eine solche Theorie existiert oder nicht, bleibt eine offene Frage, die die Forschung weiterhin antreibt.

Gott oder Götter?

Unser Christliches Abendland ist mit dem Monotheismus großgeworden.
Aber das war nicht immer so. In früheren Zeiten wurden viele Götter
verehrt.
Kann es sein, dass wir den Blick dafür verloren haben, pluralistisch zu denken?
Wir glauben, wir entstammen einem Urknall.
Ja, das Universum war sicherlich am Anfang winzig klein. Aber es hat schon alles beinhaltet.
Es ist durchaus denkbar, das die verschiedenen Zutaten für den Anfang des Universums aus verschiedenen Quellen stammen.

Und was bedeutet das für den Alltag?

In erste Linie Offenheit und Toleranz.
Die Vorstellung in einem Multiversum zu leben, und ich spreche dabei von der Welt um mich herum, erleichtert mir das Zuhören anderer Menschen. Ich bin jetzt sogar neugierig deren Welt zu verstehen.
Ich kann jetzt leichter Sichtweisen akzeptieren, solange sie logisch und kohärent sind.

Wie denkt Ihr darüber?

Gruß, Achim

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themyscira (69) 10 months ago

Sehr tolle philosophische Ansätze. !PIZZA
Das mit dem abendländischen Ansatz darf ich noch mal ein wenig ausweiten, wenn ich darf und füge den Psalm 82,1 hinzu:
Gott steht in der Gottesversammlung, inmitten der Götter richtet er.

Das wirft noch mal einen erweiterten Blick auf die Sache, wie ich finde.

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