Der Gedächtnisverlust beginnt heute nicht erst im Alter oder im Krankenzimmer. Er beginnt im Alltag. Im Strom der Bilder, im Takt der Mitteilungen, im Zwang zur Reaktion. Die Fragmentierung des Denkens – dieses ständige Abreißen, Zerteilen, Weiterwischen – ist zur Grundmelodie einer Gesellschaft geworden, die alles weiß und nichts erinnert.
Das Wegwischen mit einer Handbewegung ist zum Sinnbild einer kollektiven Degeneration geworden in einer Gesellschaft die statt zu denken lieber konsumiert, die querdenken verachtet, weil diese Form des Denkens die Zerstreuten ihrer Unfähigkeit zur Mündigkeit übrrführt.
An die Stelle des eigenen Gedankens tritt eben jener Zeckenstich, den man nie bedachte, weil Gedankenlosigkeit an die Stelle der Sorgfalt und Ignoranz und Verleugnung an die Stelle der Einsicht getreten sind.
Es ist mitunter für viele bequemer mit einer Lüge zu leben, als mit der Wahrheit.
Die durch Zerstreuung introjezierte Gedankenlosigkeit spielt dabei genau jenen in die Hände, welche schlussendlich als Heilsbringer indizieren, nachdem sie bereits den Kindern den Gehorsam und den Befehl
eingetrichtert haben - und nicht eben jene Fähigkeiten sich des eigenen Verstandes zu bedienen.
Vielen Dank für diesen von Tiefgang geprägten Gedankenaustausch.
Herzliche Grüße an den Niederrhein.
Blaupunkt.
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