Was blüht denn da? Heute: Scharbockskraut

in Deutsch D-A-CH2 years ago

Schneeglöckchen, Märzenbecher und Gänseblümchen kennt jeder. Aber was blüht denn im Frühling noch so am Wegesrand? Deshalb heute mal in diesem kurzen Beitrag: Das Scharbockskraut (Ficaria verna).

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Auffällig ist das Scharbockskraut im Frühjahr durch die goldgelben, an der Oberfläche glänzenden Blüten und die charakteristischen herz- bis nierenförmigen Blätter, die ebenfalls eine glänzende Oberfläche haben. Man kann es eigentlich bei genauerem Hinsehen mit keiner anderen Pflanze verwechseln. Wer nachzählen möchte: Es gibt 8 bis 11 Kronblätter und 3 bzw. 5 Hüllblätter. Die Blüten sind von 09:00 bis 17:00 Uhr offen, können also grob bei der Uhrzeit weiterhelfen. Bei trüben, nassem Wetter sowie bei tieferen Temperaturen funktioniert das nicht, da bleiben sie geschlossen. Scharbockskraut ist in Mittel- und Nordeuropa weit verbreitet, man findet es auch noch in den Höhenlagen. Beliebte Standorte sind feuchte Bereiche, Waldränder, an Hecken etc. In größeren Vorkommen bildet es als erste Pflanze im Frühjahr die neue grüne Blattschicht am Boden. Möglich macht das ein Stärkespeicher in Form einer Verdickung in den Wurzeln.

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Scharbockskraut ist in allen Pflanzenteilen, besonders aber in den Wurzeln, giftig. Es enthält u.a. Protoanemonine, die zu Erbrechen, Durchfall und Übelkeit führen. Es enthält aber auch relativ viel Vitamin C. Das hat früher zu einer Nutzung als Vitaminspender in der Küche im Frühjahr geführt. Man hat relativ schnell gelernt, dass das nur in Form der Blätter, in kleinen Mengen als Salatzugabe und vor allem nur vor der Blüte möglich ist. Nach der Blüte steigt der Giftgehalt auch in den Blättern stark an. Von dieser Verwendung stammt auch der deutsche Name der Pflanze. Scharbock ist die alte Bezeichnung für Skorbut, einer berüchtigten Vitaminmangelerscheinung.